Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13
zurückkehren -
in die Wälder von Finstrinwyrd - und dort nach dem Pantherzahn suchen.«
Pantherzahn? Wälder von Finstrinwyrd? Ich runzelte die Stirn. Das klang nicht nach einem lustigen Ausflug. Finstrinwyrd war ein wilder Wald drüben in der Anderwelt, wo sich weniger nette Geschöpfe niederließen. Er stand nicht gerade auf meiner Liste von Lieblings-Reisezielen.
»Was ist der Pantherzahn?«
Hi'ran lächelte mich an. »Pantheris pbir. Ein Kraut, das in den Wäldern dort vorkommt.
Du wirst es mit nach Hause nehmen und in deinen Garten pflanzen. Hege und pflege es, und einmal im Monat, unter dem Neumond, bereite eine Tasse Tee davon zu und trinke ihn. Das wird dir helfen, die Verwandlung in deine Panthergestalt zu beherrschen, wenn sich das Kraut in deinem Körper anreichert.« Er trat zurück. »Tue dies vor dem nächsten Neumond. Und vergiss nicht, Delilah: Du bist an mich gebunden. Du bist die erste meiner lebenden Abgesandten.«
Damit verschwand er, und ich stand plötzlich wieder zwischen den anderen. Sie waren in einen Kampf mit den Toxidämonen verwickelt, und plötzlich schrie Camille, die an der Tür zurückgeblieben war: »Sie ist wieder da!«
Ich wollte gerade etwas sagen, als ich ein lautes Summen rechts von mir hörte. Ich fuhr herum und sah mich einem ausgewachsenen Toxidämon gegenüber. Er schwebte dicht vor meinem Gesicht, und ich bemerkte, wie sich sein Bauch krümmte, als er den Stachel bereitmachte und auf meine Brust zielte.
Heilige Scheiße - den Schatten mochte Hi'ran eliminiert haben, aber offenbar traute er uns zu, mit den Toxidämonen allein fertig zu werden. Auf in den Kampf.
Ich riss meinen Dolch hoch und ließ ihn mit einem lauten Schrei herabsausen, direkt in das sich rasch nähernde Hinterteil des Dämons. Das verflixte Biest war zäh. Ich konnte seinen Panzer nicht durchdringen, doch der Hieb schleuderte die Riesenschmeißfliege zu Boden. Sie stieß ein schrilles Kreischen aus, und ich spießte sie auf wie ein Kind, das Schmetterlinge auf eine Schautafel heftet. Ein Mistvieh weniger, aber ein rascher Blick durch den Raum zeigte mir, dass noch reichlich davon übrig waren. Ich wirbelte gerade rechtzeitig herum, um es mit dem nächsten aufzunehmen.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass die anderen ebenfalls eine Spur aus Schleim und Fliegengedärmen quer durch die Dämonennester zogen.
Smoky zertrampelte gerade ein Nest vol er Larven und schlitzte die wimmelnden Maden mit den Klauen auf. Wenn er sie traf, heulten sie so schrill und laut, dass ich mich fragte, ob man sie oben auf der Straße hören konnte.
Der zweite Toxidämon schoss vor mir hin und her und versuchte, mich zu übertölpeln.
Genervt ließ ich den Dolch von einer Hand in die andere wandern.
»Komm schon, du Mistvieh! Hol mich doch!«
Anscheinend waren Toxidämonen leicht reizbar, denn dieser änderte sofort seine Taktik und schoss schnurstracks auf meine Seite zu. Mein Instinkt übernahm die Kontrolle, und statt mit dem Dolch nach ihm zu stechen, fuhr mein rechter Fuß hoch in die Luft und traf die Riesenfliege ins Gesicht. Sie prallte ab, doch ich sah ihr an, dass sie nicht verletzt war - nur benommen. Ich stieß mit dem Dolch zu und traf sie von unten in den Bauch.
Sie fiel wie eine Mücke in einer Wolke Insektenspray.
»Delilah, hilf mir mal!«
Ich blickte über die Schulter und sah Morio gegen zwei ausgewachsene Toxidämonen kämpfen, die an ihm vorbei zu Camille wollten. Sie versuchte, Energie zu sich herabzuziehen; inzwischen erkannte ich den besonderen Ausdruck auf ihrem Gesicht, wenn sie die Mondmutter anrief. Doch es sah aus, als hindere ihr Schmerz sie daran, sich richtig zu konzentrieren.
»Komme schon«, schrie ich über den Kampfeslärm und das Gekreische hinweg, das durch den Raum hallte, während die übernatürlichen Schmeißfliegen und ihre Larven eine nach der anderen dran glauben mussten. Ich nahm mir den Toxidämon vor, der Morio von links angriff, und er konzentrierte sich auf den rechten. Gleich darauf hatten wir sie niedergemacht.
»Wie viele können es denn noch sein?«, fragte Camille und gab das Zaubern auf. Sie sah elend aus, und ich wünschte, sie würde sich einfach nach draußen verziehen und irgendwo warten, wo es sicher war.
Ich wies auf das Gewimmel im Raum. »Immer noch zu viele.«
Vanzir bekriegte sich mit einem ganzen Nest voll halbwüchsiger Riesenfliegen. Sie fielen rechts und links von ihm zu Boden, während er mit blitzenden Augen durch ihr Nest watete und mit
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