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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Horn, und meine Hand glitt in die Innentasche, in der ich es versteckt hatte.
    »Du kleine Närrin. Schattenschwinge? Pah! Für Dämonen habe ich nichts übrig. Aber ich weigere mich, tatenlos zuzusehen, wie du und deine Schwestern durch eure schiere Unfähigkeit diese Welt dem Dämonenfürsten ausliefert. Du willst wissen, was ich vorhabe? Schön. Ich werde es dir sagen. Ich beabsichtige, den Lichten und den Dunklen Hof wiederauferstehen zu lassen. Die beiden Feenköniginnen werden sich verbünden und den Dämonen Einhalt gebieten.
    Du kannst dich mir anschließen oder dich mir entgegenstellen. Wofür entscheidest du dich?«
    Der Unterkiefer musste mir bis auf Schulterhöhe herabgesunken sein. Feddrah-Dahns hatte recht.
    »Aber ... Ihr wollt Euch selbst zur Königin des Dunklen Hofs machen?« Die Vorstellung von Morgana auf dem Thron der Königin der Dunkelheit war entsetzlich.
    Mit ihr am Ruder wären die Erdwelt-Feen imstande, die menschliche Zivilisation auf Pfeil und Bogen zurücksinken zu lassen.
    Sie starrte mich einen Moment lang an und brach dann in Lachen aus. »Du bist so aufrichtig und so leicht in die Irre zu führen. Ich weiß, dass du dich mit dem Dahns-Prinzen abgegeben hast. Es ist mir ein Rätsel, worüber du mit ihm sprechen solltest.
    Aber um deine Frage zu beantworten, nein, ich habe es nicht auf die Dunkle Krone abgesehen. Ich werde den Lichten Hof regieren und ihn zu einer Größe erheben, von der Titania zu ihren besten Zeiten nur hätte träumen können. Ursprünglich kam ich auf der Suche nach ihr hierher, in der Hoffnung, mir ihre Unterstützung zu sichern. Doch es heißt, sie sei eine hoffnungslose Säuferin, die nicht nur einen Großteil ihrer Macht, sondern auch ihres Verstands eingebüßt hat. Also werde ich es allein angehen.«
    Ich musterte Arturo und Mordred. Keiner von beiden schien sich unter meinem forschenden Blick so recht wohl zu fühlen, doch ihre Mienen bestätigten Morganas Worte.
    Langsam ging ich zu der Stechpalme hinüber und befühlte eines der stacheligen Blätter. »Wenn Ihr also entschlossen seid, den Lichten Hof zu regieren, wen wollt Ihr dann auf dem Dunklen Thron sehen?«
    Morgana schenkte mir ein unheimliches Lächeln, das mich allzu sehr an Großmutter Kojotes stählerne Zähne erinnerte. »Wen wohl? Die Königin, die ihn zuletzt innehatte.
    Angeblich ist Aeval in einer Höhle hier in der Nähe eingeschlossen, erstarrt in der Zeit. Da sich die Feenhöfe hier auf Erden im Gleichgewicht befinden müssen, warum sollte ich ihr nicht die Freiheit anbieten, wieder das zu tun, was sie am besten kann?«
    Aeval war eine Feenkönigin aus der Zeit vor der Spaltung, so gnadenlos und schreckenerregend wie ein moderner Diktator. Neben ihr sah Lethesanar aus wie ein schmollendes Schulmädchen. Ich erschauerte.
    »Ihr wollt die Mutter der Dunkelheit auf den Dunklen Thron setzen? Seid Ihr wahnsinnig? Sie ...«
    Morgana lachte bellend. Funken stoben aus dem Feuer, und es schien höher aufzuflackern. Mordred grunzte. »Sie ist genau so, wie die Dunkle Königin sein sollte.
    Es muss Gleichgewicht herrschen, Camille. Man kann ohne Dunkelheit kein Licht haben, ohne Schatten keine Klarheit.«
    Sie umkreiste mich mit glitzernden Augen. »Sieh dir doch deine eigene Königin an.
    Lethesanars Regierung ist zu einem Geschwür geworden, und es gibt keine Königin des Lichts, die ein Gegengewicht bilden könnte. Nun ist das Pendel zu weit geschwungen, und ihre Schwester will den Thron an sich reißen. Wenn Tanaquar siegt und ihre Schwester vernichtet, kannst du sicher sein, dass in tausend Jahren genau dasselbe wieder geschehen wird, es sei denn, die Konkurrentinnen finden eine Möglichkeit, ihre Kräfte zu vereinen. Nimm eine Seite fort, und du bringst das Universum aus dem Lot. Dann schreiten die Ewigen Alten ein und arrangieren die Dinge neu, und sie lassen uns alle - alle Feen - wie unfähige Kinder erscheinen.«
    »Aber wie könnten sie gemeinsam regieren? Sie stehen im Widerspruch zueinander.
    Deshalb wurden die Feenhöfe hier ja aufgelöst, als es zur Spaltung kam.« Ich schüttelte den Kopf. »Es kann keine gemeinsame Herrschaft über ein und dasselbe Land geben ...«
    »Das glaubst du, aber du bist eine Ignorantin. Du weißt nichts über jene Zeit, über die Schlachten, die damals tobten«, unterbrach mich Morgana. »Denk einmal darüber nach. Alles in der Natur befindet sich im Gleichgewicht. Winter, Sommer, Frühling und Herbst. Selbst in Gegenden der Extreme besteht ein

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