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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Lichtung. Die alte Feenkönigin hatte das Überraschungsmoment definitiv auf ihrer Seite. Sie warf Morgana einen warnenden Blick zu, und ich eilte an ihre Seite.
    »Ich bin ja so froh, dass Ihr hier seid.« Vielleicht würde sie ausnahmsweise darüber hinwegsehen, dass ich ihr ihren Liebsten weggenommen hatte. Immerhin hatte ich Tom Lane ja nicht für mich selbst gewollt. Ich blickte zu der großen, zarten Schönheit auf, und sie schenkte mir ein verschlagenes Lächeln. Gutes Zeichen? Schlechtes Zeichen? Da ich nicht sicher war, hoffte ich einfach, es möge gut sein.
    Titania trat vor mich und flüsterte dabei: »Dein schuppiger Schatz hat mich gebeten, auf dich acht zu geben.«
    Schuppiger Schatz? Ich tat das Klügste, was mir einfiel. Den Mund halten.
    Morgana musterte Titania abschätzig. »Das Letzte, was ich von dir gehört habe, war, dass du im Suff in die Gosse fallen und sterben könntest. Was ist passiert? Ist dir der Wein ausgegangen?«
    Okay, das reichte mir. Ich wich zurück. Titania mochte nur noch ein Schatten ihres früheren Selbst sein, doch sie konnte mühelos den Boden mit mir aufwischen und mich hinterher zum Trocknen auswringen. Wenn Morgana sie genug provozierte ...
    Titania straffte die Schultern. Sie hatte keine Fahne mehr, und ihre Kraft umgab sie wie eine knisternde Hülle aus Funken. O ja - ihr kleiner Aufenthalt in der magischen Entzugsklinik hatte offenbar Wunder gewirkt. Ihr Kleid, ein hauchzartes, beinahe durchsichtiges Gewand, floss elegant von ihren Schultern herab, und ihr langes, goldblondes Haar schimmerte im Feuerschein.
    »Emporkömmling. Ich weiß, was du vorhast. Wage nicht einmal davon zu träumen, du könntest je meinen Platz einnehmen. Falls die Feenhöfe wiedererstehen, werde ich die Krone tragen, nicht du. Ich könnte dich mit einer Hand zerquetschen wie einen Käfer.« Sie rückte vor, und es schien, als gleite sie über das Gras, so dass ihre Fußsohlen nur die Spitzen der Halme streiften.
    Morgana stockte der Atem, und ich beobachtete, wie sie einen Schritt zurückwich und sich Angst auf ihrem Gesicht abzeichnete. Ja, sie mochte eine mächtige Zauberin sein und zur Hälfte Fee, doch im Vergleich zu Titanias Alter und ihrer vollen Macht war Morgana noch ein Baby.
    »Du ... du hast dich so lange versteckt gehalten, und jetzt glaubst du, du könntest einfach wieder auftauchen und Anspruch auf einen Thron erheben, den du vor vielen Jahren freiwillig aufgegeben hast? Als der Merlin mich vor so langer Zeit unterrichtete, hat er mir ja gesagt, wie launenhaft du bist ...«
    »Launenhaft? Wir sind alle launenhaft, du rotznasiges Gör.« Titania straffte die Schultern und zeigte mit dem Finger auf die Zauberin. »Du, ich, sie ...« Sie wirbelte herum und wies mit einem Nicken auf mich. »Jeder, der Feenblut in sich hat, wird irgendwann jemandem, den er liebt, den Rücken kehren. Das liegt uns im Blut, das ist unsere Art. Weißt du denn nicht, dass der Merlin mein Liebhaber war, lange bevor du geboren wurdest? Er war ein alter Narr, der seinen Ruf zu wichtig nahm und nicht genug daran dachte, welchen Beitrag er auf der Welt leisten könnte. Wenn du auf seine Hilfe hoffst, um die Höfe wieder zu errichten, dann wirst du lernen, was Verrat wirklich bedeutet.«
    Morgana öffnete den Mund und schloss ihn dann stumm wieder. Sie sank auf einen der gefällten Bäume nieder und faltete die Hände. »Ich weiß. Deshalb habe ich die Suche nach ihm aufgegeben. Aber wir müssen etwas unternehmen. Ich kann nicht zulassen, dass diese Welt - und alles, was ich an ihr liebe -den Dämonen in die Hände fällt. Und dieses Mädchen ist einem Dämonenfürsten nicht gewachsen.« Wieder war ich jemandem nur ein Nicken wert.
    Allmählich fühlte ich mich, als sei ich unsichtbar, und ich wollte etwas sagen, doch Mordred, der immer näher herangerückt war, schüttelte den Kopf.
    »Misch dich nicht ein. Das ist gefährlich.« Er trug eine äußerst finstere Miene zur Schau, und ich hätte gern gewusst, was er von der ganzen Angelegenheit hielt. Aber ich fragte ihn nicht danach. Ich wollte möglichst jedes Wort von Titania und Morgana verstehen.
    Titania bedachte Morgana mit einem gefährlichen Lächeln, bei dem sie die Lippen gerade so weit hob, dass sie an einen zähnefletschenden Hund erinnerte. »Tu das Mädchen und seine Schwestern nicht so leicht ab. Und denk daran: Sie stehen unter meinem Schutz und dem des Drachen, der auf meinem Land haust.«
    Ich blinzelte. Offenbar waren Smoky und Titania sich

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