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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Dschinns, auch wenn ich nur ein Dschindasel bin, weißt du?« Binnen Sekunden hielt er mir ein identisches Paar Ohrringe hin. Die Creolen hatten gut sieben Zentimeter Durchmesser - genau mein Stil. Ich konnte nicht anders. Ich stieß ein erfreutes Quietschen aus. Er starrte mich an.
    »Sind wir jetzt fertig mit der Modenschau? Kann ich dann deine Fragen beantworten?«
    »Ja, bitte.« Ich steckte mir die großen Ringe in die Ohren. Sie würden noch da sein, wenn ich aus dieser Trance erwachte. »Also ...«
    »Also.« Eriskel umkreiste mich und beäugte mich dabei scharf. »Du hast es geschafft, das Herz des Horns zu finden. Das ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass du dieses Artefakt besitzen und gebrauchen sollst.«
    »Was bedeutet das? Das Herz des Horns?«
    Er warf mir einen langen Blick zu. »Das Herz ist der Ort, an dem sich seine essenzielle Macht befindet. Als du den Blitz abgewehrt hast, da hast du instinktiv einen Schutzschild herbeigerufen, der vom Herrn der Winde kam.«
    »Du meinst, er hat meine Fähigkeit, mich selbst zu schützen, so sehr verstärkt?«
    »Ja. Wenn du sie direkt ansprichst, hast du die anderen Elementare übrigens folgendermaßen anzureden: Herrin der Flammen, Herr der Tiefen und Herrin des Landes. Sie können spüren, was du brauchst, und wenn du sie rufst, wird einer von ihnen antworten, doch was du von ihnen verlangst, muss innerhalb ihrer Möglichkeiten liegen. Falls du beispielsweise versuchen solltest, absichtlich Mondmagie durch das Horn zu fokussieren, wird das nicht klappen.«
    »Das Horn der vier Elemente.« Ich starrte in die Spiegel.
    »So ist es.«
    »Aber ich soll es bei Neumond aufladen, richtig?«
    Eriskel nickte. »Ja. Der dunkle Mond ist eine machtvolle Zeit für jegliche Magie, die mit den Erdwelt-Elementaren verknüpft ist. Da du jetzt den Weg hierher gefunden hast, solltest du dich ihnen vorstellen. Damit wirst du die Bindung des Horns an dich besiegeln. Du wirst niemals gezwungen sein, es zu gebrauchen - und es wird deiner Mondmagie nichts nützen -, aber seine Kraft dürfte sich als besonders hilfreich erweisen, wenn du es mit Geschöpfen des Feuers aufnehmen musst.«
    »Wie Dämonen«, flüsterte ich. Der Herr der Winde hatte den Schutzschild gegen einen Blitz errichtet, also konnte ich annehmen, dass die Herrin der Flammen mich gegen Feuerwesen schützen würde.
    »Wie Dämonen«, stimmte er zu. »Siehst du jetzt, was dieses Horn für dich tun kann?
    Gebrauche es nicht leichtsinnig. Die Elementare müssen Gelegenheit haben, sich wieder aufzuladen.
    Ihre Kraft ist nicht unbegrenzt, und nach schwerer magischer Arbeit müssen sie ruhen.
    Tu aus eigener Kraft, was immer du kannst, aber das Horn könnte dir das Leben retten, wenn du Hilfe am dringendsten brauchst.« Und damit war er wie ein Nebelwölkchen einfach verschwunden.
    Ich wandte mich wieder nach Osten. Instinktiv kniete ich nieder. »Herr der Winde, ich bin Camille, Priesterin des Mondes.«
    »Willkommen, Camille. Ich werde Euch dienen, und sei es mein Tod.« Er presste die Handflächen zusammen und verneigte sich.
    Ich wandte mich nach Süden und kniete nieder, und so machte ich es auch im Westen und im Norden, bis alle vier Elementare sich in meinen Dienst gestellt hatten. Als ich aufstand, gab mir eine innere Stimme weitere Worte ein.
    »Ich werde die Macht des Horns nie missbrauchen. Ich werde eure Kräfte nie missbrauchen. Ihr habt meinen Eid darauf, unter dem Mond, den Sternen und der Sonne.« Plötzlich hörte ich Glöckchen klingeln, Donner krachte, und irgendetwas verbrannte mir die Hand.
    Ich zuckte zusammen, riss die Augen auf und fand mich im Auto wieder. Das Kristall des Horns war glühend heiß und hatte einen Abdruck in meiner Hand hinterlassen. So abrupt, wie es mich verbrannt hatte, kühlte es sich wieder ab. Ich hob den schweren, spitzen Stab an und betrachtete ihn. So viel Macht, so viele verschiedene Kräfte.
    Wenn das Horn schon so stark war, wie mächtig musste dann erst das Schwarze Einhorn sein? Vielleicht würde ich ihm eines Tages begegnen. Vielleicht würde ich ihm eines Tages für sein Geschenk danken können. Vorerst jedoch wickelte ich das Horn in das Tuch und verstaute es sicher in dem speziellen Futteral, das am Gürtel meines Rocks befestigt war.
    Dieses Futteral war idiotensicher - leicht zu erreichen, aber kaum versehentlich zu öffnen. Den Umhang hatte ich zu Hause gelassen. Er war zu hinderlich für einen Kampf gegen Goblins. Aber ich hatte daran gedacht, meinen

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