Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
gekommen. Ich spürte es in meinem Herzen. Es gab kein Zurück mehr, und jetzt, da es ernst wurde, glitt die Angst von mir ab wie Wasser von einer Entendaune. Smoky und ich würden jetzt eine Verabredung einhalten, die wir im Grunde schon in jenem ersten Moment getroffen hatten, als ich in die leuchtenden Augen des Drachen geblickt hatte, der majestätisch mit ausgebreiteten Schwingen vor mir stand, bereit, mich zu töten, falls ich auch nur den geringsten Fehler beging.
    Ich drehte mich herum, schmiegte mich in seine Arme und empfing seinen Kuss. »Ich will dich«, hörte ich mich sagen. »Nimm mich mit in deine Welt und zeig mir, was es heißt, einen Drachen zu lieben.«

 
Kapitel 14
     
    Smoky nahm mich auf die Arme und erhob sich, als hielte er ein Kätzchen. Ich presste mich an ihn und fragte mich, was nun geschehen würde. Ich hatte schon mit vielen Männern geschlafen, aber noch nie mit einem so fremdartigen. Morio war ein Fuchsdämon, und ich hatte eine Weile gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, dass er beim Sex die Gestalt wandelte, aber er war menschlicher als Smoky, selbst wenn er nicht wie ein Mensch aussah. Und in gewisser Hinsicht war Morio viel menschlicher als Trillian.
    Obwohl ich daran zweifelte, dass mein Liebhaber sich im Schlafzimmer in einen Drachen verwandeln würde - zumindest betete ich darum -, ließ sich eine nagende Angst in mir nicht ganz besänftigen. Denk nicht mal daran, Mädchen, ermahnte ich mich selbst. Tu dir das nicht an.
    »Camille«, flüsterte er erneut und küsste mich auf die Stirn, während er auf den Hügel zuging. Ich hatte Smokys Zuhause noch nie von innen gesehen. Auch sonst niemand, soweit ich wusste. Vor lauter Neugier wäre ich am liebsten von seinem Arm gesprungen, um ein bisschen herumzuschnüffeln und mir das näher anzusehen. Aber noch stärker als meine Neugier war das Gefühl seiner Arme, die mich hielten, seiner Hände, die weich meine Beine und den Rücken stützten, und der moschusartige Duft der Erregung, der leicht von seiner Haut aufstieg und sich mit den Gerüchen von Frühlingsmoos und feuchtem Wald vermengte.
    Als wir uns dem Hügel näherten, immer noch schwarz verkohlt von seinem Drachenfeuer, öffnete sich ein Tor, und er zog den Kopf ein, um seine Wohnung zu betreten. Mit einem Meter neunzig war Smoky zu groß für den bogenförmigen Einlass. Als er mich über die Schwelle trug, schoss ein knisternder Energiestrahl durch mich hindurch, und ich fuhr zusammen und blickte mich nervös um. Linien aus blassem, blauem Blitzlicht rahmten den Bogen ein. »Was zum ...«
    »Nur ein Portal.« Smoky stellte mich sacht auf dem Boden ab. »Es sorgt dafür, dass Eindringlinge draußen bleiben ... und Gäste drinnen.« Er bedachte mich mit einem langen Blick, der mehr ausdrückte, als er mit Worten hätte sagen können.
    War das eine Warnung? Meine Sinne waren in höchster Alarmbereitschaft, seit wir den Hügel betreten hatten. Hier herrschte uralte Magie, deren Anfänge sich im Nebel der Zeiten verloren. Sie verwob sich um uns herum wie zu einem Umhang aus Sternen und Schatten.
    Ich wandte mich nach der Tür um. Die Bäume und die Lichtung konnte ich noch sehen, doch die blasse Frühlingssonne blieb draußen und fiel nicht über die Schwelle.
    Als ich mich dem Torbogen näherte, räusperte sich Smoky, und die Tür fiel von allein zu.
    »Versuch lieber nicht, den Hügel ohne meine Hilfe zu verlassen. Du bist nicht stark genug, um meine Banne und Flüche zu brechen. Du könntest dir weh tun.«
    »Ich bin also hier gefangen?« Ich blickte zu ihm auf. Wieder einmal wurde mir bewusst, dass ich ihn eigentlich kaum kannte, obwohl wir recht viel Zeit zusammen verbracht hatten.
    Stumm trat er hinter mich, schlang mir die Arme um die Taille und neigte den Kopf, um eine Spur von Küssen über meine Schulter zu ziehen. Verdammt, waren seine Lippen weich. »Anscheinend. Aber mach dir keine großen Gedanken deswegen.«
    Groß war ein gutes Stichwort, was meine Gedanken anging - wie groß er wohl sein mochte? Ganz kurz fürchtete ich, ich könnte mir ein bisschen zu viel aufgeladen haben, als er sich hart gegen meinen Rücken presste. Denn nun ging mir auf, dass Smoky mit mir tun konnte, was immer ihm beliebte. Niemand hier hatte die Macht, diese Barriere vor seiner Tür zu durchbrechen.
    Meine Augen gewöhnten sich allmählich an das trübe Licht-etwa so wie eine Leselampe an einem Herbstabend -, und ich erkannte, dass der Hügel im Inneren riesig war, viel größer, als er

Weitere Kostenlose Bücher