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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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kniete mich davor und richtete den Strahl meiner kleinen Stiftlampe auf das Schloss. Es war alt und sah so aus, als wäre es eine ganze Weile nicht mehr benutzt worden.
    Ich bedeutete den anderen zurückzubleiben, zupfte Menolly am Arm, und wir eilten geduckt zur Tür auf der rechten Seite. Deren Schloss war geölt und rostfrei. Jawohl, das war die Tür, durch die sie das Gebäude betraten. Darauf hätte ich ein Vermögen gewettet. Wir liefen zurück zur linken Tür, und ich berichtete den anderen flüsternd, was wir gesehen hatten.
    »Sie rechnen wahrscheinlich nicht damit, dass jemand hier reingeht. Wenn wir den Weg nehmen, den sie nicht benutzen, verschaffen wir uns vielleicht ein bisschen Zeit, uns unbemerkt umzusehen. Und ich rechne zwar damit, dass es zu einem Kampf kommen wird, aber es wäre mir natürlich lieber, wir schleichen uns rein, schnappen uns Amber und die Jungs und verschwinden wieder, ehe uns jemand erwischt.«
    Das stimmte nicht ganz - ich hätte die Kojoten liebend gern zu Brei geschlagen, aber je weniger Stress, desto besser. Weshalb hohe Wellen schlagen, die Stacias Aufmerksamkeit erregen könnten, wenn wir auch heimlich, still und leise vorgehen konnten? Zugegeben, heimlich, still und leise war nicht unsere Spezialität, aber wir würden es einfach nur mal versuchen. Wie ich auf die Idee kam, diesmal könnte es anders laufen als üblich, wusste ich auch nicht, aber man hielt mir ja oft genug meine optimistische Einstellung vor.
    Camille nickte. »Gute Idee. Knack das Schloss.«
    Ich holte meine Picks hervor und fummelte an dem Schloss herum. Es war simpel, kein mächtiges Sicherheitsschloss, sondern anscheinend noch das Original, das beim Bau der Halle montiert worden war. Ich griff zum Spanner, steckte ihn in den Zylinder, schob dann einen weiteren Pick hinein, presste ein Ohr an die Tür und begann, die Stifte zu bearbeiten.
    Klick. Klick. Klick. Die Stifte waren gesetzt.
    O ja, darin war ich richtig gut. Mir kam der Gedanke, dass ich mit meinem Glamour und meinem Geschick im Schlösserknacken als Diebin vielleicht mehr Erfolg hätte denn als Privatdetektivin. Ich hatte in letzter Zeit herzlich wenig Aufträge gehabt. Wenn ich mehr Zeit in die Werbung und Kundenakquise stecken könnte, würde ich natürlich auch mehr Arbeit an Land ziehen. Allerdings müsste ich diese Zeit erst mal haben. Ich hakte die Sache vorerst ab, öffnete den Zylinder, und der Riegel sprang auf.
    »Kann losgehen«, flüsterte ich. »Versucht nur, möglichst leise zu sein.« Ich knipste meine Taschenlampe aus und holte tief Luft.
    Und dann gingen wir rein.
    Die Tür führte zu einem langen Gang, der von flackernden Neonröhren an der Decke fahl beleuchtet wurde. In diesem Licht würden wir uns nicht verstecken können, doch da der Gang leer war, brauchten wir uns darum im Augenblick nicht zu sorgen. Ich schob mich durch die Tür, suchte nach Fallen, aber da war nichts. Ich winkte die anderen herein und spähte den Gang entlang, um sicherzugehen, dass uns niemand überraschen konnte, der da vorn um die Ecke kam. Am Ende des Flurs ging es offenbar nach rechts weiter, aber bis dahin mussten wir an drei Türen vorbei - zwei links, eine rechts.
    Als Morio die Tür hinter uns schloss, holte ich tief Luft und schlich so leise wie möglich den gefliesten Flur entlang. Diese Fliesen hatten schon sehr, sehr lange keinen Wischmopp mehr gesehen, und der Dreck sah so aus, als sei er über Jahre hinweg festgetreten worden.
    Als wir die erste Tür links erreichten, presste ich ein Ohr an das Holz und lauschte.
    Nichts.
    Ich drehte probeweise am Knauf, aber die Tür war abgeschlossen. In der Hoffnung, dass eine dieser Türen uns vielleicht zu den vermissten Werwölfen führen würde, holte ich meine Picks wieder hervor. Zwei Minuten später war die Tür offen, und wir starrten in einen Raum, der nichts zu bieten hatte außer einem Schreibtisch. Und einer Unmenge Staub.
    Wir gingen weiter zur mittleren Tür auf der rechten Seite. Diese war nicht verschlossen, und nachdem ich wieder aufmerksam gelauscht hatte, schob ich sie vorsichtig einen Spaltbreit auf und hielt inne. Nichts. Kein Geräusch, keinerlei Hinweis darauf, dass jemand in dem Raum war. Ich schob die Tür noch ein Stück weiter auf und spähte nach drinnen. Der Raum war dunkel, aber es stand viel darin herum. Ich bedeutete den anderen, draußen zu warten, und tippte Menolly auf die Schulter, damit sie mir folgte.
    Ich beschloss, es zu riskieren und meine kleine Taschenlampe

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