Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13
überraschten Laut aus, als er mich auf den Mund küsste, mich hochhob und ganz zu sich herumdrehte.
Ich saß breitbeinig auf Smokys Rücken und klammerte mich mit den Knien an ihm fest, um das Gleichgewicht zu wahren. Vanzir beugte sich vor und drückte mich sacht herunter, bis ich rücklings auf Smokys schimmernden Schuppen lag. Vanzir schob sich über mich, seine Hüfte presste sich zwischen meinen Beinen an mich, und er küsste mich so innig, dass ich spürte, wie ich fiel. Leidenschaft flammte auf und drohte mich zu verschlingen. Plötzlich besorgt, tastete ich mit der Zungenspitze nach meinen Reißzähnen, aber sie blieben eingezogen.
»Sie werden nicht ausfahren, wenn du es nicht willst«, flüsterte Vanzir. »Wenn du es mit einem anderen Dämon treibst -einem echten Dämon -, wird es dir leichter fallen, deine wilde Natur zu beherrschen, du wirst schon sehen. Und ich werde nicht automatisch versuchen, dich anzuzapfen, wie es mir bei jemand anderem ginge, der nicht dämonischer Herkunft ist. «
»Wenn du versuchen würdest, mich auszusaugen, würde das Halsband, das du unter der Haut trägst, dich augenblicklich töten«, entgegnete ich, aber er fegte meine Bemerkung beiseite, indem er mich wieder auf den Mund küsste. Er presste sich an mich, und seine Finger tasteten nach meinem Reißverschluss. Ich wollte ihn. Ich wollte mich ausziehen und es jetzt gleich und hier auf Smokys Rücken mit ihm treiben, aber wir waren auf dem Weg in einen Kampf. Wir würden all unsere Kraft brauchen, all unsere Sinne.
»Nein, wir müssen für den Kampf bereit sein. Wir können das jetzt nicht tun. Aber später, später will ich dich.« Ich drückte die Hände gegen seine Brust und spürte seinen Herzschlag. Der fühlte sich nicht an wie ein normaler Puls. Als ich Vanzir in die Augen schaute, zuckten seine Lippen, er schob langsam die Zunge hervor und schnalzte mir damit auf die Nasenspitze.
»Ich weiß«, sagte er und grinste hämisch. »Lüg mich nie wieder an, was deine Gefühle angeht. Wir sind beide Dä monen. Überlasse Falschheit und Beschönigung denjenigen, die sich nicht nehmen können, was sie wollen, die nicht die Macht besitzen, das Leben an allen Nähten auseinanderzureißen. Wir können das hier miteinander teilen, ohne befürchten zu müssen, wir könnten unserem Partner das Leben aussaugen.«
Als er zurückwich, schob ich mich von ihm weg und starrte ihm in die Augen. »Ich dachte, du stehst nicht auf Frauen«, sagte ich.
»Und du weißt, dass ich mit Nerissa zusammen bin. «
»Ich weiß auch, dass zwischen dir und Rozurial irgendetwas läuft. Und was dich und andere Frauen angeht - na und? Ich bin wie du. Ich suche mir meine Partner danach aus, zu wem ich mich hingezogen fühle, ob das nun ein Er oder eine Sie ist.«
Eine dunkle Wolke huschte über sein Gesicht. »Karvanak habe ich mir nicht ausgesucht. Er hat mich mehrmals vergewaltigt. Aber jetzt ist er tot, und ich hoffe, er ist ins Nichts geschleudert worden. Aber dass er mich missbraucht hat, bedeutet nicht, dass ich nicht hin und wieder einen hübschen Jungen zu schätzen wüsste.«
Und da verstand ich, was er meinte. Wir waren tatsächlich vom gleichen Schlag, er und ich, und das auf mehr als einer Ebene. Wir beide waren von sadistischen Arschlöchern gefoltert worden. Ich hatte vermutlich mehr abbekommen - Dredge hatte immerhin mein Wesen auf ewig verändert -, aber Vanzir hatte sicher verborgene Narben davongetragen. Ja, er war bereits ein Dämon gewesen, aber er hatte versucht, seine Instinkte zu beherrschen. Das hatte Karvanak sogar gegen ihn benutzt.
Ich berührte sacht seine Hand. »Wir sind uns tatsächlich sehr ähnlich. Aber ... vergiss eines nicht: Die meisten unse rer Kameraden haben die eine oder andere Hölle hinter sich. Delilah hat nicht darum gebeten, zur Todesmaid erwählt zu werden. Camille war schon immer der Anker für alle anderen und deren Traumata, und ihr geschworener Liebhaber wird vermisst. Rozurial musste erleben, wie Dredge seine Familie zerstört hat, und dann haben die Götter noch seine Ehe zerrissen. Sogar Chase - Karvanak hat auch ihm eine Kostprobe seiner Vorlieben gegeben. So besonders sind wir gar nicht, Vanzir. Wir verstehen uns nur besonders gut. «
»Achtung!«, hallte Smokys Stimme über seine Schulter zu uns. »Sieht so aus, als hätten Camille und der Incubus etwas gefunden!«
Ich wirbelte herum und setzte mich wieder richtig herum auf Smoky zurecht. Sein langer Hals neigte sich zur Seite, und so bot
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