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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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dass sie nichts von Amber und dem
    Geistsiegel wussten. Denn wenn Stacia erfahren hätte, dass wir dem sechsten Siegel auf der Spur waren, hätten wir sie persönlich im Nacken gehabt.
    »Was habt ihr mit uns vor?« Ich versuchte abzuschätzen, was für Zauber sie so aus dem Ärmel schütteln konnten. Camille wusste das sicher besser als ich, aber vor den beiden konnte ich sie schlecht danach fragen. Die Sprengfalle an der Tür war eine deutliche Warnung gewesen, dass wir es hier nicht mit Anfängern zu tun hatten.
    »Tja, das hängt ganz von euch ab - ob ihr brav mitkommen oder dummerweise euer Glück versuchen wollt.« Van trat vor, ein verschlagenes, boshaftes Lächeln auf den Lippen. »Hach, das wird ein Spaß, was, Jaycee?«
    Jaycee schob sich hinter ihn und bewachte die Tür. »Ja, mein Lieber. Wir werden uns großartig amüsieren.« Ihre Augen leuchteten vor sadistischer Vorfreude.
    »Bereit?«, raunte Camille so leise, dass selbst ich sie kaum hören konnte.
    Ich neigte ganz leicht den Kopf.
    »Nach links«, sagte sie.
    Ich sprang beiseite, und Camille ließ es krachen.
    Ein Blitz traf die Hauswand und zuckte durch den Keller. Unter lautem Kreischen und Bersten splitterte der Holzboden, als der Blitz direkt vor Van einschlug und ihn nur um wenige Finger breit verfehlte. Donner erschütterte das Fundament, der Boden wackelte, und die Spannung pfiff und zischte so heftig, dass es mir in den Ohren knackte.
    Camille trat vor, ein dunkles Funkeln in den Augen. »Willst du nicht mehr mit mir spielen, Bürschchen?«
    Van lachte. »Ich spiele gerne Ball ... hier, fang.« Ein Ball aus grellem Licht schoss knisternd aus seinen Händen hervor und direkt auf sie zu. Der Kugelblitz schien feine Fühler nach Camille auszustrecken.
    Sie wich zur Seite aus, während ich auf Van zulief, mit einem Salto über seinen Kopf hinwegschnellte und vor Jaycee landete. Ehe die reagieren konnte, rammte ich ihr die Handfläche gegen die Nase, und das Knacken brechender Knorpel klang wie Musik in meinen Ohren. Blut lief an meiner Hand herab. Im Zurückweichen packte ich eine Handvoll von ihrem langen Haar und riss sie daran herum, so dass sie gegen die Wand geschleudert wurde.
    »Miststück.« Ihre Stimme klang durch die blutige Nase gedämpft, aber sie sah nicht so aus, als litte sie irgendwelche Schmerzen. Gar nicht gut.
    Was zum Teufel war sie bloß? Kein Mensch konnte einen solchen Schlag einstecken, ohne irgendeine Reaktion darauf zu zeigen. Ich hielt es für klüger, die Antwort auf diese Frage nicht abzuwarten. Ich ließ das Stilett durch die Luft zischen und zielte auf ihre Kehle.
    Im nächsten Augenblick bewegte ich mich wie durch Götterspeise. Meine Hand mit der Klinge kam so langsam voran, als rührte ich mich gar nicht.
    Jaycees Augen glommen auf. Sie lachte leise, und ihre Nase hörte schlagartig zu bluten auf. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie ansonsten keine Spuren im Gesicht trug. Gar keine.
    »Du spielst gern hart, was?« Jaycee öffnete den Mund, und ehe ich mich versah, schnellte eine Art zusammengerollte Zunge aus Dampf aus ihrer Kehle hervor. Sie schlang sich um meinen Hals.
    Ich versuchte den Brodem wegzuwedeln, merkte aber dann, dass sich das weißliche Gas verfestigte - es nahm körperliche Form an und packte mich so fest, dass ich kaum noch Luft bekam. Ein Konstriktor. Verdammt!
    Ich grub die Fingernägel in das Ding und versuchte es zu lockern. Camille stieß einen schrillen Schrei aus, und ich hörte Van zur Antwort heiser lachen. Ich verdrehte mir den Hals, um nachzusehen, was da passierte, aber die dämonische Schlange würgte mich noch fester, und vor meinen Augen tanzten dunkle Flecken. Als der Raum um mich grau zu verschwimmen begann, fiel ich auf die Knie. Schon beinahe bewusstlos, erregte eine Bewegung meine Aufmerksamkeit. Weiße Schwingen donnerten über mich hinweg, und der Boden bebte erneut.
    Und dann lag ich japsend auf der Seite, und köstliche Luft strömte in meine Lunge. Stimmen hallten durch den Raum. Jemand packte mich bei der Hand und riss mich auf die Füße.
    Ich blinzelte und erkannte Vanzir - doch schon im nächsten Moment schob er mich zur Seite und wirbelte als verschwommener Schemen davon. Ich versuchte mich in dem Chaos um mich herum zu orientieren, und dann dämmerte mir, dass Smoky, Vanzir, Trillian und Morio gegen Jaycee und Van kämpften. Doch kaum hatte ich das begriffen, da lösten die beiden sich in Luft auf. Wir sechs waren allein im Keller.
    »Camille? Was ist mit Camille?«

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