Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Silberdolch einzustecken, dessen Scheide auf der anderen Seite an meinem Gürtel hing.
    Ich seufzte tief, und Iris beugte sich vor. »Hübscher Schmuck.«
    Ich lachte. »Ja, sehr schön, nicht wahr? Kleines Geschenk vom Hüter des Horns.
    Übrigens werde ich das Horn in diesem Kampf nicht benutzen. Mit den Goblins werden wir allein fertig. Aber beim nächsten Showdown mit irgendwelchen Dämonen ... tja, den sollte es uns ein bisschen erleichtern.«
    Morio manövrierte den Wagen an einer Reihe hastig abgestellter Autos vorbei die steile James Street entlang. Als wir uns der First Avenue näherten, entdeckte ich einen Polizisten, der hinter einem Streifenwagen kauerte, die Waffe im Anschlag. Morio parkte das Auto, und wir sprangen heraus. Sofort begann ich, mich mit der Energie der Wolken zu verbinden, und suchte nach irgendwelchen Blitzen in der Umgebung.
    Da - direkt hinter dem Horizont. Eine Gewitterwolke.
    Während ich die Wolke zu mir heranlockte, zückte Iris den Aqualin-Kristall, den Menolly und ich ihr aus Aladril mitgebracht hatten. Sie hatte ihn an der Spitze eines silbernen Stabs befestigt. Was auch immer sie damit vorhatte, sie würde sicher eine eindrucksvolle Show bieten.
    Delilah sah sich erst einmal nach Chase um. Ein paar Sekunden später huschte er geduckt um die Ecke und rannte vom Pioneer Park her auf uns zu. Eine blutige Schnittwunde zog sich von seiner Schläfe seitlich an seinem Gesicht herab.
    »Du bist verletzt!« Delilah eilte auf ihn zu, packte ihn bei den Schultern und untersuchte die Wunde. »Sonst alles in Ordnung?«
    »Kümmere dich nicht um mich. Die Goblins sind im Park, zwei meiner Männer sind bereits ausgefallen, und an den dritten komme ich nicht mal heran. Er ist verletzt, aber mitten unter den Goblins. Was zum Teufel kann diese Biester töten? Wir haben es mit Kugeln versucht, und die scheinen sie ein bisschen aufzuhalten, aber sie kommen einfach immer wieder.« Er drehte sich um, als einer seiner Männer auf uns zulief.
    »Sir, soll ich den Rückzug anordnen? Die machen uns fertig. Sollten wir vielleicht das Sondereinsatzkommando anfordern?«
    »Vergiss es - die werden sich auch nicht besser schlagen«, sagte ich und trat vor.
    »Eure Waffen wirken bei den meisten Feen oder Kryptiden nun mal nicht besonders gut. Wenn ihr sie mit Atomwaffen angreifen würdet, ja, oder Selbstmordkommandos, möglicherweise, aber Goblins sind zähe Biester, und ihre Haut ist praktisch eine natürliche Rüstung. Hol deine Leute aus der Gefahrenzone und lass uns das erledigen.«
    Der Polizist wandte sich Chase zu. Chase sah mich an, dann den Rest von uns, und nickte langsam. »Sie hat recht. Ziehen Sie die Leute ab. Wenn noch mehr Projektile durch die Gegend fliegen, wird noch irgendein Passant verletzt. Wir können machen, was wir wollen, irgendein Scherzkeks schafft es immer, sich hinter unsere Absperrungen zu schleichen. Aber nur, weil diese Typen dumm sind, müssen sie noch lange nicht sterben.«
    Morio stieß ein tiefes Knurren aus. Er begann sich zu verwandeln; in seiner Yokai-Gestalt konnte er wesentlich mehr Schaden anrichten. Chase sah mit weit aufgerissenen Augen zu, wie Morio zu wachsen begann. Sein Körper verwandelte sich in eine Mischung aus Haut und Fell, Klauen und Schwanz, Händen und Füßen. Seine Augen bekamen einen gelblichen Schimmer, und ein wildes, primitives Bellen drang aus seiner Kehle. Er war jetzt knapp zwei Meter vierzig groß und eine schreckenerregende Mischung aus Mensch und Fuchs.
    »O Gott... erinnert mich bitte daran, den ja nie zu ärgern«, stammelte Chase, als Delilah ihn hinter sich schob. Sie zog ihren silbernen Dolch - der Zwilling meines Dolches. Unser Vater hatte sie uns geschenkt, und sie waren fast so lang wie ein Kurzschwert und doppelt so scharf.
    Ich nahm die vorderste Position ein, Morio nahm meine rechte Flanke, Iris die linke.
    »Ich baue eine Barriere aus Frost auf«, erklärte sie. »So kann ich uns die Pfeile so lange vom Leib halten, bis wir zu nahe dran sind, als dass sie ihre Blasrohre noch benutzen könnten. Trödelt bloß nicht rum.«
    Die Gewitterwolke war nun in Reichweite, und obwohl ich versucht war, das Horn zu benutzen, um die Wirkung der Blitze zu verstärken, beherzigte ich Eriskels Warnung.
    Nie missbrauchen. Was, wenn ein Dämon hinter irgendeiner Ecke hervorsprang, nachdem wir die Goblins erledigt hatten? Da ich nicht wusste, wie viel Schuss das Horn zu bieten hatte, hielt ich mich im Zweifel lieber zurück.
    Ich atmete tief ein,

Weitere Kostenlose Bücher