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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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...« Er hielt inne. »Morio, würdest du mir einen Gefallen tun?«
    Morio starrte ihn an. »Was willst du?«
    Smoky wies vage in Richtung Küche. »Würdest du mir eine Flasche Perrier bringen?
    Aus dem Kühlschrank.«
    Ich war verwirrt. Smoky war ein so guter Gastgeber - es kam mir seltsam vor, dass er einen Gast bat, ihm etwas zu bringen. Rasch stand ich auf: »Ich hole sie dir.«
    »Camille, setz dich.« Er sprach leise, doch ein Blick in seine Augen sagte mir, dass ich mich in gefährliche Gewässer begeben würde, wenn ich nicht gehorchte. Ich setzte mich wieder hin.
    »Klar«, sagte Morio stirnrunzelnd. Er stand auf und ging in die Küche.
    Sobald er weg war, flüsterte Smoky mit leiser Stimme ein paar Worte - wieder konnte ich nicht verstehen, was er sagte -und deutete in Richtung Küche. Schwach schimmerndes blaues Feuer umrankte die Tür.
    »Und jetzt warten wir ab«, sagte er und warf mir einen Blick zu. Ich öffnete den Mund, um ihn zu fragen, was das sollte, doch er schüttelte den Kopf. »Gleich.«
    In diesem Moment kam Morio schwungvoll wieder herein, den Blick auf die Flasche in seiner Hand gerichtet. Er lief durch das Feuer, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Aber nur drei Schritte weit, dann drehte er sich um und starrte die Tür hinter sich an.
    »Du wolltest dich wohl vergewissern, dass ich wirklich ich bin?« Er warf Smoky die grüne Wasserflasche zu, und Smoky fing sie mit einer Hand auf. »Kann ich dir nicht verdenken. Nicht, wenn ein Raksäsa in die Sache verwickelt ist.«
    »Was hat das denn damit zu tun?«, fragte ich. Smokys Vorgehensweise hatte mich ein wenig beleidigt, doch zugleich fühlte ich mich dadurch irgendwie beschützt.
    »Smoky kennt sich in Dämonologie offenbar gut aus.
    Räksasas sind Meister der Illusion«, erklärte Morio. »Er wollte sich nur vergewissern, dass ich nicht der Dämon bin, der die Gestalt einer Person angenommen hat, die du kennst und der du vertraust.«
    Ich blinzelte verblüfft. »Daran hatte ich nicht gedacht.«
    »Tja, das solltest du aber«, sagte Smoky. »Du und deine Schwestern müsst anfangen, so zu denken wie der Feind - verschlagen, heimtückisch und gewissenlos. Die Dämonen werden euch schlampiges Denken nicht verzeihen. Eines musst du begreifen, Camille: Sie kennen keine Skrupel. Neben Dämonen sehen Drachen aus wie Chorknaben. Sie genießen Schmerz, sie genießen es zu foltern, und sie nuckeln am Tod wie ein Baby an der Brust seiner Mutter.«
    Er ging im Zimmer auf und ab. »Es gefällt mir nicht, dass du in diese Sache verwickelt bist. Die Elementarfürsten haben dieses ganze Chaos verursacht, indem sie die Geistsiegel aus den Händen gegeben haben. Jetzt weigern sie sich, die Verantwortung zu übernehmen und die Sauerei in Ordnung zu bringen. Ich habe keine Verbindung zu ihnen, außer zu den Schnittern und der Schneekönigin.« Er hielt inne.
    »Ich würde ja sagen, wir schmeißen ihnen das ganze Problem vor die Füße.«
    »Hältst du das wirklich für machbar? Glaubst du, sie würden es eines Blicks würdigen? Die meisten Elementarfürsten scheren sich einen Dreck um die Menschheit...«
    Smoky hob die Hand, um meinen Protest zu unterbrechen. »Ich weiß, ich weiß. Du kannst nicht einfach wegschauen ... oder vielmehr, du willst nicht. Und ich finde zwar, dass dein Engagement fehlgeleitet ist, dennoch bewundere ich dich dafür.« Er wandte sich wieder Morio zu. »Du sagst, du hättest einen Dämon gewittert. Hast du zufällig Duftnoten von Orangen und Jasmin gerochen? Und vielleicht noch Vanillezucker?«
    Morio runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen.
    Gleich darauf nickte er. »Nun, da du es erwähnst, ja. Ich erinnere mich an diese Gerüche. Sie waren überall in dem Laden. Eine seltsame Kombination, wie Parfüm, das kurz davor stand zu kristallisieren. Zu süßlich«, sagte er. »Der Geruch war zu süßlich. Er klebte auf der Zunge und schmeckte, als könnte er gleich in Fäulnis umschlagen.«
    »Dann kann ich euch versichern, dass ihr es mit einem Räksasa zu tun habt.« Smoky zog die Schublade des Beistelltischchens neben seinem Sessel auf, holte eine Pfeife hervor und stopfte Tabak aus einem Lederbeutel hinein. Er lehnte sich zurück und winkte mich herbei. »Camille, sei so gut und zünde meine Pfeife an.«
    Mit einem Blick auf Morio - so etwas tat ich zu Hause niemals - schüttelte ich den Kopf. »Du weißt, dass so ziemlich jeder Rauch Delilah und mir sehr schlecht bekommt.« Trotzdem ging ich zu Smoky und kniete mich vor seinen

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