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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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versprochen, dass wir uns das mal ansehen würden. Ihnen ist wirklich alles recht, solange wir ihn nur davon überzeugen weiterzuziehen.«
    Elfen und Pixies kamen meist nicht gut miteinander aus - es war noch schlimmer als bei Sidhe und Pixies. Niemand wusste so genau, warum, aber diese Feindschaft hatte schon vor der Spaltung bestanden.
    Ich wischte mir die Hände am Gras ab und stand auf. »Dann sollten wir uns wohl an die Arbeit machen. Wir müssen sowohl die Pixie-Meldung als auch die Dschinniya überprüfen. Menolly, du wirst uns leider nicht helfen können - du musst bald in deinen Unterschlupf.«
    »Nicht so schnell«, kam eine Stimme von der Veranda. Iris stand da, mit Maggie in den Armen, die schläfrig gähnte. »Was tut ihr denn so früh am Morgen hier draußen?«
    Delilah eilte die Stufen hinauf, um Iris alles zu erklären, und ich nahm ihr Maggie ab und trug sie hinunter. Die Gargoyle würde noch sehr lange ein Baby bleiben. Ich setzte sie auf den Boden, und sie torkelte herum und versuchte ungeschickt, mit Hilfe ihres Schwanzes das Gleichgewicht zu finden. Fliegen konnte sie noch nicht - ihre Flügel waren noch viel zu klein und zu schwach. Aber immerhin hatte sie inzwischen herausgefunden, wie sie laufen konnte, ohne ständig auf die Nase zu fallen.
    Jetzt tapste sie zu einem Fleckchen nackter Erde, das eigens für sie vorgesehen war, und warf mir einen Blick zu, als wollte sie sagen: »Musst du mir unbedingt zuschauen?«
    Ich lächelte sie an. »Entschuldige, Maggie. Ich drehe mich ja schon um.«
    »Muuf«, kam die leise Antwort, und sie hockte sich hin, um ihr Geschäft zu erledigen.
    Ich wandte mich ab und ließ sie in Ruhe. Maggie gehörte jetzt zur Familie. Wir hatten sie aus den Klauen eines Dämons gerettet - einer Harpyie, um genau zu sein -, und Maggie war für uns eine Art Mischung aus Haustier und kleiner Schwester geworden.
    Menolly verbrachte viel Zeit mit ihr. Sie half Maggie, krabbeln und laufen zu lernen, und hatte eine Geduld mit ihr, die sie bei sonst niemandem an den Tag legte, außer vielleicht bei Delilah - ihrem Kätzchen.
    Maggie stieß ein weiteres Muuf aus, um mich wissen zu lassen, dass sie fertig war. Ich ging zu ihr und sah unter ihrem Schwanz nach, ob auch nichts Unerwünschtes an ihrem seidigen Fell klebte. Sie reckte die Ärmchen nach mir, und ich hob sie wieder hoch und stützte sie an meiner Hüfte ab, während sie die Arme um meinen Hals schlang und den Kopf an meine Schulter legte.
    Ich streichelte ihr flaumiges Fell und küsste sie zärtlich auf den Kopf. Iris kam klappernd die Stufen herab und begutachtete das halb gejätete Beet. »Ein guter Anfang. Ich bringe das heute Nachmittag zu Ende. Jetzt kommt herein, ich mache euch Frühstück, und ich will hören, was es Neues gibt.«
    Während alle ihr nach drinnen folgten, auch Feddrah-Dahns, ließ ich den Blick über die Grenzen unseres riesigen Grundstücks gleiten. Durch die Wälder dahinter gelangte man in Großmutter Kojotes Heimat, wo sie das Portal bewachte. Gedanken an Trillian schössen mir durch den Kopf. Warum war er zurück in die Anderwelt beordert worden? Würde ihm auch nichts geschehen? Mein Herz setzte einen Schlag aus.
    Wehe, wenn. Und da ich gerade an Männer dachte, wo zum Teufel steckte eigentlich Morio? Er hatte immer noch nicht angerufen.
    Als ich mich wieder dem Haus zuwandte, flog ein Rabe über mich hinweg und krächzte laut. Erschrocken blickte ich über die Schulter zurück, als er in der Eiche landete. Der Vogel starrte mich mit glitzernden Augen an, und ich hatte das deutliche Gefühl, dass Morgana ihn als eine Art Botschaft geschickt hatte.
    Zu viel, dachte ich, kehrte ihm den Rücken zu und ging ins Haus. Das alles war viel zu viel. Jedenfalls vor dem Frühstück.

 
Kapitel 9
     
    Während Iris Frühstück machte, behielt Menolly die Uhr im Auge - ihr blieb noch eine gute halbe Stunde, ehe sie sich in ihr Nest zurückziehen musste.
    Das Telefon klingelte. In der Hoffnung, es könnte Morio sein, riss ich den Apparat an mich, aber die Stimme, die ich hörte, war Chases.
    »Hallo, Camille. Würdest du mich bitte auf Lautsprecher stellen?«
    »Sicher«, sagte ich und hoffte, dass er nicht in Schwierigkeiten steckte. Nach dem Trolldebakel und dem unschönen Tod seines Chefs hätte wer weiß was passieren können.
    »Chase«, formte ich mit den Lippen, drückte auf den Knopf und bedeutete Delilah, Menolly und Iris, näher zu kommen. Feddrah-Dahns war im Wohnzimmer, trank frisches Quellwasser

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