Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
hinausschieben. Nimmst du das Einhorn-Horn mit?«, fragte ich. Camille hatte ein seltenes magisches Artefakt geschenkt bekommen und lernte fleißig, wie sie es einsetzen konnte.
    »Ja.« Camille nickte. »Aber ich möchte es nicht benutzen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich kann es nur unter dem Neumond aufladen, deshalb will ich seine Kräfte nicht verschwenden. Außer natürlich, es stellt sich heraus, dass uns diese Biester haushoch überlegen sind.«
    »Dann also los. Vanzir, du und Roz, ihr fahrt bei mir mit. Du kannst mich lotsen. Smoky und Morio fahren mit Camille. Hast du eine Karte für sie?«
    Vanzir reichte Camille eine ausgedruckte Google-Karte, und sie gab sie gleich an Morio weiter, der sich um Einzelheiten wie Wegbeschreibungen kümmerte. Wir gingen hinaus zu den Autos. Ich winkte Camille und den Jungs zu, als sie in ihren Lexus stiegen, und schwang mich dann hinters Steuer meines Jeeps. Roz setzte sich neben mich, Vanzir auf den Rücksitz.
    Belles-Faire lag am nördlichen Stadtrand von Seattle. Wenn wenig Verkehr herrschte, waren wir recht schnell in der Stadtmitte. Bei Stau konnte es Stunden dauern. Zum Glück war um diese Uhrzeit der morgendliche Berufsverkehr schon fast vorbei.
    Wir bogen auf die Interstate 5 ein. Das war der schnellste Weg in den Süden von Seattle, vorbei an Georgetown - einem Friedhof aus alten Eisenbahnschienen und Güterwaggons - zum Industrial District. Der Untergrund bestand aus entwässertem Wattland, das früher unterhalb der Elliott Bay gelegen hatte, überdeckten Mülldeponien und anderen Aufschüttungen. Deshalb war das Gebiet anfällig für Bodenverflüssigung, und bei Erdbeben wurden Gebäude sehr oft beschädigt.
    Während wir die Schnellstraße entlangfuhren, blickte ich nach Westen hinüber.
    Gewitterwolken rückten an. Wir steckten mitten in der besten Frühlingsregenzeit, und Mandy Tor, die durchgeknallte Meteorologin des Lokalsenders K-Talk, sagte für den frühen Nachmittag schwere Regenfälle voraus. Ich vertraute Camilles und Iris' Gefühl fürs Wetter eher als Mandys Vorhersagen, doch diesmal waren sich alle einig: Wir würden noch vor dem Nachmittagstee klatschnass werden.
    »Vanzir, erklär mir das noch mal«, sagte ich und lenkte den Jeep zwischen zwei riesigen Tankwagen hindurch - laut Aufschrift hatte der eine Diesel, der andere Benzin geladen. O ja, das wäre eine scheußliche Kombination bei einem Unfall. Großes Wumm. Ganz großes Feuer. »Was hast du vorhin über die Toxidämonen gesagt? Wo liegen ihre Schwächen?«
    Vanzir hatte uns einiges erzählt, ehe wir aufgebrochen waren, aber ich war in Gedanken immer noch bei dem Anruf dieser Erika gewesen und hatte ihm nur mit halbem Ohr zugehört. Er beugte sich vor und stützte die El bogen an Roz' Lehne. »Toxidämonen sind äußerst gefährlich, aber sie haben eine größere Schwäche. Eis und Schnee bekommen ihnen nicht. Wenn es zu kalt wird - reichlich unter null Grad -, können sie nicht mehr fliegen. Sie werden träge und langsam. Bei etwa minus zwanzig Grad sterben sie.«
    »Ich nehme an, das ist in... wie heißt das gleich... Celsius?« Rasch wechselte ich die Spur, um ein dahinkriechendes Wohnmobil zu überholen. Im Rückspiegel sah ich Camilles stahlgrauen Jaguar, der uns folgte wie ein Schatten. »Richtig.«
    »Wunderbar! Smoky stammt aus den Nordlanden. Sein Vater war ein Weißer, seine Mutter ein Silberdrache, deshalb verfügt er über eine gefährliche Mischung aus Eis-, Schnee- und Blitzattacken. Zumindest ihn haben wir schon mal an unserer Seite«, sagte ich.
    »Wir hätten Iris mitnehmen sollen«, bemerkte Roz. »Sie ist sehr gut in Eis- und Schneemagie.«
    Verdammt, warum hatte ich nicht daran gedacht? Oder Camille? Wir waren so daran gewöhnt, Iris das Haus bewachen zu lassen, dass wir manchmal vergaßen, wie gut sie kämpfen konnte. »Warum hast du das nicht gesagt, als wir noch zu Hause waren, du Idiot?«
    Der Incubus zwinkerte mir im Rückspiegel zu. »Weil niemand danach gefragt hat.« Er lachte, als ich empört schnaubte. »Krieg dich wieder ein. Ich habe nichts gesagt, weil das, was sie jetzt tut, auch wichtig ist - und wir haben ja immerhin den Drachen dabei. In letzter Zeit sind wir ziemlich unterbesetzt, vor allem ohne Trillian, und wir müssen das Beste daraus machen, wer gerade zur Verfügung steht und worauf wir zugreifen können.«
    Ich verzog das Gesicht. Er hatte recht. Wir hatten jetzt mehr Unterstützung als zu Beginn unseres Kampfes gegen die Dämonen, aber es

Weitere Kostenlose Bücher