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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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und deine Schwestern über Bad Ass Luke gestolpert seid. Ob wir in der Anderwelt oder erdseits sind, spielt gar keine Rolle. Wir haben uns an den Gedanken gewöhnt.«
    »Iris hat recht.« Morio grinste. »Krieg dich wieder ein, Süße. Du und deine Schwestern zieht Arger magnetisch an, und wir sind trotzdem bei euch. Wir gehen nirgendwohin.«
    Ich kam mir dämlich vor und zuckte mit den Schultern. »He, es ist spät, ich bin müde, und der Portal-Lag macht mir zu schaffen.« Ich hatte den Satz kaum beendet, als der nette junge Wächter zurückkam, gefolgt von einer offiziellen AND-Kutsche.
    »Wow, wir kriegen echt königlichen Service«, flüsterte ich Iris zu. »Meine Schwestern und ich gelten wohl tatsächlich nicht mehr als entbehrlich.«
    Als der Wächter mir in die Kutsche half, ruhten seine Finger länger auf meinem Arm als nötig, und ich schenkte ihm ein Lächeln. Er war wirklich niedlich, aber er erschien mir so jung und verletzlich. Ich nahm an, dass er noch keine echte Schlacht erlebt hatte.
    Und in diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich nie wieder jung sein würde. Vielleicht war ich nie richtig jung gewesen. Nicht seit dem ersten Mal, da ein Mitschüler mich in den Matsch geschubst hatte, weil ich halb menschlich war. Nicht, seit ich Delilah vor ein paar Jungen gerettet hatte, die sie piesackten, damit sie sich in eine Katze verwandelte. Nicht, seit Mutter gestorben war und ich unseren Haushalt übernommen hatte. Und seit der Nacht, in der Menolly ins Haus gestürmt war, unmittelbar nachdem Dredge sie gefoltert und verwandelt hatte. Im Lauf des vergangenen Jahres hatte ich den Glauben daran verloren, dass alles wieder gut werden würde. Doch an seine Stelle waren neue Kraft und Durchhaltewillen getreten, und ich hatte mich damit abgefunden, dass das Schicksal offenbar unabänderliche Pläne mit mir hatte.
     
    Der Palast wirkte kitschbunt im Vergleich zu Königin Asterias Zitadelle. Fast ein wenig geschmacklos. An das Labyrinth der Außen- und Innenhöfe und die zwei, drei Stockwerke hohen Statuen erinnerte ich mich. Doch bei näherem Hinsehen hatte sich einiges verändert. Als ich aus der Kutsche stieg, bemerkte ich, dass Tanaquar noch Teile des Palastes renovieren ließ, die während der Belagerung zerstört worden waren. Und sie wurden nicht wieder so aufgebaut wie vorher. Nein, jetzt gab es mehr Gärten, Wandelgänge und Springbrunnen, es wurden mehr natürliche Elemente hinzugefügt. Anstelle der geborstenen vergoldeten Prunksäulen standen jetzt Säulen aus dezentem Marmor und elegant geschnitztem Holz.
    Unsere Eskorte geleitete uns die Treppe hinauf. Der Lichtschein der Blickfänger schimmerte auf unserem Weg. Als Kind hatte ich die glitzernden Kugeln oft gejagt und versucht, sie zu fangen, während sie gerade außer Reichweite herumflitzten. Aber jetzt fand ich ihr sanft pulsierendes Licht in Rosa-, Grün- und Blautönen sehr beruhigend.
    Als wir durch das hohe Bogenportal traten, das in den großen Thronsaal führte, rief jemand: »Camille!«
    Ich fuhr herum, und da stand mein Vater mit ausgebreiteten Armen.
    »Vater!« Ich rannte zu ihm, und er umarmte mich und küsste mich auf die Stirn. Er sah gut aus, und ich kam ganz nach ihm. Delilah kam nach Mutter, und niemand wusste, woher Menolly ihr kupferrotes Haar hatte. Aber Vater und ich waren uns sehr ähnlich. Sein Haar war zu einem Zopf mit goldenen und blauen Bändern geflochten, und seine blasse Haut und die violetten Augen wirkten stark und seidig. Er hielt mich fest und wiegte mich sanft hin und her.
    Nach ein paar Augenblicken schob er mich ein Stück von sich und hielt mich an den Schultern fest. Er musterte mich von Kopf bis Fuß und sagte dann mit kraftvoller Stimme: »Du siehst gut aus. Ich hoffe, deine Schwestern sind auch wohlauf?«
    Ich nickte. »Es geht ihnen prächtig. Du erinnerst dich sicher an meinen Ehemann Morio? Und an Iris?« Sie waren sich einmal begegnet, aber ich wusste nicht, wie gut er sich an sie erinnern konnte, denn sie hatten sich nur kurz und in einem Raum voller Menschen gesehen.
    Sephreh nickte Morio zu und verneigte sich vor Iris. »Lady Iris, werter Morio, es ist mir eine Freude, und willkommen in Y'Elestrial. Wir werden morgen früh nach Dahnsburg reisen. Es wird mir ein Vergnügen sein, euch in unserem Haus zu Gast zu haben.« Er hielt kurz inne und wandte sich dann an Morio. »Und Ihr, mein Herr - ich gehe davon aus, dass ich von meiner Tochter keine Klagen darüber hören werde, wie Ihr und der Drache

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