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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Vielleicht wäre es das Beste, ihr zieht euch zurück, ein Stück die Treppe hinauf.« Er öffnete seinen Staubmantel und holte zwei kleine Ampullen heraus, eine mit rotem, eine mit schwarzem Pulver darin. »Myokinar-Pulver und Alostar-Präparat«, sagte er, als er meinen Blick bemerkte.
    Sofort scheuchte ich die anderen die Treppe hinauf. »Mindestens auf halbe Höhe«, sagte ich und schob Morio von hinten an. Myokinar-Pulver und sein Genosse, Alostar-Präparat, wurden von den Zwergen im Nebelvuori-Gebirge zu Hause in der Anderwelt hergestellt, und sie boten sämtliche Vorzüge von Schwarzpulver. Wenn man sie im richtigen Verhältnis mischte, war die Mixtur extrem explosiv. Ein leichtes Antippen mit einem bleistiftgroßen Hammer konnte dann alles in die Luft jagen.
    Als kleines Mädchen hatte ich einmal einen Zwerg gesehen, der durch eine Myokinar-Landmine ein Bein verloren hatte. Die Goblins hatten sie bei einem Feldzug gegen die Zwerge eingesetzt. Daraufhin hatten die Zwerge die Jagdsaison eröffnet und einen Preis auf Goblin-Schädel ausgesetzt, und kurze Zeit später hatten die Goblins ihren Versuch, auf Zwergengebiet überzugreifen, noch einmal überdacht. Die Landminen hatten danach als nützliche Werkzeuge im Bergbau gedient.
    »Wo in aller Welt hast du das Zeug her?«, fragte Camille, die sich mit verzerrtem Gesicht an Smokys Schulter lehnte. Es war offensichtlich, dass sie starke Schmerzen hatte, aber ich wusste, dass sie sich weigern würde, das Haus zu verlassen, ehe wir hier fertig waren.
    »Aus einem kleinen Bergbau-Laden in Terial. Die haben da alles, was der ambitionierte Höhlenforscher so braucht.« Er lachte und warf ihr einen glühenden Blick zu. »Ich erforsche gerne Höhlen, wenn du weißt, was ich... « Smoky funkelte ihn an, und Roz schlug die Augen nieder. »Ah... schon gut.«
    »So ist es recht«, sagte Smoky, entspannte sich ein wenig und setzte sich auf eine Stufe.
    Er zog Camille auf seinen Schoß, die zusammenzuckte und dann den Kopf an seine Schulter lehnte.
    Roz schüttete ein wenig von dem schwarzen Pulver in das Schloss und fügte dann vorsichtig eine Prise von dem roten hinzu. Er holte einen dünnen, bleistiftlangen Stab hervor und verlängerte ihn mit einem Schütteln aus dem Handgelenk auf einen Meter zwanzig. Die Stange war sehr dünn, aber solide. Er wich bis zum Fuß der Treppe zurück, streckte den Arm aus und zielte vorsichtig auf das Schlüsselloch.
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Ich meine, ich sehe, was du vorhast.«
    »Tja, ich rate euch allen dringend, euch umzudrehen. Es wäre wirklich besser, ihr schaut nicht in diese Richtung, wenn das Zeug hochgeht.« Er verdrehte sich in der Taille, wandte das Gesicht der Treppe zu, und wir hörten Metall auf Metall kratzen. Plötzlich herrschte Stil e, dann knallte eine laute Explosion, und der Treppenschacht füllte sich mit dunklem, schmierigem Rauch.
    Hustend drehte ich mich um. »Igitt... das ist ja eklig.« Die Partikel in dem Rauch setzten sich auf unseren Kleidern ab und bildeten eine ölige Rußschicht. Aber das Schloss war geknackt, die Tür stand offen. Ich blickte zu Smoky zurück. Makellos. Wie immer. »Wie zum Teufel machst du das?«, fragte ich.
    Er sah mich verdutzt an. »Was denn?«
    »Der Mantel, die Jeans, das Hemd... du bist nie schmutzig. Du bist nie mit Schlamm bespritzt, mit Staub bedeckt oder mit einer Rußschicht überzogen. Was zum Teufel benutzt du bloß für ein Waschmittel?« Ich starrte auf meine eigene Jeans hinab, die nun mehrere kleidsame Schmierflecken aufwies. »Ich will etwas davon abhaben.«
    Er lächelte nur und sagte kein Wort, während er Camille auf die Füße half und mit ihr die Treppe hinunterstieg. »Was meint ihr, warum uns noch niemand angegriffen hat?«, fragte er, und sein Lächeln erlosch. »Wir haben mehr Lärm gemacht als eine Horde betrunkener Wikinger auf Raubzug.«
    »Was hat der Höllenhund denn bitte getan?«, erwiderte ich, doch Vanzir schüttelte den Kopf und hob die Hand.
    »Er hat recht. Und meine einzige Antwort darauf lautet: Ich glaube, es ist niemand hier, der uns aufhalten könnte. Ich glaube, irgendein Wiedergänger oder Schemen beschützt die Toxidämonen, die hier schlüpfen sollen. Ich vermute, wir betreten gleich eine Dämonen-Kinderstube. Wetten, sie haben sich darauf verlassen, dass der Höllenhund jeden aufhalten würde, der hier reinzukommen versucht?« Vanzir musterte den vor uns liegenden Gang. »Dämonische Energie strömt durch diesen Flur wie ein Fluss

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