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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Hippie-Generation wirkte. Er trug mindestens zehn Schichten Lack, von denen hier und da etwas abblätterte, was ihm dieses psychedelische Etwas verlieh, und seine Abgase hätten ein Pferd ersticken können.
    »Natürlich. Ich esse bei euch und bleibe über Nacht«, antwortete er.
    In diesem Moment klingelte Iris' Handy. Morio holte es aus meiner Handtasche und klappte es auf. »Ja? Was? Okay, wir sind schon unterwegs. Aber wir stehen im Stau, also brauchen wir noch etwa zwanzig Minuten, wenn es so langsam weitergeht.« Er klappte das Handy zu und steckte es wieder in meine Handtasche.
    »Schon wieder Arger?« Alles, was uns jetzt noch fehlte, war der nächste Haufen feindseliger Geschöpfe, die aus irgendwelchen Portalen purzelten. Ich glaubte nicht, dass ich noch einen Goblin-Kampf überstehen würde - oder einen Troll-Kampf -oder irgendeinen Kampf. Jedenfalls nicht vor morgen.
    »Kann sein. Ich weiß es nicht. Iris ist nach draußen gegangen, um Feddrah-Dahns sein Abendessen zu bringen, und er ist weg. Der Pixie ist auch verschwunden. Keiner von beiden hat ihr Bescheid gesagt, dass sie irgendwohin wollten, und anscheinend hat Iris Blutflecken im Gras gefunden, in der Nähe der Stelle, wo das Einhorn sich niedergelassen hatte. Sie glaubt, das sei Einhornblut«, berichtete Morio leise.
    Ich stöhnte. »O nein. Dem Kronprinzen der Dahns-Einhörner darf auf unserem Grund und Boden einfach nichts zugestoßen sein. Das darf nicht wahr sein. Ich will auf keinen Fall, dass sein Vater hier herüberkommt und sich uns vornimmt, weil wir seinen Sohn in Gefahr gebracht haben.«
    »Vielleicht hat er sich nur an einem Stück Draht oder einem rostigen Nagel verletzt und ist losgegangen, um Hilfe zu suchen.« Morio wollte mir helfen, aber ich wusste - weil in meinem Leben das Worst-Case-Szenario immer am wahrscheinlichsten zu sein schien -, dass des Rätsels Lösung viel schlimmer sein musste. So leicht würden wir ganz sicher nicht davonkommen. Die Ewigen Alten waren offenbar entschlossen, uns auf jedem Schritt dieser Reise Blut und Wasser schwitzen zu lassen.
    »Irgendwas stimmt da nicht, darauf wette ich. Hat sie erwähnt, ob die Banne gebrochen wurden?«
    Morio schüttelte den Kopf. »Nein, von den Bannen hat sie nichts gesagt.«
    Ich drückte das Gaspedal durch, als wir endlich die Kreuzung erreicht hatten, an der unsere Straße abzweigte. Ich wollte schon in unsere Einfahrt abbiegen, als hinter mir eine Sirene aufheulte. »Na großartig, das hat uns gerade noch gefehlt.«
    Langsam fuhr ich rechts ran und ließ dabei gleich die Masken vor meinem Glamour sinken. Bei den Göttern, eine Person war nun einmal nur in gewissen Grenzen belastbar, und meine waren vor zwanzig Sekunden überschritten worden. Ich ließ das Seitenfenster herunter und blickte in das Gesicht des Polizisten auf, der mich angehalten hatte. Ich war bereit, ihm mit meinem Charme die Hose auszuziehen und ihn unter den Tisch zu ficken, solange er mir nur keinen Strafzettel gab.
    »He, meine Schöne, du lässt gerade so viel Sex-Appeal vor meiner Nase herumbaumeln, dass deine Schwester allen Grund hätte, dir die Augen auszukratzen.
    Ich bin nur ein Mensch, Herrgott noch mal.« Chase stand da, an mein Fenster gelehnt, mit einem gierigen Grinsen im Gesicht.
    Da ich nicht recht wusste, ob ich ihn schlagen oder küssen sollte, schüttelte ich nur den Kopf und stellte meinen Glamour wieder ab. »Los, du Idiot. Sieh zu, dass du ins Haus kommst. Wir müssen ein Einhorn und einen Pixie als vermisst melden.«
    Während Chase lachend zu seinem Auto spazierte, warf ich Morio einen scharfen Blick zu. »Kein Wort, Freundchen. Kein einziges Wort.«

 
Kapitel 22
     
    Unsere Auffahrt war lang und wand sich durch ein Wäldchen aus Erlen und Tannen.
    Als ich über die Grundstücksgrenze fuhr, fühlte ich, wie die Banne Alarm kreischten. Sie waren gebrochen worden. Jemand war hier gewesen, den wir nicht eingeladen hatten und der vermutlich nichts Gutes im Schilde führte.
    Ich schaltete auf Parken, ließ den Motor laufen und sprang aus dem Wagen, um nach den Bannkreisen zu sehen, die die Einfahrt auf das Grundstück bewachten.
    Langsam näherte ich mich der Grenzlinie, die von zwei Baumstümpfen mit je einem Kreis aus Quarzspitzen markiert wurde.
    Irgendeine gewaltige Macht war hier durchgebrochen. Das konnten nicht nur der Goblin und die Humberfee gewesen sein. Die wären nie stark genug dazu gewesen, selbst wenn einer von ihnen ein Schamane sein sollte. Nein, ein schwacher

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