Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13
ihre Wut aber an Fraale ausgelassen. Roz hat Zeus angefleht, die Verwandlung rückgängig zu machen, aber das konnte Zeus nicht. Also hat er Roz in einen Incubus verwandelt, weil er wohl irgendwie glaubte, das könnte die Situation verbessern. Natürlich hat er damit alles nur noch schlimmer gemacht.«
»Die Götter können manchmal echte Arschlöcher sein, was?« Ich knurrte leise. »Das war unfair.«
»Die griechischen Götter haben noch nie fair gespielt.« Menolly seufzte laut.
»Danach hat das dynamische Duo Roz und Fraale einfach vergessen. Als ihrer beider neue Natur sich immer mehr durchsetzte, haben sie sich schließlich getrennt. Sie konnten nicht zusammenbleiben, ohne einander ständig furchtbar weh zu tun. Sie waren vorher monogam gewesen, verstehst du? Wie Vater und Mutter. Sehr selten unter reinblütigen Feen, aber es kommt vor.«
Scheiße. »Ich werde versuchen, taktvoller zu sein. Roz' Gesichtsausdruck, als er an dem Schal gerochen hat, habe ich sehr wohl bemerkt.«
»Gut.« Menolly versetzte mir einen leichten Schubs. »Dann machen wir uns mal auf die Suche nach Chase.«
Als ich in meinem Outfit die Küche betrat, brachen sämtliche Gespräche ab.
Camille ließ den Keks fallen, den sie gerade aß, und er platschte in ihre Teetasse.
Iris erstarrte mitten im Satz. Smoky hüstelte und versuchte, ein ernstes Gesicht zu wahren, während Morio und Zach mich entsetzt anstarrten. Ein Grinsen breitete sich langsam über Rozurials Gesicht, und Vanzir schüttelte nur den Kopf.
Die Einzige, die etwas sagte, war Maggie, die von ihrem Lauf stall aus begeistert rief: »Di-ya-ya!«
Ich hob sie auf den Arm, küsste sie und reichte sie dann an die immer noch schweigende Iris weiter. »Also, nun redet doch nicht alle auf einmal. Kann ich so ins Fangzabula gehen?«
Camille stammelte: »Wo zum Teufel hast du das Outfit her? Aus meinem Kleiderschrank hast du das Ding jedenfalls nicht geklaut.«
»Das will ich hoffen«, bemerkte Smoky.
»Leck mich«, witzelte ich und verdrehte die Augen. »Ich habe nicht damit gerechnet, dass das je irgendwer sieht. Ich hätte es längst wegwerfen sollen.«
»Es ist perfekt«, erwiderte Menolly. »Und jetzt gehen wir lieber. In etwa anderthalb Stunden dürfte in dem Club die Hölle los sein, und ich will da sein, ehe es zu voll wird.
Hoffentlich schnappen wir etwas Interessantes auf.«
Als Zach und Roz nach ihren Jacken griffen, blickte ich zu den anderen zurück. »Ich habe mein Handy dabei, und Menolly ihres. Tut ihr hier, was ihr könnt. Wir müssen Chase finden, bevor Karvanak... «
Der Gedanke daran, was er Vanzir angetan hatte, welche Demütigungen der Traumjäger durchlitten hatte, ging mir immer wieder durch den Kopf. Chase würde solche Misshandlungen nicht überleben. Er war kein Dämon. Und nach allem, was schon passiert war, fragte ich mich - selbst wenn er überlebte, würde er sich je davon erholen?
»Gehen wir«, sagte ich. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
Kapitel 24
Das Fangzabula lag im Industrial District im Süden von Seattle, nicht weit von der Gegend, in der wir die Toxidämonen gefunden hatten. Mir kam ein Gedanke: Falls die Dämonen tatsächlich Unterstützung von ein paar hiesigen Vampiren hatten, braute sich hier gewaltiger Arger zusammen. Und wenn die Dämonen schon Häuser besetzten und Nester ihrer grotesken Schmeißfliegen darin einrichteten, was mochten sie dann noch alles tun, welche weiteren Gruppen bereits infiltriert haben?
Die Tatsache, dass es in dem Toxidämonen-Haus ein Portal in die Schattenwelt gegeben hatte, machte mir Sorgen. Hatten die Dämonen etwa auch Allianzen mit Geschöpfen aus der Geisterwelt geschlossen? Versuchten sie, Armeen von allen Seiten um sich zu scharen? Ich erzählte den anderen von meinen Befürchtungen.
»Da könntest du auf etwas gestoßen sein. Dämonen machen normalerweise einen großen Bogen um die Welt der Schatten, aber bei allem, was sich in letzter Zeit so tut, müssen alte Feindschaften und Allianzen nicht unbedingt fortbestehen.
Wenn Vanzir recht hat und Schattenschwinge wahnsinnig geworden ist, müssen wir mit allem rechnen. Aber warum sollte irgendjemand aus der Schattenwelt ihm helfen wollen? Was hätten die dabei zu gewinnen?« Menolly runzelte die Stirn. Sie lenkte Camilles Lexus durch die Straßen der Stadt. In ihrem Jaguar wäre es allzu eng geworden, und mein Jeep passte so gar nicht zu ihrem Stil. Sie trug nun hautenges, schwarzes Leder - jeder Zoll die Gebieterin.
»In
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