Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Gleichgewicht, wenn man sie in ausreichend großer Perspektive betrachtet. Die Hitze der Wüsten - die Kälte der Pole. Die Erde ist in Gefahr, das Gleichgewicht ist gestört. Die Menschheit hat daran herumgepfuscht, die Feen haben es aufgegeben. Die Dämonen stehen schon vor den Toren. Wenn die großen Feenhöfe nicht wieder eingesetzt werden, hat diese Welt keine Chance zu bestehen. Die Königin der Dunkelheit und die Königin des Lichts wahren die Balance aller Dinge.«
    Ich blinzelte verblüfft. Hatte sie womöglich recht? War die einzige Antwort auf die Krise, die dieser Welt bevorstand, die Rückkehr von Licht und Dunkelheit auf ihre Throne? Auf erschreckende Weise klang das sogar vernünftig.
    Ich nahm verschwommen eine Bewegung wahr, und plötzlich war sie an meiner Seite.
    Sie packte mich am Handgelenk und zog mich mit sich hinunter. Als wir auf dem Boden knieten, hob sie eine Handvoll Erde auf und drückte sie mir ins Gesicht. Der saure Geruch feuchten Erdreichs drang mir bis in den Hals.
    »Atme tief ein. Dies ist die Welt, die deine Mutter hervorgebracht hat. Dies ist die Welt, die vor der Spaltung die Feen hervorgebracht hat. Mutter Mond wacht über uns. Mutter Erde schenkt uns das Leben.
    Die Welt ist gefährdet, von innen und von außen. Wir wissen von Schattenschwinges Plänen, diese Welt mit einem flammenden Inferno zur überziehen.«
    »Aber was könnt Ihr dagegen unternehmen? Was könnte es nützen, die Feenhöfe wieder aufleben zu lassen? Was erhofft Ihr Euch davon?«
    Sie ließ die Erde fallen und packte mich an den Schultern. »Du weißt, dass ihr die Dämonen nicht allein bekämpfen könnt. Ihr braucht Verbündete. Ihr braucht mehr als die Elfenkönigin und einen Drachen, um die bevorstehende Apokalypse abzuwenden.«
    Ich spürte einen Knoten im Bauch. Sie hatte recht. Wir brauchten Verbündete.
    Verflucht, wir brauchten eine ganze Armee. Ich rückte von ihr ab und stand auf.
    Als könnte sie meine Gedanken lesen, sagte sie: »Aeval und ich werden Armeen aufstellen. Wir werden die Feen dieser Welt wiedervereinen. Es mag sein, dass wir uns auch einmal bekämpfen werden, doch gegen einen Feind wie Schattenschwinge werden wir uns vereinen. Und dann werden wir unseren rechtmäßigen Platz in dieser Welt wieder einfordern. Menschen gieren nach unserem Kuss, nach unserer Magie.
    Du hast selbst erlebt, wie sie dich und deinesgleichen mit offenen Armen empfangen haben. Das liegt daran, dass ihnen ihr eigenes magisches Erbe fehlt. Man hat ihnen mit der Spaltung wahrlich einen schlechten Dienst erwiesen. Die Trennung der Welten voneinander hat nicht nur die Balance zerstört, sondern auch die Verbindung der Menschheit zu ihrer eigenen magischen Natur.«
    Ihre Stimme erstarb. Ich hielt den Atem an, als ein hässlicher Ausdruck über ihr Gesicht huschte und ihr Blick zu sagen schien: Dafür werde ich euch in die Eier treten ... »Aber ... ich brauche etwas, das du bei dir trägst. Gib es mir. Gib mir das Horn.«
    Erschrocken taumelte ich ein paar Schritte zurück. Mordred sprang auf und raste blitzschnell auf mich zu. Ich setzte mich ebenso schnell in Bewegung. Er mochte zum Teil Feenblut in sich haben, aber ich hätte wetten mögen, dass er nie lange unter seinen Verwandten in der Anderwelt gelebt hatte. Mein Blut war im vollen Fluss, seines noch in den Tiefen der Geschichte versackt.
    »Denk nicht mal daran«, warnte ich ihn und wich mit Leichtigkeit aus. Wieder schob ich die Hand in die Innentasche und schlang die Finger um das Horn. »Versucht es gar nicht erst. Das Horn war ein Geschenk an mich, und nur ich kann es einsetzen. Und wenn ich das tue, werde ich euch alle niederschmettern.« Das war natürlich ein Bluff, aber vielleicht stimmte es ja doch. Jedenfalls klang es gut.
    Während ich zu dem Pfad zurückwich, fragte ich mich, ob ich es zum Hügel schaffen würde, ehe sie mich erwischten. Sie waren immerhin zu dritt, obwohl Arturo nicht annähernd so versessen darauf zu sein schien, mich zu fangen, wie Morgana und ihr Neffe.
    Ich überlegte noch, ob ich mich umdrehen und die Beine in die Hand nehmen oder mich besser dem Kampf stellen sollte, als ein greller Blitz mich fast zu Tode erschreckte. Konnte das Smoky sein?
    »Lasst sie in Ruhe. Dies ist mein Territorium, und ihr seid hier nicht erwünscht.«
    Ich fuhr herum. Groß und erhaben und in viel stärkere Energie gehüllt als zuvor stand da - Titania. Und sie sah nicht erfreut aus.

 
Kapitel 16
     
    Titania!«, hallte Morganas Stimme über die

Weitere Kostenlose Bücher