Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
allerdings sehr praktisch.
Vanzir, Trillian, Morio und ich stiegen die Treppe hinauf. Hier gab es nichts mehr für uns, nur Trümmer und Scherben. Die beiden hatten den Rest des Hauses wahrscheinlich nie benutzt, nur das Labor im Keller. Und diese flache Wanne auf dem Podest, in der sie ... Bilder von Paulos verstümmeltem Leichnam standen mir vor Augen, und ich presste die Lippen zusammen. Wir würden sie aufspüren und sie vernichten. Und die Koyanni aufhalten, wo wir schon mal dabei waren.
Draußen lehnte ich mich an Camilles Lexus. »Wohin? Ich hätte gern Menolly dabei, wenn wir uns die Kojoten vornehmen. Sie wäre ungeheuer nützlich, falls wir in eine Situation geraten, in der wir alle die Luft anhalten müssen. Wir haben jetzt ihre Adresse, aber ohne Menolly und Smoky sind wir zu wenige. Camille wird wohl wieder eine Weile ausfallen, wenn mich nicht alles täuscht.«
»Sie ist bestimmt bald wieder fit, wenn sich die Schnittwunden nicht entzünden. Aber sie wird Schmerzen haben. Du weißt doch, dass sie niemals zu Hause bleiben wird, während wir Übrigen uns in Gefahr begeben. Fahr du zum AETT- Hauptquartier und schau nach ihr. Wir fahren inzwischen zu der Adresse, die Marion uns genannt hat, und versuchen, so viel wie möglich herauszufinden. Wir können ja mal an dem Haus vorbeifahren, es uns näher ansehen ... Jede Kleinigkeit könnte uns jetzt einen Vorteil bringen.« Vanzir winkte mir zu und ging mit Morio und Trillian zu Morios SUV.
Ich sah ihm lange nach. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, wie wir den symbiontischen Halsreif entfernen könnten, würde ich inzwischen ernsthaft daran denken. Vanzir hatte sich seinen Platz in unserer Mitte verdient, doch der Knechtschaftsbann galt für den Rest seines Lebens. Er war unser Sklave und würde niemals frei sein. Aber wir vertrauten ihm immer mehr. Mit einem letzten Blick über die Schulter stieg ich in Camilles Wagen und machte mich wieder einmal auf zur Notaufnahme.
Sharah grinste, als sie mich hereinkommen sah. »Nicht schon wieder! Was ihr beiden nur habt? Allmählich glaube ich, es gefällt euch hier zu gut.«
»Wie geht es ihr?« Ich blickte mich nach Chase um, aber falls er hier war, dann in seinem Büro, nicht im Kliniktrakt.
»Wir sind immer noch dabei, jeden Splitter einzeln mit der Pinzette zu ziehen. Es sind so viele, dass es wohl noch eine ganze Weile dauern wird. Die ersten zwanzig Minuten lang haben wir mit klarem Klebeband gearbeitet - wir haben es vorsichtig an ihre Haut gedrückt und dann abgezogen. So haben wir die größeren Scherben und viele von den kleineren
Splittern herausbekommen. Ein Glück, dass sie sich offenbar erst kürzlich die Beine rasiert hat, das kann ich dir sagen.« Sharah biss sich auf die Lippe und sagte dann: »Ich muss etwas mit dir besprechen. Die anderen sind noch mit ihren Pinzetten zugange, also musst du sowieso noch eine Weile auf Camille warten.«
Ich folgte Sharah zu ihrem Büro und fragte mich besorgt, ob Camille womöglich doch mehr abbekommen hatte als die unzähligen Schnittwunden. »Was fehlt ihr denn? Wird sie wieder gesund?«
»Camille? O ja - die Verletzungen werden schmerzen und wahrscheinlich ein paar kleine Narben hinterlassen, aber sie kommt schon wieder in Ordnung. Es geht um etwas anderes - etwas Persönliches.« Sie seufzte tief und setzte sich, aber nicht hinter ihren Schreibtisch, sondern neben mich auf den zweiten Stuhl davor. »Delilah, ich muss dich etwas fragen, und das wird dir wahrscheinlich nicht gefallen, aber ich kann nicht länger schweigen. Ich muss es wissen.«
Sharah war immer freundlich, aber sie vertraute uns normalerweise nicht ihre Probleme an, und wir hatten nie wirklich persönlich miteinander gesprochen, bis Chase in der Notaufnahme gelandet war.
»Was ist los? Geht es Chase nicht gut?«
»Darüber könnte man streiten. Wir werden noch lange nicht abschätzen können, welche Wirkungen der Nektar des Lebens letztlich auf ihn haben wird. Aber, nein, darüber wollte ich nicht mit dir sprechen. Nicht direkt. Ich weiß, dass ihr euch getrennt habt - er hat es mir gesagt. Er hat mir auch gesagt, dass die Trennung von ihm ausging und der Grund dafür nichts mit dir zu tun hat.« Sie räusperte sich und fühlte sich sichtlich unbehaglich.
»Äh ... ja. Das ist alles richtig.«
»Ich weiß, dass er nicht bereit ist für eine Beziehung, aber glaubst du ... wenn er so weit ist... willst du dann wieder mit ihm zusammen sein?« Sie blickte zu mir auf, und da sah ich es in
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