Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13
wandte sich mir zu. »Würdest du Chase Bescheid sagen, wo ich bin und warum? «
»Ja, aber wenn er dich besuchen will, muss er direkt nach mir fragen. Ich will weder Luke noch Chrysandra wissen lassen, was wir hier unten tun. Das brauchen sie nicht zu wissen. Erstens würde sie das selbst in Gefahr bringen, und zweitens soll möglichst niemand erfahren, dass du hier bist. «
»Da wir gerade davon sprechen, ich habe Chase für morgen Abend zum Essen eingeladen. Sagst du ihm bitte ab? Irgendwie bezweifle ich, dass ihr in der Stimmung sein werdet, herumzusitzen und Spaghetti zu essen.« Seufzend ließ sie sich auf dem Sofa nieder. »Das Sofa ist wenigstens bequem, und der Raum ist hell genug und gut belüftet, aber trotzdem ist das hier ein Käfig.«
Camille küsste sie auf die Stirn. »Das wissen wir doch ... Aber es ist zu deinem eigenen Schutz. Wenn wir uns keine Sorgen darum machen müssen, dass der Dämon dich wieder angreift, können wir uns darauf konzentrieren, das Mutter wesen aufzuspüren und zu vernichten. Es dauert bestimmt nicht allzu lange. «
»Camille hat recht, Kätzchen.« Ich strich ihr übers Haar. »Je weniger Gedanken wir uns um dich machen müssen, desto schneller holen wir dich hier wieder raus. Stell dir einfach vor, du müsstest nur eine Nacht in einem Zwinger verbringen. Apropos, hast du dein Katzenklo mitgebracht? «
»Verdammt, ich wusste doch, dass ich irgendwas vergessen habe«, sagte sie, und ihre Schultern sanken herab. »Ich besorge dir eins«, sagte ich und ging mit Camille zur Tür. »Ich komme bald wieder, mit einer Katzentoilette, Streu und einer warmen Mahlzeit für dich.«
Als wir die Tür hinter uns zugezogen und abgeschlossen hatten, wandte Camille sich mir zu. »Ich finde das grässlich. «
»Ich auch, aber was sollen wir denn machen? Dieses vielarmige Ekel hat ihre Energiesignatur und versucht wahrscheinlich gerade jetzt, sie aufzuspüren und anzugreifen. Ich hoffe nur, dass es nicht über meine Gäste herfällt, falls es ihrer Spur bis hierher folgen kann. «
»Wenigstens schließt ihr gleich, und du brauchst dir bis morgen keine Gedanken mehr darum zu machen. Ich brauche dringend Schlaf«, sagte Camille, als wir nach oben gingen. Luke war schon weg, die Bar pieksauber und für heute Nacht geschlossen. Camille gähnte. »Also dann, ich lege mich oben ein bisschen hin, in Sabeles altem Zimmer.«
Ich nickte. »Ich will noch ein paar Dinge nachprüfen, und ich muss eine Katzentoilette für Delilah besorgen. Roz, bleib bitte hier und bewache Camille. Und pass ja auf, Freundchen. Wenn sich deine Finger an die falsche Stelle verirren, jammerst du in Kürze wieder über eine gebrochene Nase, und die wirst du nicht von mir haben.«
Er schnaubte. »He, meine Finger sind nie an falschen Stellen. Das ist nur eine Frage des Zeitpunkts.« Als Camille ihm einen vernichtenden Blick zuwarf, hob er die Hände. »Kein Problem, heute Nacht ist kein guter Zeitpunkt. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. «
»Schon klar«, sagte Camille, aber sie grinste und wandte sich müde der Treppe zum Obergeschoss zu. »Gute Nacht. Menolly, weck mich bitte, wenn du nach Hause fährst, ich möchte mitfahren.«
Ich zeigte den beiden schnell, wie man die Alarmanlage bediente, und hoffte inständig, dass Roz sich auch wirklich benehmen würde. Smoky war es zuzutrauen, dass er seine Rivalen fraß. Obwohl die anderen seine Drohungen immer leichthin abtaten, kannte ich ihn gut genug, um zu wissen, dass es ihm bitter ernst war, wenn es um meine Schwester ging.
Ehe ich die Bar verließ, rief ich Chase im AETT-Hauptquartier an. Da er dort übernachten wollte, war ich sicher, dass er drangehen würde.
»Chase? Hier ist Menolly. Hör mal, ich muss dich kurz was fragen.«
Chase räusperte sich. Er klang benommen. »Ich habe schon geschlafen, aber ... klar. Nur zu. Es ist ja auch erst ... was? ... drei Uhr morgens.«
Mir blieben nicht einmal mehr drei Stunden bis Sonnenaufgang, also musste ich in spätestens zweieinhalb Stunden wieder hier sein, Camille abholen und mich dann schleunigst zu Hause in meinem Unterschlupf verkriechen.
»Wie war Harolds Adresse gleich wieder? Ich will da mal vorbeischauen.« Ich schnappte mir Stift und Notizblock, die hinter dem Tresen lagen.
»Warum? Was hast du denn vor?« Chase klang argwöhnisch. »Keine Sorge, ich werde ihn schon nicht gleich beißen. Ich will nur nachsehen, ob ich da irgendetwas Außergewöhnliches spüren kann. Ich verspreche dir, ihn am Leben zu
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