Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
verbeugte sich. Mordred, Morganas Neffe, blieb sitzen. Er starrte mich mit einem unverschämten Grinsen an.
    Ich knickste vor Morgana, unsicher, wie ich das Gespräch eröffnen sollte. Doch die Zauberin nahm mir dieses Problem ab.
    »Der Drache schickt dich, nicht wahr? Ich glaube, er mag mich nicht besonders.« Ihre Stimme war sehr melodiös. O ja, sie war ebenfalls halb Fee, doch in ihren Adern strömte dunklere, ältere Magie als meine. Und dann machte es klick. Morganas Kräfte waren unter dem Neumond am stärksten, während meine ihren Höhepunkt bei Vollmond erreichten. Ihre Energie war die der weisen Alten.
    Arturo bedeutete mir, auf dem Baumstamm zwischen ihnen Platz zu nehmen.
    Ich ließ mich lieber am Ende nieder. So konnte ich leichter die Flucht ergreifen, wenn es sein musste. Mordred musterte mich mit schmalen Augen, nahm dann einen Zinnbecher von einem improvisierten Tisch und füllte ihn mit etwas, das über dem Feuer brodelte. Er reichte mir den Becher. Aus Höflichkeit nahm ich ihn an, aber ich hatte gewiss nicht vor, irgendetwas zu trinken, was sie mir gegeben hatten.
    »Er möchte nur wissen, was Ihr hier tut. Dies ist sein Land, und er ist... neugierig.« Ich tat so, als nähme ich einen Schluck, und stellte den Becher dann neben meine Füße auf den Boden.
    »Wirf Du bist also die Geliebte dieser Kreatur, ja? Ich dachte mir doch, dass ich Drache an dir gerochen habe. Du solltest vorsichtig sein, Kind. Hast du überhaupt eine Ahnung, worauf du dich einlässt, wenn du mit Drachen herumspielst?« Morgana rutschte näher an mich heran.
    Automatisch rückte ich ab. Ich fühlte zwar nichts Böses an ihr und keinen Hauch einer Ähnlichkeit mit irgendwelchen Dämonen, aber sie war mir unheimlich. Vielleicht war es das schiere Ausmaß ihrer Macht, vielleicht fühlte ich mich auch immer noch wie ein kleines Mädchen, das seinem Idol gegenüberstand ... aus welchem Grund auch immer, sie machte mich fürchterlich nervös.
    Ich räusperte mich. »Mit wem ich herumspiele, ist meine Angelegenheit. Aber sagt mir, was tut Ihr hier?«
    Sie zögerte und warf Arturo einen Blick zu. Der zuckte mit den Schultern.
    Mordred brummte etwas vor sich hin, aber sie ignorierte ihn. »Es schadet wohl nicht, wenn ich es dir sage. Du und deine Schwestern, ihr könnt mich nicht aufhalten, so ihr es überhaupt versuchen wolltet. Und daran zweifle ich. Wir suchen nach einer Höhle ...«
    »Nach dem Merlin?«
    »Ruhe. Gib acht, wie du dich in Gegenwart Höhergestellter benimmst - haben diese Lehrer in der Anderwelt dir denn gar nichts beigebracht?«
    Ihr barscher Befehl brachte mich zum Schweigen, aber ich fragte mich, was hier lief.
    Als wir uns zuletzt begegnet waren, hatte sie nach ihrem Mentor gesucht, um ihn zu erwecken. Hatten sich ihre Pläne geändert?
    Sie rümpfte die Nase. »Irgendwo hier draußen gibt es eine Höhle. Sie birgt einen viel wertvolleren Verbündeten als diesen verstaubten alten Lustmolch. Ich muss diese Höhle finden.«
    »Aber warum? Und was für einen Verbündeten hofft Ihr dort zu finden, wenn es nicht der Merlin ist?«
    Wen zum Henker suchte sie bloß? Und dann schlich sich der Gedanke, über den meine Schwestern und ich schon gesprochen hatten, aus meinem Unterbewusstsein hervor und nagte an mir. Was, wenn Morgana eine Möglichkeit suchte, Verbindung zu den Dämonen aufzunehmen? Was, wenn sich dieser »Verbündete«, von dem sie sprach, als Schattenschwinge entpuppte? Oder jemand aus seiner Armee?
    Sie tippte sich seitlich an die Nase. »Genug gesagt. Zur rechten Zeit wirst du auf alles eine Antwort erhalten. Einst waren die Feen dieser Welt eigenständige Herrscherinnen. Wir schützten die Welt in unseren Armen vor Fremden und Eindringlingen. Diese Zeiten werden wiederkommen. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    Was für ein Schwachsinn! Die Feen bekämpften einander schon so lange, wie ich zurückdenken konnte - jedenfalls war es in der Anderwelt so, und ich bezweifelte, dass es bei den Erdwelt-Feen anders gewesen war.
    »Wie verstockt, stur und verbohrt kann man eigentlich ...« Frustriert sprang ich auf und stieß dabei den Becher um. »Heraus damit, Morgana. Was wollt Ihr hier? Nach wem sucht Ihr und warum? Wir wissen, dass Ihr etwas im Schilde führt. Habt Ihr vor, Euch mit Schattenschwinge zu verbünden?«
    Sie erhob sich langsam, ohne den Blick von mir abzuwenden. Mein Herz machte einen Satz. Erzürne niemals eine Zauberin, die problemlos Hackfleisch aus dir machen könnte. Ich tastete nach dem

Weitere Kostenlose Bücher