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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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»Ich bitte um Verzeihung.
    Bitte, sie weiß nicht, wie man sich-gegenüber einem Geschöpf von Eurer Bedeutung benimmt.«
    Er blinzelte, und seine Augen von der Farbe geschmolzener Schokolade wärmten mich bis ins Herz. »Anscheinend geht sie irrigerweise davon aus, ich könnte ihr helfen, schwanger zu werden«, sagte er auf Melosealför. »Das hört sich an, als nähme sie irgendwelche Märchen ernst.«
    Ich starrte ihn an. »Wunderbar. Ich hatte keine Ahnung, dass es hier so ein Gerücht gibt.«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass sie mich genau darum gebeten hat. Aber das geht allein körperlich nicht... sie würde schwere Verletzungen davontragen.« Feddrah-Dahns blickte so verblüfft drein, wie mir zumute war.
    Ich wandte mich zu Lindsey um und senkte die Stimme. »Hast du ihn wirklich gebeten, dir zu helfen-, schwanger zu werden?« Wenn ja, dann hoffte ich inständig, dass sie sich das irgendwie anders vorgestellt hatte als in dem zweitklassigen Pornofilmchen, das sich gerade vor meinem inneren Auge abspielte. Und anscheinend auch vor Feddrah-Dahns'. O ja, ich hatte sogar schon eine Idee für den Titel - irgendwas mit Füllhorn.
    Lindsey blickte zu Boden. Als Leiterin eines Frauenhauses, des Green Goddess Women's Shelter, setzte sie sich sehr für eine Menge Frauen ein, die Selbstbestimmung und einen neuen Anfang im Leben brauchten. Sie war manchmal ein bisschen verdreht, aber unbeugsam stur und eine entschlossene Fürsprecherin von Frauenrechten und sozialen Hilfsprogrammen.
    »Ich ... ja, das habe ich. Gewissermaßen.«
    Mir blieb der Mund offen stehen. »Das kann nicht dein Ernst sein. Du willst doch nicht ... er ist kein Werwesen, er kann sich nicht mit...«
    »Was?« Sie fuhr zurück. »Du glaubst, ich hätte es so gemeint? Du machst wohl Witze!«
    Ich atmete erleichtert auf. »Okay, beruhig dich. Und jetzt sag mir ganz genau, was du zu ihm gesagt hast. Englisch ist für ihn immerhin eine Fremdsprache.« Feddrah-Dahns' Aussprache war zwar vorzüglich, aber das sagte nichts über sein Vokabular aus.
    Lindsey errötete. »Er dachte doch hoffentlich nicht, dass ich mit ihm ... o nein!«
    Ich legte ihr eine Hand auf den Arm, und sie seufzte tief. »Schon gut, schon gut. Ich habe in irgendeinem Buch über Mythologie gelesen, dass die Berührung eines Einhorn-Horns unfruchtbaren Frauen helfen kann, schwanger zu werden. Und ich versuche schon ...« Sie hielt inne und biss sich auf die Lippe, als ihre großen braunen Augen sich mit Tränen füllten. Ich fühlte den angestauten Schmerz in ihr, der knisterte wie unterdrücktes Wetterleuchten. »Wir versuchen es schon so lange ...«
    »Warte einen Moment.« Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter und blickte in die Menge der Zuschauer. »Es ist alles in Ordnung. Nichts passiert. Also, Leute, ich weiß, dass ihr euch sehr freut, ein Einhorn kennenzulernen, aber ich muss den Laden jetzt schließen.« Ich beugte mich vor und flüsterte Lindsey ins Ohr: »Bleib hier - und behalte bloß die Hände bei dir, Süße.«
    Als ich die enttäuschte Schar zur Tür hinausschob, erhaschte ich einen Blick auf Sharah und Mallen, die mit den Überresten des Grottenschrats und dem Dynamit davonfuhren. Solange ich das nicht machen musste ...
    Ich versicherte allen, dass ich mir Mühe geben würde, Feddrah-Dahns zu einem weiteren Besuch zu ermuntern. Dann schloss ich die Tür hinter ihnen zu und lehnte mich dagegen. Ich seufzte tief, legte den Hinterkopf an die kühle Scheibe und schloss die Augen.
    Manchmal machte mich dieser enge Kontakt zum Volk meiner Mutter fertig, und ich fühlte mich angekratzt von ihren Emotionen. Ich mochte meine Kunden, aber ihre Begeisterung über Feddrah-Dahns hatte sich in einer Art prasselndem Energiefeuer bemerkbar gemacht, das meinen Schutzschilden zusetzte.
    Nachdem ich dieses emotionale Störfeuer abgeschüttelt hatte, kehrte ich zum Ladentisch zurück. Dort stand Chase, der mich stirnrunzelnd aufhielt, als ich an ihm vorbei wollte, und leise fragte: »Dauert das noch lange?«
    Ich warf einen Seitenblick zu Lindsey hinüber. »Warum? Hast du eine dringendere Verabredung? Hör mal zu, ich bin gerade ausgeraubt worden, ein Goblin und irgendeine durchgeknallte Humberfee sind auf Einhornjagd, und jetzt ...« Ich schüttelte den Kopf. »Warum siehst du dich nicht in meinem Büro um, während ich mich um Lindsey kümmere? Sie braucht wirklich dringend jemanden zum Reden.«
    Wortlos verschwand Chase nach hinten.
    Lindsey tupfte sich die Augen, und ich schlang

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