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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Spielkarten in seine Hosentasche und fuhr fort: »Karvanak wird es uns nicht leicht machen. Falls er es schafft, an Spuren der Erinnerung heranzukommen, wird er sich auf diese Information stürzen. Wie auch immer, der arme Kerl ist schon so gut wie tot. Der Räksasa wird ihm den Geist brechen oder seinen Körper zerstören.«
    Schaudernd folgte ich den anderen ins Haus.
    Iris ging sofort nach unten, um Maggie zu holen, kehrte dann ins Wohnzimmer zurück und drückte die Gargoyle Smoky in die Hände, der die Brauen hob, sie aber trotzdem festhielt.
    »Da du nur hier herumsitzen und reden wirst, kannst du dich ebenso gut nützlich machen. Du passt auf das Baby auf, während ich euch etwas zu essen mache.« Iris duldete keinen Widerspruch, und Smoky gehorchte ihr ebenso selbstverständlich wie jedes andere Mitglied unserer erweiterten Familie.
    Maggie gab ihr Muuf! von sich und schlabberte dem Drachen prompt einen Kuss auf die Wange. Smoky lächelte, und eine Strähne seines Haars erhob sich und kitzelte sie am Kinn. Maggie spielte gern mit Smokys Haar, und er neckte sie damit wie eine Katze mit einer Schnur.
    Kichernd eilte Iris in die Küche, und das Scheppern von Töpfen und Pfannen versprach, dass das Abendessen fertig sein würde, wenn wir wieder aufstanden. Ich warf einen Blick auf die Uhr. In anderthalb Stunden würde Menolly aufwachen.
    »Ab ins Bett«, sagte ich und ging zur Treppe. Camille trottete hinter mir her, gefolgt von Morio, der ebenso müde wirkte wie wir. Die beiden bogen im ersten Stock ab und verabschiedeten sich mit einem kurzen Winken.
    »Wir sehen uns beim Essen«, sagte Camille, und sie verschwanden in ihrem Schlafzimmer.
    Ich eilte in den zweiten Stock weiter und überlegte, wie ich wohl am schnellsten einschlafen würde. Ich war so müde, dass ich mir nicht einmal die Mühe machte, mich auszuziehen. Ich verwandelte mich, sprang aufs Bett und rollte mich am Fußende zusammen. Als Katze schlief ich immer besser, und tatsächlich, binnen weniger Augenblicke versank ich in einem tiefen, himmlischen Schläfchen.
    »Delilah, Delilah! Zeit zum Aufstehen!« Eine Frau hob mich auf die Arme, und ich schnurrte im Halbschlaf genüsslich, als sie mir die Ohren kraulte. Einen Moment später schüttelte ich mich wach und blickte in Menollys Augen. Ich miaute laut, und sie warf mich leicht aufs Bett, wo ich mich gemächlich wieder in einen Zweibeiner verwandelte.
    Ich räkelte mich gähnend. »Oh, das hat gutgetan. Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Ich habe dafür gesorgt, dass die anderen euch wenigstens zwei Stunden lang schlafen lassen, statt anderthalb. Jedes bisschen Ruhe kann einen großen Unterschied machen, was eure Reflexe und allgemeine Aufmerksamkeit angeht. Fühlst du dich gut genug, um es heute Nacht zu versuchen?« Menolly war schon für den Wald angezogen: Jeans, langärmeliger Rollkragenpulli, Jeansweste und ihre kniehoch geschnürten Doc Martens.
    Sie lächelte mich mit gefletschten Zähnen an, und ich konnte Blut in ihrem Atem riechen.
    »Ich nehme an, du hast schon gegessen.« Ich verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.
    »Mist. Habe ich wieder Mundgeruch?« Sie verdrehte die Augen.
    »Ja. Hier. Versuch es mal damit. Ich sage dir doch ständig, dass du immer eines dabeihaben solltest.« Ich warf ihr ein Atemspray im Handtaschenformat zu. Pfefferminz.
    Starkes Pfefferminz. Ich liebte das Zeug, weil es ein bisschen wie Katzenminze schmeckte, mich aber nicht dazu verführte, Dummheiten zu machen. Meine Schwestern kannten mein kleines Geheimnis: Katzenminze - das Kraut selbst, aber auch der Tee - war für mich das, was Tequila für einige VBM war, selbst in meiner zweibeinigen Gestalt. Ich hatte nie jemand anderem davon erzählt, weil ich nicht wollte, dass irgendein Scherzkeks mal ausprobierte, wie weit er damit bei mir kam.
    Menolly konnte nichts essen oder trinken außer Blut, doch von Atemspray wurde ihr nicht schlecht. Sie sprühte sich ein paar Portionen in den Mund, bis ich kein Blut mehr riechen konnte. Sie hielt das Fläschchen hoch und fragte: »Kann ich das behalten?«
    Ich nickte und blickte an mir herab. Meine Aufmachung war ziemlich Grunge mäßig, aber da, wo wir hingingen, spielte das keine Rolle. »Meinst du, die Klamotten sind das Richtige? In der Anderwelt war das Outfit heute brauchbar. Also könnte ich die Sachen ebenso gut heute Nacht tragen. Ich werde sowieso nur wieder furchtbar schmutzig werden. Ich weiß es. Ich bin so trampelig, wie Smoky unnatürlich sauber

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