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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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gilt nicht der Konversation mit dir. Und du schienst der Idee, dich sofort von mir entführen zu lassen, gar nicht abgeneigt«, fügte er mit amüsiertem Glucksen hinzu. »Heute jedoch geht es um eine andere Angelegenheit. Stell mir doch bitte euer Einhorn vor.«
    Ich wandte mich ab, um ihm hoheitsvoll voranzugehen, aber Smoky packte mich am Handgelenk. Er hätte meine Hand wie einen Zahnstocher abknicken können, doch seine wahre Gewalt über mich war völlig unsichtbar - die Kette bestand aus der Autorität, mit der er mich festhielt, nicht aus der Kraft seiner Finger. »Ich weiß, dass du mich willst. Ich kann dich zum Schmelzen bringen, Camille.«
    Mir blieb der Atem irgendwo zwischen der Lunge und den Zehen stecken, und ich schluckte gegen den Kloß an, der sich von meinem Magen aufwärts arbeitete. Er spielte mit mir, und ich konnte rein gar nichts tun, um ihn daran zu hindern. »Ich weiß. Glaub mir, das weiß ich.« Abmachung hin oder her, am liebsten hätte ich ihn auf der Stelle mit nach oben in mein Bett genommen und es mit ihm getrieben, bis mein Schlafzimmer nur noch aus qualmenden Trümmern bestand.
    Smoky zog mich an sich, und seine Lippen streiften die meinen. Seine Haut war glatt und weich und vermittelte doch mit dem leisesten Druck seine Forderung. Mein ganzer Körper vibrierte von dem Gefühl, wie er sich an mich presste und ich ihn hart, steif und forschend an mir spürte. Meine Brüste schmerzten vor Sehnsucht nach seinen Händen.
    Doch er trat abrupt zurück und ließ meinen Arm los. »Wie gesagt, unsere gemeinsame Zeit läuft uns nicht davon.« Seine Stimme klang wieder so unnahbar wie sonst, doch als ich seinem Blick begegnete, sah ich den Hunger, der hinter seiner kühlen Fassade tobte.
    Erschüttert, fürchterlich scharf und so nervös, dass ich jeden Moment aus der Haut hätte fahren können, führte ich ihn ins Wohnzimmer. Delilah winkte ihm zu, begegnete meinem Blick und ließ langsam die Hand sinken. Menolly blinzelte. Da Menolly nie mehr blinzelte, außer wenn sie damit etwas ausdrücken wollte, war mir klar, dass auch sie die Spannung spürte.
    Chase war der Einzige, der offenbar nichts davon merkte. »Na, hallo, Drachenmann.
    Wie geht's denn so?« Er traute Smoky auch nicht über den Weg, war aber im Umgang mit Kryptos und Übernatürlichen viel lockerer geworden, seit er mit Delilah zusammen war.
    Smoky nickte ihm knapp zu, doch sein Blick glitt an dem Detective vorbei und blieb an dem Einhorn hängen. »Camille, stell mich eurem neuen Freund vor.«
    Ich hoffte inständig, dass Drachen und Einhörner gut miteinander auskamen - es war praktisch unmöglich, sich auf dem Laufenden zu halten, was die zahllosen Blutfehden zwischen diversen Kryptos betraf -, und räusperte mich. »Feddrah-Dahns, das ist Smoky. Smoky, dies ist Seine Hoheit Feddrah-Dahns, Kronprinz der Dahns-Einhornherde.«
    Ich war nicht sicher, ob das Einhorn Smoky in dieser Gestalt als Drachen erkennen würde, aber Feddrah-Dahns lieferte mir sofort die Antwort.
    »War Eure Mutter oder Euer Vater der Silberdrache?«, erkundigte er sich.
    »Er ist ein Weißer ...«, begann ich, doch Smoky schnitt mir das Wort ab.
    »Sehr scharfsichtig, Euer Hoheit«, sagte er und neigte den Kopf. »Nur wenige waren bisher in der Lage, meine Abstammung so genau zu erkennen. Meine Mutter war Silberdrache, mein Vater ein Weißer.«
    Na, das waren mal interessante Neuigkeiten. Wir waren davon ausgegangen, dass Smoky zu hundert Prozent Weißer Drache war. Dass er zum Teil auch Silberdrachen-Blut besaß, erklärte seine gewaltigen magischen Kräfte. Es eröffnete auch eine Menge weiterer Möglichkeiten, die alle ein wenig zu beängstigend waren, um darüber nachzudenken. Silberdrachen waren viel mächtiger als Weiße Drachen. Sie hatten beispielsweise gute Beziehungen zu allem, was in der Nacht wandelte, die Todesgötter eingeschlossen.
    Menolly ließ sich langsam zu Boden sinken. »Du bist zur Hälfte ein Silberdrache?
    Deshalb konntest du also den Herbstkönig herbeirufen.«
    Smoky sah sie blinzelnd an. »So ist es, toter Vampyr. Bedauerlicherweise sind alle Preise heute schon gewonnen worden.« Er grinste, und Menolly lachte.
    Das mochte ich so an Smoky: Er war nicht boshaft. Zumindest, was uns anging. Seine Scherze und Sticheleien waren immer durch eine gewisse Schrulligkeit entschärft.
    Seine Rüffel waren eine ganz andere Sache. Warnung. Drachensturm der Windstärke elf voraus. Betreten der Sturmzone auf eigene Gefahr.
    Smoky wandte sich

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