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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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räusperte ich mich.
    »Mach dir keine Vorwürfe. Manchmal kann man so etwas einfach nicht wissen. Und wir sind ja noch gar nicht sicher, dass ihr etwas zugestoßen ist. Es sieht nur danach aus. «
    »Könnt ihr das herausfinden? Ich bezahle euch auch für eure Arbeitszeit«, murmelte er. »Ganz gleich, was es kostet.«
    Delilah öffnete den Mund, doch ich kam ihr zuvor. Wir brauchten das Geld, ja, aber er sollte nicht den Eindruck bekommen, dass wir uns wie Ghule von den Toten ernährten.
    »Hör zu, wir werden uns mal umsehen. Wenn sich herausstellt, dass die Sache kostenintensiv wird, können wir über Geld sprechen. Delilah ist eine professionelle Privatdetektivin, das verschafft uns schon einen kleinen Vorsprung. Fürs Erste hilfst du uns am meisten, indem du uns alles sagst, was du weißt. Wohin sie gern ausging, was sie gern tat, und alles, was du von diesem Harold weißt. Könntest du uns bis morgen früh eine Zusammenstellung schreiben?«
    Harish seufzte leise. »Natürlich. Gebt mir eure Adresse, dann lasse ich sie gleich morgen vorbeibringen.« Er stand auf und sah auf einmal viel älter aus als vorhin, als er uns die Tür geöffnet hatte. »Ich danke euch. Hoffentlich stellt sich am Ende heraus, dass sie doch nur von mir gelangweilt war und nach Hause gegangen ist. Ich bete darum. Aber, wisst ihr ... «
    »Was?«, fragte Camille.
    »Ich hatte immer das Gefühl, dass da etwas nicht stimmte. Ich bin es nie ganz losgeworden, aber es kam mir ... na ja, ich dachte, ich würde überreagieren. Schließlich habe ich es einfach verdrängt und meinem verletzten Ego zugeschrieben. «
    »Eine letzte Frage«, sagte ich. »Weißt du, warum Sabele ihr Tagebuch in Melosealför verfasst hat? Das ist eine ungewöhnliche Sprache, die nur wenige Leute sprechen, geschweige denn schreiben.«
    Harish lächelte zärtlich. »Als wir noch jung waren, waren wir mit einem Einhorn befreundet. Er gehörte nicht zu den DahnsEinhörnern, sondern kam aus dem Goldenen Wald. Er hat uns die gesprochene Sprache gelehrt, und der Geist, mit dem er unterwegs war, hat uns die Schrift beigebracht. Sabele und ich haben es jahrelang als Geheimsprache benutzt, als Möglichkeit, unsere Gedanken vor anderen geheim zu halten. Ich nehme an, für sie war das immer noch eine Möglichkeit, den Rest der Welt aus ihren Angelegenheiten herauszuhalten. «
    »Danke«, sagte ich, und bei der Traurigkeit in seinem Blick bekam ich ein hohles Gefühl im Bauch.
    »Also, dann gehen wir jetzt. Hier ist meine Karte«, sagte Delilah und reichte sie ihm, als wir zur Tür gingen. »Ich habe dir unsere Privatnummer und alle Handynummern hinten drauf geschrieben. Bitte stell uns alle Informationen so schnell wie möglich zusammen. Du kannst sie dann in den Wayfarer schicken oder in den Indigo Crescent, das ist Camilles Buchhandlung, oder in mein Büro gleich darüber.«
    Damit verabschiedeten wir uns von ihm und gingen zurück zum Auto.
    Wir kamen nach Mitternacht zu Hause an. Als Camille langsam die Einfahrt hochfuhr, sah ich nach den Bannen. Die Kreise aus großen Quarzkristallen waren im Boden eingelassen, leuchteten sanft, und sie waren mit den Kristallen in unserer Küche verbunden. Ihr elfenbeinweißer Schimmer zeigte mir, dass alles in Ordnung war. Zumindest im Augenblick waren keine Ghule zu Besuch.
    Als wir die Küche betraten, saß Iris im Schaukelstuhl neben dem Herd. An ihren Wimpern hingen Tränen, und ihr Make-up war verlaufen. Sie krallte die Finger in ein Taschentuch, und ihr wunderschönes Kleid lag als Häuflein auf dem Boden. Sie hatte ihren Morgenmantel übergezogen, und das Haar fiel ihr offen über die Schultern.
    Rozurial machte ihr gerade eine Tasse Tee. Er warf uns einen Blick zu und schüttelte mit ärgerlicher Miene den Kopf. Camille und Delilah eilten zu Iris, während ich Roz den Tee abnahm und ihn ihr brachte.
    »Was ist passiert?«, fragte Delilah und strich eine Strähne der langen, goldenen Locken zurück, auf die Iris so stolz war.
    Iris errötete. »Bruce ist passiert. Ein paar seiner Kumpels sind in dem Restaurant aufgetaucht und haben dafür gesorgt, dass wir alle rausgeworfen wurden. Bruce schien das ziemlich egal zu sein, und sie haben beschlossen, in eine Bar weiterzuziehen. Ich wollte nicht, aber sie haben mich gedrängt, nicht so ein Spielverderber zu sein, also bin ich mitgegangen. Sobald wir da waren - in Clancy's Pub - hat Bruces Freund Hans sich über mich übergeben. Nachdem er versucht hatte, mich anzugrabschen. Ich habe ihm

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