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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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dass der Adel, der Hof und Krone umschwärmte wie die Geier einen Kadaver, uns drei jetzt eher akzeptieren würde?
    »Gut zu wissen«, sagte ich. »Das Südliche Ödland ist genau der richtige Zufluchtsort für jemanden wie Lethesanar. Dort kann sie sich verstecken und in der Einöde unter dem restlichen Abschaum verschwinden.«
    Die riesige Wüste war in uralter Zeit während eines Krieges zwischen den Zauberergilden und den Städten entstanden - in dem sich ein mächtiger Nekromant besonders hervorgetan hatte -, und sie war reich an wilder Magie. Sie zog widerwärtige Geschöpfe und Söldner an, die sich in der gewalttätigen Anonymität verlieren wollten. »Was habt Ihr sonst noch für uns? «
    »Ich habe eine Nachricht für Camille.«
    Camille stellte die Wasserflasche weg, aus der sie gerade trank. »Von Trillian?«, fragte sie atemlos. Trillian hatte den Auftrag erhalten, nach unserem Vater zu suchen, und war dabei angeblich von einer Goblin-Brigade gefangen genommen worden. Später hatten wir festgestellt, dass die Entführungsgeschichte eine Finte war: Trillian war in geheimer Mission für Tanaquar unterwegs.
    Unser Vater, der tatsächlich von einer Gruppe scheuer Bergfeen entführt worden war, hatte den Goldensön entkommen können. Wir hatten erwartet, dass Trillian wieder auftauchen würde, sobald Vater in Sicherheit war, aber bisher war das nicht geschehen. Jetzt machten wir uns alle Sorgen um ihn. Seine Seelenstatue war intakt, aber wir hatten kein Wort von ihm gehört, obwohl er vor nicht allzu langer Zeit im Wald von Finstrinwyrd gesehen worden war.
    »Nein, aber über ihn - eine inoffizielle Botschaft.« Er warf ihr einen langen Blick zu, als wollte er sagen: Hör zu und stell keine Fragen.
    »Wie lautet sie?« Camille legte eine Hand an die Kehle, und ich rückte näher an sie heran und hoffte, dass es keine schlimme Nachricht war.
    »Euer Vater hat mir aufgetragen, Euch auszurichten, dass Ihr kurz vor der Tagundnachtgleiche ins Windweidental reisen sollt. Bis dahin schiebt Eure Sorgen auf.«
    Verwundert neigte sie den Kopf zur Seite. »Und wo genau soll ich hingehen, wenn ich das Tal erreicht habe? «
    »Reist nach Dahnsburg.« Yssak hob die Hand, ehe sie noch mehr Fragen stellen konnte. »Das ist alles, was ich Euch sagen kann.«
    Camille holte langsam tief Luft. »Danke sehr«, flüsterte sie.
    »Da ist noch etwas«, sagte Yssak und sah nun wieder mich an, einen grimmigen Zug um den Mund.
    Ein Kloß stieg mir vom Magen in die Kehle hinauf. Noch mehr? Ich wollte nicht noch mehr Neuigkeiten hören. Mehr war nicht immer gut.
    »Was denn? «
    »Ich fürchte, ich habe eine schlimme Nachricht für Euch.« Er sah nicht glücklich aus, aber Sekretäre - vor allem die im Dienst von Hof und Krone -, wurden dazu ausgebildet, sowohl gute als auch schlechte Nachrichten zu überbringen, also straffte er die Schultern und strich sich das Haar zurück.
    »Ich bedaure sehr, euch dies mitteilen zu müssen. Eure Tan te Olanda wurde auf der Reise durch den Finstrinwyrd von einem Zauberer ermordet. Sie war unterwegs nach Y'Elestrial, um euren Vater zu besuchen. Alle sind umgekommen: eure Tante, ihre Diener und ihre Wachen. Das ist der Hauptgrund, weshalb ich hier bin. Euer Vater hat mich hergeschickt, damit ich euren Cousin Shamas zu den Begräbnisriten nach Hause hole. Olanda te Tanus Ehemann und Kinder müssen vor der Zeremonie, die beim nächsten Dunkelmond stattfinden wird, das Trennungsritual vollziehen. «
    »O nein«, sagte Camille mit verzerrtem Gesicht. Tante Olanda war eine liebe, wenn auch distanzierte Frau gewesen. Vater stand Tante Rythwar näher, aber Olanda war immer eine warme Präsenz im Hintergrund gewesen. Wir hatten kaum Kontakt zu ihr gehabt, sie aber gut genug gekannt, um zu wissen, dass sie stets versuchte, das Richtige zu tun.
    »Weiß man denn, wer es war?«, fragte ich.
    Yssak schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, nein. Ihr Ehemann hat jemanden angeheuert, der die Angelegenheit untersucht, aber bisher gibt es keine einzige Spur. «
    »Camille, du und Delilah solltet zur Beisetzung gehen«, sagte ich. »Vater wird eure Unterstützung brauchen. Ich bleibe zu Hause bei Maggie und halte hier alles am Laufen. Wir können die Reise für nächste Woche planen. Yssak, bitte setzt Euch doch, während wir Shamas benachrichtigen. «
    »Du hast recht. Wir sollten hingehen«, murmelte Camille und griff zum Telefon. »Ich rufe Chase an und bitte ihn, Shamas herzuschicken.«
    Während sie telefonierte,

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