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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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der Schattenwelt gibt es Geschöpfe, die die Lebenden hassen«, erklärte Roz.
    »Wenn sie irgendwann einmal eine körperliche Gestalt annehmen konnten, werden manche furchtbar wütend, wenn sie sie wieder aufgeben und in die Welt der Schatten zurücksinken müssen. Vielleicht haben die Dämonen ihnen leichteren Zugang zur physischen Ebene versprochen, wenn die Schatten ihnen helfen.«
    »Ich habe keine Ahnung von so etwas«, sagte Zach stirnrunzelnd, »aber es gab ein paar seltsame Vorfälle im Revier. An den Grenzen herrscht eine unruhige Atmosphäre, und wir haben die Nachtwachen verdoppelt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dass die Werspinnen wieder da sind.«
    Schaudernd blickte ich aus dem Fenster. Die Werspinnen waren eine beeindruckende Erfahrung gewesen, das konnte man sagen. Kyoka und Karvanak mochten einander ebenbürtig sein, wenn ich es recht bedachte.
    Allerdings hatte Kyoka einen Groll gegen die Werpumas gehegt, während Karvanak es direkt auf uns abgesehen hatte.
    »Das bezweifle ich. Jedenfalls will ich es nicht hoffen«, murmelte ich. »Wir haben schon genug Sorgen, aber Kyoka gehört nicht mehr dazu. Vielleicht hat irgendeine andere Werspinne seinen Platz eingenommen, aber Kyoka habe ich zerstört und seine Seele vernichtet.« Bei der Erinnerung an diese Nacht erschauerte ich. Hi'ran, der Herbstkönig, hatte mir seine Befehle erteilt, und ich hatte sie ausgeführt. Ich hatte Kyoka vom Angesicht der Erde getilgt und seine Seele zurück in die Unendlichkeit geschleudert, deren Energie das Universum antreibt. Seine Essenz war längst vernichtet, aufgegangen in den weißen Feuern der Schöpfung selbst. Er konnte unmöglich noch auf irgendeiner Ebene existieren - trotzdem konnte der Jägermondclan ja beschlossen haben, sich neu zu formieren und wieder großen Schaden anzurichten.
    Während wir durch die regennassen Straßen rollten, öffnete ich das Fenster einen Spaltbreit, um frische Luft zu bekommen. Der Frühling im Nordwesten war immer kühl, aber die feuchte, kalte Luft war erfrischend. Ich sog sie tief ein, hielt den Atem an und ließ ihn dann wieder ausströmen. Ich wurde zwar nicht gern nass, wusste den Segen reiner Luft, die der Regen mitbrachte, aber trotzdem zu schätzen.
    Rozurial war eigenartig stil , und ich bemerkte, dass da anscheinend irgendeine Kommunikation mit Menolly lief. Ich konnte nicht genau sagen, was das sein sollte, aber es kam mir so vor, als ob sich die beiden unterhielten. Ob sie irgendeine Art geheimen Rapport entwickelt hatten oder sich nur besonders gut verstanden, da war zweifellos eine Verbindung zwischen den beiden. Ich fragte mich, ob sie miteinander schliefen, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Rozurial mochte alles Mögliche sein, verschwiegen war er nicht. Er hätte ein solches Geheimnis niemals für sich behalten können.
    »Was tun wir denn, wenn wir da sind? Soll Zach auch eines deiner Schätzchen sein? Und warum steckt er dann nicht in einer Lycra-Badehose?« Ich lächelte, und er stöhnte.
    »Lycra? Du spinnst wohl. Ich bin ein Mann der Boxershorts«, sagte er, obwohl ich ganz genau wusste, dass er zumindest manchmal ganz ohne herumlief.
    Menolly hüstelte. »Zachary in einer Lycra-Badehose überlässt weniger der Phantasie, als mir im Moment lieb ist.
    Nimm's nicht persönlich, Zach - du siehst gut aus, aber das passt einfach nicht.«
    Er lachte. »Die Vorstellung, wie du meine nackte Haut mit heraushängenden Reißzähnen begaffst, macht mich auch nicht gerade an, also sind wir quitt. Keine Lycra-Badehose, außer wir gehen schwimmen. Am helllichten Tag.«
    Sie schnaubte belustigt. »Kluger Mann. Und ja, Zach geht am besten als mein neuestes Spielzeug mit rein. Allerdings hast du recht, Delilah - passend angezogen ist er eigentlich nicht.« Sie warf einen Blick über die Schulter, wechselte auf die linke Spur und bog dann auf den Giles Boulevard ab. Wir waren nur noch ein paar Querstraßen vom Fangzabula entfernt.
    »Hört sich gut an. Ich nehme an, ich halte mich ein paar Schritte hinter dir, da du ja meine Gebieterin bist?«
    »Ihr beide, ja. Und denkt daran, mir niemals in der Öffentlichkeit zu widersprechen oder mich als Erste anzusprechen, es sei denn, ihr habt eine Bitte.«
    »Gehört und verstanden«, erklärte Zach.
    Als sie von der Straße auf den Parkplatz abbog, sah ich, dass da schon einige Autos standen. Ich blickte mich gründlicher um. Nicht viele Leute trieben sich draußen vor dem Club herum, aber bei dem Regen

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