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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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mich nach dem Drachen um. »Wovon spricht er?«
    Smoky maß Roz mit einem kühlen Blick. »Du beliebst wohl zu scherzen. Ohne zu wissen, was auf der anderen Seite ist, könnten wir sie in einen Lavasee werfen oder in ein Nest voller Larven, die sofort über sie herfallen würden.«
    Camille schnappte nach Luft. »Deshalb kommst du also so schnell von einem Ort zum anderen«, sagte sie zu Roz. »Bei Smoky wusste ich es ja, aber... wie kannst du... «
    Smoky schnitt ihr das Wort ab. »Genug jetzt. Das kommt nicht in Frage, also lass es gut sein.« Ich wollte etwas sagen, aber er schüttelte den Kopf. »Spar dir deine Fragen für später auf. Rozurial, widme du dich dieser Tür. Wenn du es nicht tust, werde ich das Hindernis aus dem Weg räumen.«
    Roz sah ihn kopfschüttelnd an. »Du hast vielleicht eine Art. Schon gut!« Er hob die Hände, als Smoky einen Schritt vortrat. »Ich kümmere mich um die Tür. Kein Problem.
    Alles klar.« Er holte seine Fläschchen mit Myokinar-Pulver und Alostar-Präparat hervor.
    »Du hast mir da was verschwiegen«, flüsterte ich Camille zu. »Möchtest du mir später vielleicht davon erzählen? Sofern du dich von deinen zwei Stooges da losreißen kannst.«
    »Natürlich. Hat sich bis jetzt nur irgendwie nie ergeben.« Sie verzog das Gesicht und drückte vorsichtig die Hand an sich. »Scheiße, tut das weh. Ich will nur noch diese Mistviecher ausschalten und dann so schnell wie möglich hier weg.«
    Ich schaute zu Roz hinüber, der mit seiner ausziehbaren Rute in der Hand zurückwich.
    »Ich glaube, das kannst du haben. Schlachtordnung: Smoky und ich, Roz und Vanzir, Morio und Camille.«
    Eine Explosion erschütterte den Gang.
    »Tretet beiseite«, befahl Smoky und stieß die Tür weit auf. Seine kraftvolle Stimme sagte mir, dass er es ernst meinte. Wir alle sprangen beiseite, als ein gewaltiger Windstoß hinter uns durch den Flur dröhnte und ihm in den Raum hinein folgte. Ein lautes Kreischen war zu hören, Ozongeruch erfüllte die Luft, und ich sah Schneeflocken aus der Tür wirbeln.
    Ich lief ihm nach. Smoky musste irgendeinen Eiszauber gewirkt haben, denn sobald ich den Raum betrat, sah ich eine Schicht Eis und Schnee auf einem Dutzend Nester, die am Boden verstreut lagen. Alle waren voller Toxidämonen in verschiedenen Entwicklungsstadien. Manche wanden sich noch als Maden, wie riesige Würmer aus der Tiefsee. Andere waren schon zu ausgewachsenen Schmeißfliegen geworden, und nun erkannte ich, dass sie tatsächlich so groß waren wie mein Kopf. Aber alle bewegten sich träge, und ich sah zwei, die sich in die Luft erheben wollten, aber anscheinend die Flügel nicht schnell genug bewegen konnten.
    Ein Schauder packte mich, als hätte ich einen Tiefkühler betreten. Smokys Zauber musste die Temperatur um etwa zwanzig Grad gesenkt haben und behinderte die Toxidämonen tatsächlich. Wie lange er anhalten würde, wusste ich nicht.
    Viel Zeit blieb uns wohl nicht, doch im Augenblick waren wir im Vorteil.
    Mit einem Blick stellte ich fest, dass die Kammer, in der wir uns befanden, groß und ganz mit Stahl verkleidet war. Beleuchtet wurde sie von einem dumpf schimmernden Granitblock am Boden in der Mitte des Raums. Der Stein glühte orangerot, und ich war sicher, dass meine Hand schwarz verkohlen würde, wenn ich ihn anfasste. Der Stein war nicht geschmolzen, schien aber kurz davor zu stehen. Allerdings hatte die Kälte diesen Prozess vorerst aufgehalten, und die Hitze geriet ins Stocken, während sie versuchte, den Frost um den Stein herum zu schmelzen.
    Daneben war eine flache Grube ausgehoben worden, und in dieser Grube lag ein wildes Durcheinander von Überresten. Von was - oder vielmehr wem - genau, wusste ich nicht, aber in der Nähe eines Häufchens Knochen, an denen immer noch allzu saftige Stückchen Muskeln und Haut hingen, lag ein Tennisschuh. Ich sah andere zerfetzte Reste von Kleidung und weitere Knochen - manche glänzend sauber genagt, andere immer noch mit gut abgelagertem Fleisch daran - und musste gegen den Drang ankämpfen, meinen aufgewühlten Magen zu leeren.
    »Wiedersehen, Appetit«, brummte ich.
    Eine leichte Veränderung des Lichts warnte mich, und ich drehte mich mit erhobenem Dolch herum. Die Silhouette eines Mannes kam auf uns zu. Er war beinahe unsichtbar und würde wohl ganz verschwinden, falls er sich seitwärts drehte. Im leicht flackernden Licht von Morios Fuchsfeuer entdeckte ich den schwachen Schimmer eines Gesichts in den tintenschwarzen Tiefen des

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