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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Lippen und lauschte.
    Gleich darauf richtete sie sich auf, und ihr blasses Gesicht wirkte noch weißer als sonst. »In dein Zimmer«, flüsterte sie.
    Wir gingen in mein Schlafzimmer und warfen uns aufs Bett. Delilah zog sich die in Satin gehüllte Bettdecke um die Schultern, und ich schlüpfte mit ihr darunter. Menolly seufzte tief.
    »Macht euch auf was gefasst. Trillian wird in die Anderwelt zurückbeordert. Sonst konnte ich nicht viel verstehen, außer dass der Krieg eine Wendung genommen hat und Königin Asteria ihn für irgendetwas braucht.« Sie runzelte die Stirn und spielte mit Belle herum, dem Teddybären, der am Fußende meines Betts saß. Morio hatte mir Belle geschenkt, und ich mochte ihre Gesellschaft.
    »Was? Aber auf seinen Kopf ist ganz sicher ein Preis ausgesetzt. Was zum Teufel machen die eigentlich da drüben? Warum dauert das so lange?« Ich sprang aus dem Bett, riss mir Morgenmantel und Nachthemd herunter und fuhr in einen Rock. Mit zitternden Fingern schloss ich die Häkchen an meinem BH und zog mir ein ärmelloses T-Shirt über. »Trillian hat sich noch kaum von dieser Schusswunde erholt. Sie können unmöglich von ihm verlangen, jetzt schon in den Dienst zurückzukehren. Noch nicht.«
    »Habt ihr an der Tür gelauscht?« Trillian betrat den Raum und sah uns eine nach der anderen an. »Wie viel habt ihr mitgehört?«
    Menolly schüttelte den Kopf. »Nicht genug. Nur, dass sie dich schleunigst drüben in der Anderwelt sehen wollen.«
    »Was ist denn los?« Ich eilte zu ihm, schmiegte mich an ihn und legte die Hand an seine Schulter, wo der Pfeil nur knapp sein Herz verfehlt hatte. »Sie erwarten doch wohl nicht von dir, dass du wieder den Boten spielst? Du bist zu gut bekannt.
    Lethesanar wird alle ihre Späher angewiesen haben, die Augen nach dir offen zu halten.«
    Trillian schüttelte den Kopf, nahm zärtlich meine Hand und küsste jeden Finger, ehe er aus meiner Umarmung schlüpfte. »Nein, Camille. Sie bitten mich nicht darum, wieder als Spion zu arbeiten. Es geht um eine andere Mission. Ich kann mich nicht verweigern. Denk daran, ich habe einen Eid geleistet, Tanaquar zu dienen, so lange der Krieg andauert. Ich kann jetzt nicht einfach einen Rückzieher machen.«
    »Aber wenn du nicht als Bote oder Spion gebraucht wirst, warum hat Trenyth dann Kontakt zu dir aufgenommen?«, fragte Delilah. Sie richtete sich auf, wippte hoch und ließ sich auf den Knien nieder.
    Ihre lange, goldblonde Mähne steckte in zwei Pferdeschwänzen links und rechts, und in ihrem hellblauen Kätzchenpyjama erinnerte sie stark an Bubbles von den Powerpuff Girls.
    »Der Flüsterspiegel war die beste Möglichkeit, mich zu erreichen«, sagte er ausweichend. Er blickte sich um und nahm seine säuberlich gefalteten Klamotten von einem kleinen Holzregal am Fenster. »Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet«, sagte er an Delilah und Menolly gewandt, »ich muss mich anziehen. Meine Erdwelt-Kleidung muss ich hierlassen, Camille. Ich habe keine Zeit mehr, sie zu mir nach Hause zu bringen. Würdest du mir meine Reisesachen holen?«
    Während ich mich stumm beeilte, sein Hemd, die Hose und den Umhang aus dem Kleiderschrank zu holen, zogen Delilah und Menolly sich still zurück und schlossen die Tür hinter sich. Ich sah zu, wie Trillian in die Anderwelt-Kleidung schlüpfte. Sie verlieh ihm sofort eine magische Ausstrahlung. Irgendwie schien er sich der Erdwelt so gut anzupassen, dass ich oft sein üppiges Feenblut vergaß. Die Svartaner waren mit den Elfen verwandt und hatten sich vor langer, langer Zeit von diesen abgespalten.
    Normalerweise trauten die beiden Rassen sich nicht über den Weg, doch der Bürgerkrieg in Y'Elestrial hatte sie auf einer Seite vereint.
    »Ich will nicht, dass du gehst«, sagte ich schließlich und überlegte immer noch, ob ich danebenstehen und meinen Liebsten anfeuern sollte, wie es sich für die Tochter eines Gardisten gehörte, oder ob ich lieber ehrlich sein wollte. »Du darfst nicht sterben. Wir brauchen dich hier, im Kampf gegen die Dämonen.« Nach einer Pause fügte ich hinzu: »Ich brauche dich.«
    Trillian stieß scharf die Luft aus. »Ich weiß. Ich weiß, dass ihr mich braucht und dass die Dämonen eine weitaus größere Bedrohung sind als jeder Krieg zu Hause in der Anderwelt. Aber bitte vertrau mir. Ich würde nicht gehen, wenn es nicht sehr, sehr wichtig wäre. Camille«, sagte er, legte mir die Hände auf die Schultern und blickte mir tief in die Augen. »Versuche nicht, mich

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