Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
ihrem Tod. Also besteht meine Verbindung zu diesem Ort nicht erst seit heute.«
Smoky hustete laut. »Darf ich deinen Ring mal sehen?«
Widerstrebend versuchte ich, ihn mir vom Finger zu ziehen, doch es ging nicht. Er war nicht zu eng, aber er rührte sich keinen Millimeter. Statt etwas zu sagen, streckte ich ihm einfach die Hand hin. Er warf mir einen kurzen Blick zu, und der Ausdruck in seinen Augen sagte mir, dass er erkannte, was gerade passiert war. Aber er sagte nichts, sondern betrachtete nur meine Hand und strich leicht mit den Fingerspitzen über den Stein.
»Schwarzer Drache - aber nicht nur. Da stecken noch mehrere andere Energien in diesem Quarz, aber ich spüre nichts Böses. Dein Shade ist kein reinblütiger Drache. Wahrscheinlich nur zur Hälfte.« Er ließ meine Hand los und lehnte sich zurück. »Er und ich müssten miteinander auskommen können, solange er sich auf seine Angelegenheiten konzentriert.«
»Ich weiß, dass Drachen sehr territorial sind. Wird es wirklich anstrengend für euch sein, euch im selben Raum aufzuhalten?« Ich verstummte. Es fühlte sich sehr seltsam an, so darüber zu reden. Aber ich wusste im tiefsten Herzen, dass dies für Shade und mich nur der Anfang war.
Camille räusperte sich und warf Smoky einen Blick zu. »Wir werden es versuchen. Falls es Schwierigkeiten gibt, müssen wir eben eine Lösung finden. Hört sich so an, als sei Shade ganz vernünftig. Und ich weiß, wie es ist, sich in einen Drachen zu verlieben, den man kaum kennt. Ich bin die Letzte, die dich dafür kritisieren wird. Verdammt, in jeden von diesen drei Lümmeln habe ich mich so schnell verliebt, dass mir ganz schwindelig wurde. So etwas passiert, und wenn es euch bestimmt ist, zusammen zu sein, dann weiß man das einfach, schon von Anfang an. Ich würde gern mehr über Arial und Shade hören, aber wir müssen uns an die Arbeit machen.« Sie wies auf meinen Laptop. »Lass mal sehen, was uns diese Fotos verraten.«
Ich wusste, dass ihre Männer beinahe starben vor Neugier, aber da Menolly und Camille hinter mir standen, würden sie mich eine Weile damit in Ruhe lassen müssen. Erleichtert setzte ich mich an meinen Laptop und öffnete den richtigen Ordner. Das erste Bild, das Morio aufgenommen hatte, erschien auf dem Bildschirm an der Wand. Er schnappte sich einen Grillspieß als Zeigestab, statt die Maus zu benutzen, die ich ihm hinhielt.
»Danke, aber ich mache das lieber auf die altmodische Art.«
Wir betrachteten ein Haus, das ein beliebiges Vorort-Häuschen im Ranch-Stil hätte sein können, einstöckig und weitläufig - es nahm ein Drittel des Grundstücks ein. Anstelle eines Zauns wurde es von zwei steinernen Mauern begrenzt, aber in der Zufahrt war kein Tor. Das Haus sah recht ordentlich aus, der Vorgarten war gepflegt, aber irgendetwas störte mich. Ich konnte nur nicht genau sagen, was.
»Ist euch bewusst, dass Morio das Haus am helllichten Tag fotografiert hat? Trotzdem sind die Vorhänge komplett zugezogen. Schaut sie euch an - nicht der geringste Spalt. Das finde ich merkwürdig, vor allem, weil das Haus hinter den Mauern sowieso kaum einsehbar ist.« Iris trat vor den Bildschirm und neigte den Kopf zur Seite. »Wenn man genau hinsieht, erkennt man auch, dass die Fenster vergittert sind.«
Morio nickte. »Ja, das ist mir auch aufgefallen. Ich wollte es nicht riskieren, in meiner Fuchsgestalt im Garten herumzulaufen, aber ich bin nah genug herangekommen, um die Gitter vor den Fenstern zu sehen. Und du hast recht - ich bin ziemlich sicher, dass dahinter jemand Wache gehalten hat. Ich bezweifle, dass wir dem aufgefallen sein könnten. Gegenüber vom Haus ist ein kleines Geschäft, ein richtiger alter Tante- Emma-Laden. Davor haben wir geparkt, und ich habe mich mit der Kamera hintenherum angeschlichen, während Vanzir und Roz recht auffällig in den Laden hinein und wieder heraus spaziert sind.« Er bedeutete mir, das nächste Bild aufzurufen.
Morio hatte sich offenbar in einem dichten Gebüsch versteckt, denn Efeuranken und Farnwedel drängten sich ins Bild. Wir konnten den seitlichen Teil des Gartens rechts vom Haus sehen. Ein Tor trennte den Vorgarten vom rückwärtigen Bereich, und davon war genug auf dem Bild, um mehrere Schuppen dort hinten sehen zu können und einen Hundezwinger. Daneben war ein Hund angekettet, der aussah wie ein riesiger Rottweiler.
»Ist der Hund freundlich oder gefährlich?« Rottweiler konnten beides sein - das hing von den Besitzern ab. Eigentlich, dachte
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