Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
Stirn. »Ich habe keine Ahnung, aber ich konnte nur daran denken, dass die sie nicht bekommen dürfen. Sie hat irgendetwas an sich ... Ich habe sie in einer alten Truhe gefunden, die ich in einem Antiquitätenladen gekauft hatte, und seitdem weiß ich, dass ich hierherziehen muss, in die Nähe meines Bruders und seiner Freunde. Das war der endgültige Anstoß, den ich gebraucht habe, um Rice zu verlassen.« Sie schwieg kurz und schaute auf ihre Hände hinab. Dann fragte sie: »Ich nehme an, Luke hat euch von ihm erzählt.«
»Ja, das kann man wohl sagen.« Ich wollte vor ihr nicht allzu schlecht von ihrem Mann sprechen - das konnte der letzte Strohhalm sein, der manche Frauen dazu trieb, zu ihren gewalttätigen Partnern zurückzukehren. Dahin musste sie schon allein kommen.
»Rice ... das ganze Zone-Red-Rudel hat Schwierigkeiten mit diesen modernen Zeiten. Die Frauen des Rudels wollen mehr. Wir fordern unsere Rechte und wollen respektvoll behandelt werden. Manche ... viele unserer Männer kommen damit nicht zurecht. Alpha-Werwölfe haben einen sehr hohen Testosteronspiegel und sind furchtbar aufbrausend. Es kommt so oft zu Kämpfen, dass fast alle Männer unseres Rudels Narben tragen. Ihr habt die Narben meines Bruders sicher schon mal gesehen.«
Menolly nickte. »Ich habe ihn nie danach gefragt. Er hat mir erst vor kurzem von der Frau erzählt, die er geliebt hat.«
»Das war eine tragische Geschichte. Hat er euch erzählt, wie Maria den Alpha-Wolf so verärgert hat? Sie hat ihn abgewiesen, weil sie in Luke verliebt war. Aus Rache hat er sie ein paar der jüngeren Alpha-Männchen überlassen. Sie wurde wie ein Stück Fleisch herumgereicht und brutal misshandelt. Ach verdammt, ich sage euch einfach, wie es war - sie wurde von der ganzen Truppe vergewaltigt, und der Rudelführer hat zugeschaut und auch Luke gezwungen, das mit anzusehen. Er musste all seine Selbstbeherrschung aufbieten, um den Alpha nicht auf der Stelle anzugreifen.«
»Luke hat gesagt, sie sei ermordet worden.« Ich weckte ungern schmerzliche Erinnerungen, aber von der Vergangenheit zu sprechen, schien Amber eher zu beruhigen. Und es würde ihr helfen, uns zu vertrauen, wenn wir ihr das Geistsiegel abnehmen mussten.
»Ja, so war es. Als Luke sie aus dem Revier schmuggeln wollte, hat der Alpha sie erwischt - er hat sie beschatten lassen. Er hat Maria selbst getötet, vor Lukes Augen. Dann hat er meinem Bruder diese Narben beigebracht und ihn exkommuniziert. Ich wollte mit ihm fortgehen, aber ich war nicht alt genug. Bald danach wurde ich mit Rice verheiratet. Er hat meinem Vater den besten Brautpreis und den höchsten Status geboten. Rice ist übel, aber es hätte schlimmer sein können.«
»Du hast gesagt, du hättest eine Truhe gekauft und darin die Kette gefunden. Bist du ... bedeutet dir der Anhänger viel? Was glaubst du, warum die Kojoten dich entführt haben? Oder haben sie es dir sogar gesagt?« Es wurde Zeit. Wir würden die AETT-Zentrale bald erreichen, und ich hatte keine Lust, diese Informationen in aller Öffentlichkeit auszutauschen.
Sie zögerte. »Um ehrlich zu sein ... Ich kann das verdammte Ding nicht ablegen. Es ist, als wären Stimmen in meinem Kopf, die von dieser Kette kommen, aber wenn ich versuche, sie abzunehmen, kreischen und schreien sie, bis ich die Kette wieder umlege. Ich fühle mich nicht mehr wie ich selbst, seit ich sie trage. Schon von Anfang an hat die Kette mir nicht erlaubt, sie länger als ein paar Augenblicke abzunehmen.«
Ich starrte sie an und dachte an Königin Asteria. Was sollten wir tun?
Dann sagte Rozurial mit leiser Stimme: »Die Keraastar- Ritter. Was wetten wir ...?« Seine Stimme erstarb, aber ich wusste, was er sagen wollte. Amber könnte eine weitere Reise vor sich haben, als sie erwartet hatte.
»Die Kojote-Wandler hatten es auf diesen Anhänger abgesehen. Haben sie versucht, ihn dir wegzunehmen?« Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die sich darum geschert hätten, ob irgendwelche Stimmen in Ambers Kopf die Werwölfin wahnsinnig machten.
Sie nickte. »Ja, haben sie. Aber sobald sie ihn berührten, bekamen sie eine Art Schock versetzt. Einer von ihnen ist gestorben. Und als sie mich zwingen wollten, die Kette auszuziehen, hat sie angefangen zu summen und die Männer zu Tode erschreckt. Warum wollen sie sie haben? Was ist mit dem Anhänger? Was ist hier überhaupt los? Und wer seid ihr?«
Menolly meldete sich zu Wort. »Ich bin Menolly D'Artigo, die Chefin deines Bruders. Er hat uns um
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