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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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einmal vergessen, den Lippenbalsam zu benutzen, den Camille mir gekauft hatte. Sharah hatte recht. Es sah Chase gar nicht ähnlich, einfach zu verschwinden, ohne mindestens eine Nummer zu hinterlassen, unter der er im Notfall erreichbar war. Dafür nahm er seinen Job viel zu wichtig. Andererseits hatte er ja schon seit einer Weile eine Art Doppelleben geführt.
    Vielleicht war Erika seinem Verantwortungsbewusstsein nicht gut bekommen.
    »Hast du schon mit Erika gesprochen?«, fragte ich, obwohl die Worte weh taten, als sie aus meinem Mund sprudelten. »Vielleicht weiß sie, wo er ist.«
    Sharah zögerte kurz. Sie wusste es. Ein wenig zu spät räusperte sie sich. »Ich habe sie angerufen, aber sie ist nicht drangegangen. Es tut mir leid, Delilah. Ich weiß nicht, was ich sagen... «
    Ich spürte Zachs Blick, als meine Wangen heiß wurden. Ich hasste es, rot zu werden, hasste dieses Gefühl, bloßgestellt zu werden und mich zu schämen. Tränen wallten in mir auf, doch ich schluckte sie hinunter und versuchte, mich auf das aktuelle Problem zu konzentrieren. Tatsache war - Erika hin oder her -, dass Chase sich nie vor seinen Pflichten drückte. Wenn er hätte anrufen können, hätte er sich zumindest gemeldet. Was bedeutete, dass irgendetwas nicht stimmte. Vielleicht hatte er eine Autopanne gehabt.
    Vielleicht war sonst etwas passiert.
    »Hast du jemanden zu seiner Wohnung geschickt?«
    »Nein«, antwortete sie. »Noch nicht. Ich wollte erst noch ein paar Leute anrufen, ehe ich so weit gehe. Du wärst wohl nicht bereit, hinzufahren? Ich könnte es verstehen, wenn du nein sagst, aber hier geht irgendein Virus um, und wir sind völlig unterbesetzt.«
    Ich seufzte tief. Das Letzte, was ich jetzt tun wollte, war, Chase hinterherzulaufen, aber irgendetwas an der ganzen Situation klang nicht gut.
    »Also gut. Ich fahre rüber und sehe mich um. Wenn er doch noch ins Büro kommt, ehe ich mich bei dir melde, sag mir Bescheid, damit ich mich wieder an die Arbeit machen kann.« Auf meinem Schreibtisch lagen drei Fälle, um die ich mich kümmern musste.
    Nichts Dringendes, aber damit würde ich nächsten Monat ein paar Rechnungen bezahlen können.
    »Mache ich, und danke dir. Und ich entschuldige mich noch mal dafür, dass ich dich anrufen musste.«
    Ich legte langsam den Hörer auf, und Zach schlang den Arm um meine Taille. »Ich glaube, ich habe ungefähr mitbekommen, was los ist. Sol ich dich begleiten?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das wäre vermutlich keine so gute Idee. Wenn ich ihn tatsächlich finde, haben wir eine Menge zu besprechen. Und wenn nicht, na ja... « Diesen Gedanken ließ ich lieber unangetastet und wies stattdessen zur Tür. »Lass uns runtergehen und frühstücken. Was hast du heute vor?«
    Er band gemächlich den Gürtel meines Bademantels zu und hielt mir die Tür auf. »Ach, nichts Besonderes. Nur eine Besprechung mit meinem Wahlkampf-Manager, einen Fototermin, und heute Nachmittag ist draußen am Gelände ein Zaun dran, der repariert werden muss. Ich soll die Arbeit beaufsichtigen.« Er zögerte kurz. »Rufst du mich später an und sagst mir, wie es ausgegangen ist?«
    Ich nickte. »Verlass dich drauf. Jetzt will ich erst mal wissen, wie es gestern Nacht mit dem Geistsiegel ausgegangen ist.«
    Wir eilten in die Küche, doch da waren nur Smoky, Iris und Maggie. Maggie saß auf Smokys Schoß und spielte mit einer Strähne seines langen Haars, die die kleine Gargoyle neckte und am Bauch kitzelte.
    Iris reichte Zach Jeans und ein T-Shirt, und er ging ins Bad, um sich umzuziehen. Dann deutete sie auf den Herd: In einer Pfanne war Rührei, in der anderen dicke Scheiben Speck. Auf dem Tisch standen Melonenbällchen und ein Stapel Toast. Ich schnappte mir eine Scheibe und biss hungrig hinein.
    »Bitte bedient euch selbst. Ich habe heute die Wäsche und einen Hausputz anstehen.
    Camille ist schon in die Buchhandlung gefahren, und Morio erledigt die Einkäufe.
    Menolly ist natürlich schon in ihrem Unterschlupf, und von unserem dämonischen Duo habe ich heute noch nichts gesehen.«
    Ich erstickte beinahe an einem dicken Krümel. Iris nannte Roz und Vanzir neuerdings das dämonische Duo, sehr zu deren Missfallen. Der Rest von uns fand es sehr lustig, aber die beiden - vor allem Vanzir - wussten Iris5 Art von Humor eben nicht zu schätzen.
    »Nur zu. Ich habe Sharah versprochen, etwas für sie nachzuprüfen. Chase ist verschwunden, und offenbar kann ihn niemand finden.«
    »Große Mutter, hoffentlich ist ihm nichts

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