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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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ihren Augen. Ich entdeckte in ihrem Blick dieselben Gefühle, die ich am Anfang empfunden hatte, als der Reiz des Neuen nachließ und sich dafür echte Zuneigung einstellte. Sharah ist in Chase verliebt.
    Verdammmich. Wie sollte ich darauf reagieren? Kannte ich die Antwort auf ihre Frage überhaupt? Wir hatten uns erst vor ein, zwei Tagen getrennt. War ich bereit, die Hoffnung auf ein Leben mit ihm für immer aufzugeben? Ich erforschte mein Herz und merkte, dass ich die Antwort doch schon kannte - obwohl ich nie damit gerechnet hätte, dass ich so empfinden würde.
    Ich hob die Hand und strich ihr sacht über die Wange. »Du hast Gefühle für ihn, nicht wahr?«
    Sie errötete - an einer Elfe wirkten flammend rote Wangen nicht unbedingt attraktiv - und zuckte leicht zusammen. Das verriet mir, dass sie sich vor meiner Reaktion fürchtete.
    »Es ist doch in Ordnung, wenn du mir sagst, was du empfindest. Bitte, ich würde es lieber wissen. Nach der Sache mit Erika kann ich auf Heimlichtuerei wirklich verzichten.«
    »Bitte glaub nicht, ich wäre wie sie. Ich würde nie, niemals, jemanden so hintergehen.« Sie schlug die Augen nieder.
    »Das weiß ich. Ich ... wollte damit sagen, dass ich lieber von vornherein Bescheid weiß. Also, liebst du ihn?«
    »Ja«, flüsterte sie. »In den vergangenen zwei Jahren, seit ich mit ihm zusammenarbeite, habe ich ... ihn sehr liebgewonnen. Ich sehe all das Gute in seinem Herzen, obwohl er selbst nicht weiß, was er damit anstellen soll, und immer wieder Mist baut. Er liebt dich wirklich, Delilah, aber ich glaube ... ich glaube, er ist nicht sicher, ob er sich selbst liebt.«
    Ich schloss die Augen und lauschte meinem Schmerz. Es tat weh, von ihr zu hören, dass sie ihn liebte, aber es fühlte sich nicht an wie der Schmerz, betrogen worden zu sein. Nicht wie der Schmerz, verlassen zu werden. Es tat einfach weh, loszulassen.
    »Er weiß nicht, was du für ihn empfindest, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Und ich werde es ihm nie sagen, falls ihr euch nur vorübergehend getrennt habt, weil er eine Pause braucht. Ich würde mich nie dazwischendrängen und versuchen, ihn dir wegzunehmen. Und auch wenn es mit euch beiden als Paar wirklich aus ist, verspreche ich dir, dass ich kein Wort zu ihm sagen werde, bis er so weit ist - falls er es überhaupt schafft.«
    Ich fasste sie sanft bei den Schultern und blickte in ihr jungenhaftes Gesicht. Sie war wirklich sehr schön, auf eine bleiche, atemlose Art. Ätherisch, und zugleich so praktisch veranlagt. Sie war mutig und stark, aber sanftmütig genug, um einen Mann wie Chase nicht zu verunsichern.
    »Sharah, Chase und ich hatten eine schöne Zeit. Wir haben viel voneinander gelernt, und wir werden immer Freunde bleiben. Ich werde ihn immer lieben, und er mich wahrscheinlich auch, aber ... ich glaube nicht, dass wir je wieder ineinander verliebt sein werden. Wenn du das Gefühl hast, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist, zögere nicht meinetwegen. Sei mutig und rede mit ihm. Vielleicht bist du genau die Frau, die er braucht, denn ich bin es nicht.«
    Ihre Augen strahlten plötzlich, und ich dachte, sie würde gleich in Tränen ausbrechen. Da wusste ich, dass ich das Richtige getan hatte. An meinem inneren Ohr flüsterte der Nordwind mit Hi'rans Stimme: »Sei nicht bekümmert, mein Liebling. Du wirst niemals einsam sein. « Dann verstummte er, und ich lächelte Sharah traurig an.
    »Er wird mir fehlen, wenn er nicht mehr so oft bei uns zu Hause ist. Aber ganz gleich, wie sehr man jemanden liebt, manchmal funktioniert es einfach nicht.«
    »Ja, ich weiß.« Sharah blickte zu mir auf. »Genau aus diesem Grund habe ich in Elqaneve jemanden verlassen. Er war ... zu festgefahren in seinen Ansichten. Mit meiner Versetzung in die Erdwelt war er ganz und gar nicht einverstanden. Er wollte, dass ich zu Hause bleibe und Kinder bekomme. Und das konnte ich nicht, obwohl ich ihn sehr geliebt habe.«
    Ich lehnte mich zurück und lächelte sie an, und der nachdenkliche Ausdruck wich plötzlich von ihrem Gesicht. Vor mir saß eine Frau, die meinen Detective tatsächlich glücklich machen könnte. Sharah war keine ständige Herausforderung. Sie war stoisch und willensstark, aber bei ihr würde er nicht dauernd das Gefühl haben, kaum mithalten zu können, und sich um seiner Liebe willen immer wieder wie ein Schwächling vorkommen.
    »Also«, sagte ich nach kurzem Schweigen. »Wollen wir mal nach meiner Schwester schauen?«
    Damit war unser Gespräch beendet,

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