Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13
wieder an Feddrah-Dahns. »Camille sagt, Ihr bietet im Kampf gegen den Dämonenfürsten Eure Hilfe an.« Das war eine Feststellung, keine Frage.
Feddrah-Dahns verlagerte das Gewicht auf die andere Seite. »So ist es. Viele aus den Reihen der Kryptiden-Allianz der Anderwelt fürchten den drohenden Krieg gegen die Dämonen. Die gesamte Allianz zweifelt nicht an den Hinweisen. Die Elfen halten Kontakt mit uns und wir wiederum mit anderen Gruppen in den Tälern und Wäldern.«
Was die Frage aufwarf, wie viele andere Kryptos ebenso denken mochten wie er?
Hatten wir vielleicht Verbündete, von denen wir noch gar nichts wussten?
»Hilfe welcher Art bietet Ihr an?« Smoky starrte das Einhorn mit kühlem, erwartungsvollem Blick an. Ich fürchtete, wenn Feddrah-Dahns sich weigern sollte, es ihm zu sagen, könnte es einen Kampf in diesem Haus geben, nach dem von uns nur noch verbrannte Krümel übrig bleiben würden.
Aber Feddrah-Dahns antwortete ohne weitere Aufforderung. »Das Horn des Schwarzen Einhorns. Wir haben es erd-seits gebracht, doch es wurde gestohlen. Mein Bote konnte es bergen, aber nun ist er verschwunden, und zwei der drei Diebe machen noch immer Jagd auf ihn.«
Smoky warf mir einen Blick zu und sah dann wieder das Einhorn an. »Ihr seid tatsächlich bereit, Camille das Horn des Schwarzen Einhorns anzuvertrauen?«
Feddrah-Dahns neigte den Kopf. »Was bliebe uns anderes übrig? Diese Mädchen sind allein nicht in der Lage, die Welten gegen einen Dämonenfürsten zu verteidigen. Sie mögen ihre Verbündeten haben, doch gegen eine Armee von Dämonen unter Schattenschwinges Führung? Es ist schlicht unvorstellbar, dass sie diesen Kampf ohne größere Hilfe von außen gewinnen könnten.«
»Sehr richtig«, sagte Smoky, setzte sich, schlug ein Bein über und lehnte sich zurück.
Er trommelte mit den Fingern auf der Armlehne des Sessels. »Aus reiner Neugier - was für ein Bote war das, dem Ihr das Horn anvertraut habt?«
Feddrah-Dahns schaute ein wenig erstaunt drein. »Meinem Leibdiener. Einem Pixie.«
Smoky lachte schallend. »Ich verstehe. Ihr habt einen sagenhaften magischen Gegenstand einem Pixie anvertraut. Brillant.«
Oh-oh. Wenn das mal keine Beleidigung war ... Ich wich zurück und bemerkte, dass Delilah und Iris sich ebenfalls verdrückten. Sogar Chase war klug genug, sich zu entschuldigen und unter dem Vorwand, sich einen Kaffee zu holen, in der Küche zu verschwinden. Menolly schwebte rasch wieder zur Decke hinauf. Sie sah beinahe erfreut aus, und mir ging der Gedanke durch den Kopf, dass meine vampirische Schwester keine schlechte Ergänzung für diesen Kampf der Giganten darstellen würde. Sie liebte eine anständige Prügelei, so viel war sicher.
Feddrah-Dahns schnaubte genervt, wobei ihm ein zartes Dampfwölkchen aus den Nüstern stieg, und schüttelte die Mähne. »Ihr haltet Euch für allzu klug, Drache.
Mistelzweig ist zufällig ein sehr tüchtiger Kurier. Die Angreifer haben ihn mit Magie überwältigt.«
»Magie? Aber Pixies sind gegen Magie so gut wie immun. Zumindest gegen die meisten Arten von Feenmagie.« Anscheinend kannte Smoky sich mit Pixies recht gut aus. Nach kurzer Überlegung fügte er hinzu: »Was für Magie kann einen Pixie lahmlegen?«
»Genau das ist die Frage«, sagte Feddrah-Dahns. »Welche Art Magie könnte das sein?
Pixies eignen sich hervorragend als Boten und Läufer, weil die Zauber der meisten Feen, ob sie nun der Anderwelt oder der Erdwelt entstammen, bei ihnen nichts ausrichten. Was bedeutet, dass hier keine Feenmagie am Werk war. Menschliche Magie kann es auch nicht gewesen sein - kein Mensch verfügt über die Macht, einen Pixie aufzuhalten. Doch es gibt dunklere Zauber und Magier ...« Seine Stimme erstarb.
»Hat denn in jüngster Zeit jemand etwas von solcher Magie bemerkt? Pentakle, die Mutter der Magie, müsste es wissen.« Menolly warf mir einen Blick zu. »Vielleicht sollten wir sie fragen.«
»Ich will nicht jedes Mal, wenn wir ein Problem haben, bei den Ewigen Alten angerannt kommen. Denk doch mal daran, was passiert ist, als wir das letzte Mal einen Elementarfürsten um Hilfe gebeten haben«, erwiderte ich und wies mit einem Nicken auf Delilah. »Den Finger eines Dämons zu beschaffen war ein Kinderspiel im Vergleich zu dem, was unserem Kätzchen widerfahren ist.«
Delilah seufzte laut. »Erinnert mich bloß nicht daran«, sagte sie und rieb sich die Stirn. Der schwarze Halbmond dort schimmerte nur allzu lebendig und anschaulich.
»Da wir
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