Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13
anbrachten. Immerhin hatte ich die ganze verzwickte Angelegenheit schon oft genug in Gedanken umgewälzt. Ja, für meinen eigenen Seelenfrieden dachte ich sogar viel zu viel über Trillian, Morio und Smoky nach.
Iris räusperte sich. »Ich denke, die erste Frage lautet, ob du seine Gefährtin sein möchtest? Ich nehme doch an, dass er nicht zu teilen bereit ist.«
»Da liegst du richtig«, brummte ich. »Und nein, ich möchte nicht seine Gefährtin sein - nicht jetzt und nicht hier. Aber wenn ich mit ihm zusammen bin, merke ich, wie ich ins Wanken gerate. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich schwören, dass er mich irgendwie verzaubert. Ich meine, er sieht umwerfend aus, ihm liegt etwas an mir, und er würde mich sicher sehr gut behandeln, aber ich bin nicht zur Drachengemahlin geschaffen. Ich hätte das Gefühl, mir jedes Wort gut überlegen zu müssen, und das jeden Tag. Mach ihn bloß nicht wütend, er ist ein Drache, er könnte dich grillen ... so in der Art.«
Morio meldete sich zu Wort. »Du fühlst dich also bei Trillian und mir sicher, aber nicht bei Smoky?«
Ich dachte über seine Frage nach und starrte aus dem Fenster auf das hässliche Einkaufszentrum, an dem wir vorbeifuhren. Wenn es gut lief, würden wir in etwa acht Minuten im Stadtzentrum sein, am Pioneer Square.
»Ja und nein. Ich fühle mich bei ihm sicher, aber nicht so wie bei euch«, sagte ich.
Verdammt, ich gab wirklich ungern zu, dass ich mich vor jemandem fürchtete, mit dem ich schon geschlafen hatte. Andererseits war fürchten gar nicht das richtige Wort.
Gleich darauf erkannte ich, warum ich mich bei ihm nicht ganz wohl fühlte.
»Eigentlich habe ich keine Angst, dass er mir etwas antun könnte, aber ich habe das Gefühl, dass ich in seiner Nähe nicht ich selbst sein darf, sondern jemand anderes sein muss. Ich komme mir manchmal vor wie ein Haustier oder so.«
»Das verstehe ich«, sagte Delilah.
»Ich meine, denkt nur mal daran, wie tolerant sich Trillian gezeigt hat, als Morio ins Spiel gekommen ist.« Alle schnaubten belustigt, doch ich bedeutete ihnen, still zu sein. »Ich meine das ernst. Ja, anfangs hat er sich ziemlich aufgeführt, aber schaut uns jetzt an. Bei Smoky kann ich mir nicht vorstellen, dass er ein guter Mitspieler wäre.
Und wenn ich mich mit seinem Wunsch einverstanden erklären würde, wäre ich da draußen in diesem Hügel eingesperrt, das weiß ich genau. Er würde versuchen, mich vor der Welt zu beschützen. Ich kann es mir nicht leisten, die zarte Maid zu spielen.
Nicht, solange Schattenschwinge nur auf seine Chance wartet.«
Ich wandte mich zu Morio um.
Er lächelte mich gelassen an. »Das dachte ich mir.«
In diesem Moment fuhren wir an einer Buchhandlung vor bei, in der sich die Leute nur so drängten. Natürlich, dachte ich. Der neueste Roman von Shala Morrison war gerade erschienen - die weibliche Antwort auf Harry Potter.
Eigentlich sollte Iris im Indigo Crescent massenweise Bücher verkaufen.
»He, Iris, du hast meine Frage noch gar nicht beantwortet. Was ist mit dem Laden?
Warum bist du nicht da?«
Sie beugte sich vor und spähte zwischen den Vordersitzen hindurch. »Ich habe gestern Henry eingestellt. Er hat sich bereiterklärt, auch den Ansturm heute zu bewältigen, und freut sich offenbar darüber, dass er Arbeit hat. Ich glaube nicht, dass er das Geld braucht, aber ... wir haben ja schon darüber gesprochen - seine Mutter.«
Gut, es war also jemand im Laden. »Und Feddrah-Dahns und Mistelzweig? Wo sind die? Es überrascht mich, dass sie nicht mitkommen wollten.«
»Wir haben sie zum Birkensee geschickt«, erklärte Delilah. »Feddrah-Dahns hat im Haus allmählich Platzangst bekommen.« Sie hielt vor einer Drogerie, sprang aus dem Auto und eilte zu mir herum. »Bitte fahr du, ich komme mit meinem Jeep besser zurecht. Außerdem will ich Chase anrufen und ihm sagen, dass wir gleich da sind.«
»Nein. Morio, würdest du fahren? Ich will versuchen, eine Möglichkeit zu finden, wie ich dieses Horn gegen die Goblins einsetzen kann.« Ich zog das Horn des Schwarzen Einhorns aus der Tasche, während Morio mit Delilah Bäumchen-wechsle-dich spielte.
Sobald er am Steuer saß, zückte sie ihr Handy.
»Ja, wir sind schon unterwegs ... Nein ... Ihr guten Götter, sei ja vorsichtig - was? ...
Nein, die sind giftig, pass bloß auf! Wir sind gleich da ... Ja, ich dich auch, Süßer.« Sie klappte das Handy zu. »Verdammt, die Goblins haben Blasrohre und Tetsa-Pfeile.
Chase sagt, sie
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