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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Erin jetzt Menolly ihre »Mutter«, und Menolly wandte viel Zeit dafür auf, ihrer »Tochter« zu helfen, damit sie sich bald im Leben auf der dunklen Seite zurechtfand.
    »Ich fürchte, das werden wir noch oft erleben, solange der Kampf um die Kontrolle über die Portale anhält. Und da nun auch noch diese wilden Portale aus dem Boden schießen... stehen uns harte Zeiten bevor«, sagte Morio. »Wir müssen uns damit abfinden, dass wir jetzt durchs Feuer gehen, und Feuer brennt.«
    Camille seufzte tief. »Er hat recht. Es wird sicher noch schlimmer kommen. Aber was unternehmen wir jetzt wegen Chase? Das Siegel können wir ihnen nicht geben. Und Vanzir können wir auch nicht ausliefern. Wie sollen wir ihn also retten?«
    »Indem wir Karvanak finden. Diesmal müssen wir den Räksasa töten. Ansonsten wird er an uns kleben wie Risottoreis, und er wird nicht aufgeben, ehe wir alle tot sind.« Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Warum haben wir ihn nicht gleich ausgeschaltet, nachdem er das Siegel gestohlen hatte? Wir sind ihm nur aus dem Weg gegangen und haben gehofft, er würde von allein verschwinden.«
    »Wir hatten viel zu tun«, entgegnete Iris. »Und da er das dritte Siegel nun schon einmal hatte, stellte er keine unmittelbare Bedrohung mehr dar. Du weißt ganz genau, dass wir nicht einmal daran denken konnten, wieder in seine Nähe zu kommen, ehe wir Vanzir mit dem Knechtschaftsritual an uns gebunden hatten. Und das hat eine Menge Kraft und Zeit gekostet, wenn du dich erinnern möchtest.«
    Ich verkniff mir eine scharfe Erwiderung. Iris hatte sich bei diesem Ritual sehr angestrengt. Selbst mit Unterstützung von Morio und Camille hatte die Talonhaltija jedes Quentchen ihrer Kraft aufbringen müssen, um den Halsreif der Unterwerfung zu beherrschen.
    Diese Halsreifen waren eigentlich symbiontische Geschöpfe aus dem Astralreich, die unter Zwang herbeibeschworen und dann durch Bestechung zur Kooperation gebracht wurden. Sie erklärten sich bereit, die Unterwerfung durchzusetzen, wenn alle, die die Peitsche des Herrn führen würden, ihnen Blutopfer darbrachten. Also hatten wir vier -
    Iris, Menolly, Camille und ich - uns zwei Wochen lang genug Blut abgezapft, um eine Literflasche zu füllen, ehe wir das Geschöpf überhaupt hatten beschwören können. Iris hatte dabei obendrein gefastet, und das war eine sehr harte Zeit für den Hausgeist gewesen.
    Während des Rituals schwoll das Wesen, das aussah wie ein durchscheinender Aal, von unserem Blut dick an und glitt dann an Vanzirs Nacken, bereit, die lebende Kette aus Energie unter seiner Haut zu bilden, die ihn auf ewig an uns binden würde.
    Als das Ding sich in sein Fleisch bohrte, verzog er das Gesicht, aber die Fesseln, die ihn hielten, waren stark, und er zwang sich dazu, sich zu entspannen. Das Ritual lief jeder Faser seines Wesens zuwider, und doch schien er fest entschlossen, es durchzuziehen. Ich war erleichtert. Die einzige andere Möglichkeit wäre gewesen, ihn umzubringen. Wir konnten ihn nicht einfach laufen lassen.
    Als der Seelenbinder sich wand, um die Öffnung in Vanzirs Hals zu vergrößern, drehte es mir den Magen um. Während der Astralparasit sich in seine Muskeln hineingrub, musste ich mich zwingen, mich zu beherrschen und nicht schreiend hinauszulaufen. Doch ich schaffte es, gemeinsam mit Iris und meinen Schwestern bei dem Ritual zu wachen.
    Als die Schwanzspitze beinahe in Vanzir verschwunden war, konnte ich den Kopf sehen, der sich einmal um den Hals gearbeitet hatte, ein paar Schichten unterhalb der Haut. Die Zähne des Seelenbinders brachen direkt vor dem ursprünglichen Biss wieder hervor, packten das Ende seines eigenen Schwanzes wie ein Ouroboros, und dann ließ er sich tief in der Muskulatur nieder, während die Haut an den zwei schmalen Schlitzen rasch verheilte.
    Iris begann den Spruch zu singen, durch den der Seelenbinder und Vanzir für immer eins wurden. Der Zauber würde sie beide an uns binden. Wieder einmal hatte ich das Gefühl, dass wir ein Stück tiefer ins Kaninchenloch hinabgerutscht waren.
    Aber es gibt keinen Löffel, dachte ich, während sich das grausige Ritual weiter entfaltete. Alles war eine Illusion. Das musste es sein, denn ansonsten wollte ich nicht mehr hier sein. Und doch... und doch... war aus unserer Perspektive alles schrecklich real.
    Und dann war es vorbei, und Vanzir war unser Sklave. Er würde nach unserem Gutdünken leben oder sterben. Wir waren seine Herrinnen. Eine weitere Rolle, auf die ich

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