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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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nicht.
    So weit war ich mir sicher. Ich fragte mich, warum ich mich so steif fühlte - normalerweise schlief ich tief und gut -, und zwang mich, die Augen zu öffnen. Die gleißende Nachmittagssonne blendete mich, aber sie brachte keine Hitze mit sich. Ich beschirmte die Augen mit der Hand und setzte mich auf. Wo zum Teufel war ich?
    Der Boden unter mir federte, und ich schaute nach unten. Ich lag auf einer Luftmatratze - sie war blau und zum Teil mit einem frischen weißen Laken bedeckt.
    Hä? Und dann fiel mir alles wieder ein.
    »Smoky? Smoky, wo bist du?« Als ich den Kopf rasch nach links drehte, wurde mir furchtbar schwindelig, und ich ließ mich stöhnend auf die Matratze zurücksinken. Die Welt drehte sich um mich, als sei ich an ein großes Glücksrad gefesselt.
    »Ich bin hier.« Seine leise Stimme erklang hinter mir. Ich bog den Kopf zurück und sah, dass er wie erstarrt auf dem Boden hockte und mich beobachtete. »Das wird wieder. In etwa zehn Minuten fühlst du dich besser, wenn du dich aufsetzt und das hier trinkst.« Er hielt mir einen Becher mit einer leicht blubbernden Flüssigkeit hin.
    Ein Dampfwölkchen stieg daraus auf, und es duftete nach Frühlingswiesen und Wildblumen.
    »Was ist passiert? Was ist das? Warum liege ich auf einer Luftmatratze mitten ...«
    Langsam - sehr langsam - sah ich mich um. Wald. Vermutlich waren wir in der Nähe von Smokys Hügel. »Mitten im Wald?«
    Er stellte den Becher hin, rutschte hinter mich und half mir, mich langsam aufzurichten, bis ich an seiner Brust lehnte. Obwohl mir so schwindelig war, fand ich das gar nicht übel. Ich ließ mich an seine muskulösen Schultern sinken und spürte, wie sein gestählter Körper mich stützte. Das nehme ich zurück. Ganz und gar nicht übel.
    Smoky griff mit der linken Hand nach dem Tee, während der rechte Arm fest um meine Taille geschlungen blieb. Er hielt mir den Becher an die Lippen, und ich stützte ihn von unten. »Erst trinken. Dann Fragen stellen.«
    Ich kostete das Gebräu. Honig, den schmeckte ich sofort heraus. Und Zitrone.
    Hagebutte und Pfefferminze und noch irgendetwas, das ich nicht erkannte.
    »Gut«, flüsterte ich, nahm ihm den Becher ab und hielt ihn mit beiden Händen fest.
    Das war mir zunächst gar nicht aufgefallen, aber nun merkte ich, dass ich fror bis ins Mark, als hätte ich mich in eine Eishöhle verirrt und dort lange, lange geschlafen.
    Während ich trank, kehrte allmählich die Kraft in meine Muskeln zurück, und das Schwindelgefühl ließ nach. Ein paar Minuten später hatte ich den Becher geleert und gab ihn Smoky zurück. Er warf ihn achtlos beiseite, hielt mich an sich gedrückt und knabberte zärtlich an meinem Ohr.
    »Und jetzt, da mir nicht mehr nach Umkippen zumute ist, erklär mir das bitte«, sagte ich.
    »Wenn Menschen und Feen das Ionysische Meer überqueren, können sie nicht gegen die Energieströme an, selbst wenn sie von einer Barriere geschützt werden. Die Strömung saugt alle Wärme aus deinem Körper, entzieht dir Energie und kehrt das Ganze dann wieder um. Wenn wir lange genug auf dem Meer gereist wären und du dort erwacht wärst, hättest du dich besonders gut und stark gefühlt. Und dieses Muster hätte sich immer weiter fortgesetzt: leeren, wieder aufladen. Aber wir hatten nur ein kurzes Stück zurückzulegen, deshalb warst du nicht lange genug auf dem Meer, als dass es dich hätte erfrischen können.«
    Er drückte mir einen zarten Kuss aufs Ohrläppchen, dann einen auf den Nacken. Ich erschauerte, und diesmal nicht vor Kälte. Er war ein Geschöpf, älter als fast jedes andere, das mir je begegnet war. Und dennoch begehrte er mich. Die Vorstellung war überwältigend, doch im vergangenen Jahr waren mir zu viele bizarre Dinge widerfahren, um das als bloße Laune abzutun.
    Ob es an irgendetwas in dem Tee lag oder an den Nachwirkungen meiner Reise über das Ionysische Meer, ich spürte eine Regung in mir, ein züngelndes Begehren, das rasch zu einer Flamme anwuchs. Sie schoss von meinen Brüsten hinab in meinen Bauch und entfaltete sich weiter wie Farnwedel, die sich schnell entrollten. Mir stockte der Atem, und er spürte es.
    »Du willst mich, nicht wahr? Du willst mich so sehr wie ich dich. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass ich dich haben muss. Dass ich dich haben würde.« Seine Stimme klang jetzt tiefer, fordernder. »Ich begehre dich. Für mich beginnt jetzt die Brunftzeit, und du bist es, mit der ich mich paaren will.«
    Die Zeit war

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