Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
Gefecht war, wirbelte ich herum, um den anderen zu helfen. Smoky hatte zwei Gestaltwandler niedergemacht, aber ich sah jetzt, warum Camille aufgeschrien hatte. Sie kniete neben Trillian, der sich benommen aufsetzte und sich den Kopf hielt. Drei tote Kojoten lagen hinter ihnen, und Vanzir wischte sich Blut von der Klinge.
Ich bemerkte, dass mein Gegner aufzustehen versuchte, und blitzschnell stand ich schräg hinter ihm und drückte ihm Lysanthra an die Kehle.
»Von jetzt an wird es für dich nicht mehr besser, aber es könnte wesentlich schlechter werden«, sagte ich. »Wo sind die Werwölfe?«
Er starrte mit schmalen Augen zu mir auf. »Leck mich, Miststück.«
»Da weiß ich was Besseres. Ich könnte meine Panthergestalt annehmen und dich in Fetzen reißen. Ich könnte dir von unserem Freund hier«, ich nickte in Vanzirs Richtung, »die Lebenskraft aussaugen lassen. Ich könnte meine Schwester bitten, einen Blitz in euren Dynamitvorrat zu jagen und den ganzen Schuppen zu Staub zu zerblasen. Aber du könntest mir auch sagen, was ich wissen will, und vielleicht... nur vielleicht ... mit heiler Haut davonkommen.« Natürlich hatte ich eigentlich vor, ihn dem Gericht der ÜW-Gemeinde auszuliefern, aber er würde am Leben bleiben. Noch ein Weilchen.
Er räusperte sich. »Scheiß drauf ... da drin.« Er deutete auf die Doppeltür. »Aber da sind noch Wachen.«
»Braver Junge. Jetzt schlaf ein bisschen.« Chase müsste inzwischen draußen sein. Er war klug genug, auf uns zu warten und nicht allein hier reinzustürmen. Ich sah mich um. Verflixt, wir hatten nichts, womit wir unsere Gefangenen ausschalten konnten. »Also dann, gute Nacht.« Damit verpasste ich ihm einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf. Mit einem leisen Stöhnen kippte er weg.
»Was sollen wir mit ihm machen?« Vanzir half mir, ihn hochzuheben.
»Bring ihn hinten raus und schau nach, ob Chase schon da ist. Sag ihm, dass der Kerl ein Gefangener für die ÜW- Gemeinde ist, höchste Sicherheitsstufe. Sie müssen ihn medizinisch versorgen und wegsperren. Dann komm so schnell wie möglich wieder her.«
Vanzir warf sich den Kojote-Wandler über die Schulter und rannte den Weg zurück, den wir gekommen waren.
Ich musterte die anderen. »Wie steht es mit euch? Trillian, alles klar?«
Trillian rieb sich den Kopf, stand aber inzwischen wieder halbwegs sicher auf den Füßen. »Ja. Mir dröhnt der Schädel, aber das wird wieder.«
»Dann los. Unsere Werwölfe sind da drin, mit weiteren Wachen.« Ich ging auf die Doppeltür zu. Wir sollten unseren Gegnern nicht noch mehr Zeit lassen, sich vorzubereiten, denn gewarnt waren sie jetzt.
»Wollen wir auf Vanzir warten?«, schlug Camille vor.
»Nein, der kommt schon nach.« Ich hatte keine Lust, noch mehr Zeit auf diese Säcke zu verschwenden.
Wir gingen zu der Doppeltür, und ich blieb stehen und winkte Menolly nach vorn. Sie grinste und brach mit einem mächtigen Tritt beide Türen zugleich auf, die mit donnerndem Krachen an die Wände knallten.
Der Raum war riesig, und ich wusste nicht genau, wozu er früher gedient hatte, aber große Fleischerhaken an der Decke gaben uns einen guten Hinweis. Ich starrte hinauf, und mir wurde ein wenig schlecht, als ich das getrocknete Blut an den rostigen Haken sah.
Es waren Hunderte, die in langen Reihen an einer Art Seilzug hingen. Und dann sah ich an einem Haken ein gutes Stück vor uns etwas baumeln. Es war ein Kadaver, von Kopf bis Fuß abgehäutet. Ich holte tief Luft und wandte mich ab, um mich zu wappnen, ehe ich ihn mir näher ansah ... ehe ich nachschaute, ob das Saz oder Doug sein könnten oder ... sogar Amber.
Auf der anderen Seite der Halle reihten sich alte Rollwagen und große Edelstahlbecken und weiter hinten Käfige. Von hier aus konnte ich sehen, dass mindestens drei von den Verschlagen besetzt waren. Und davor standen vier weitere Wachen, die uns schon erwarteten. Mit denen würden wir fertig werden - selbst wenn sie mit diesen magischen Tasern bewaffnet waren, würden wir sie überrennen und allemachen.
»Also, wir können uns die Sache sehr erleichtern«, sagte Menolly. »Geht alle da rüber, weg von der Tür und von den Käfigen.« Dann war sie urplötzlich verschwunden. Wir waren kaum ihrer Anweisung gefolgt, als sie wieder erschien, und zwar mit der Kiste - ach du Scheiße.
»Was willst du damit?« Ich deutete auf das Dynamit.
»Mir ihre Dummheit zunutze machen. Das Zeug scheint stabil zu sein, aber das wissen sie nicht unbedingt, und ich
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