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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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brauche ihnen ja nicht zu sagen, dass ich die Sprengkapseln nicht habe.« Sie zog eine Stange aus der Kiste, fummelte kurz daran herum und marschierte dann auf die Wachen zu, die Dynamitstange deutlich sichtbar in der ausgestreckten Hand.
    »Ihr habt Zeit, bis ich in Wurfweite bin, um eure Waffen niederzulegen und beiseitezugehen. Ich bin ein Vampir - eine Stange Dynamit wird mich vielleicht ein bisschen kitzeln, aber weiter keinen Schaden anrichten. Ihr hingegen seid ein bisschen anfälliger, nicht? Überlegt euch das gut. Ihr bekommt nur eine Chance.«
    Ihre Stimme klang so gebieterisch, so fest und resolut, dass ich unwillkürlich selbst zurückwich. Ich war nicht mal sicher, ob sie nicht doch eine Sprengkapsel gefunden hatte. Und mir fiel auf, dass auch Roz, Camille und Trillian einen großen Schritt nach hinten machten.
    Die Wachen gingen ihr ebenfalls auf den Leim. Ein Glück für uns. Sie ließen ihre Baseballschläger fallen - den Göttern, sei Dank hatten sie wohl nur einen dieser Taser gehabt, die vermutlich ein hübsches Sümmchen kosteten. Mit erhobenen Händen gingen sie rückwärts von den Käfigen weg.
    Während Menolly sie zusammenpferchte, rief sie über die Schulter: »Holt Chase und ein paar Handschellen. Die hier kann er auch gleich mitnehmen.«
    Vanzir sauste los, während Smoky Menolly half, die Gefangenen zu bewachen. Roz biss die Zähne zusammen und stieg auf eine Klappleiter, um den Kadaver am Haken zu erreichen. Wir Übrigen eilten zu den Käfigen hinüber. Drei waren belegt. Zwei Männer, eine Frau - Amber. Und sie trug tatsächlich ein Geistsiegel um den Hals. Ich fand die Zellenschlüssel und schloss ihren Käfig auf, doch sie hielt mich auf, ehe ich mich den nächsten Türen zuwenden konnte.
    »Die beiden sind durchgedreht. Sie sind nicht bei klarem Verstand, sie würden dich angreifen.« Ich löste die Schellen um ihre Handgelenke und Knöchel, und sie rieb sich die Arme. »Danke. Ich bin Amber ...«
    »Du bist Lukes Schwester. Ich weiß. Wir haben nach dir gesucht. Und ich wette zehn zu eins, dass die beiden mit Steroiden vollgepumpt sind.«
    Amber nickte. »Ich dachte mir schon, dass sie ihnen so etwas geben, aber ich habe nicht verstanden, warum. Nur dass ...« Ihre Stimme brach, und sie blickte zu dem Kadaver auf, den Roz und Vanzir mühsam von dem Fleischerhaken zerrten. »O großer Upuaut. Ich konnte von meinem Käfig aus nicht sehen, was sie mit ihm gemacht haben. Deshalb also hat er immerzu geschrien.«
    Ein betroffener Ausdruck breitete sich über ihr Gesicht, und sie ließ den Kopf hängen. »Er war nett zu mir. Er gehört zu denen, aber er war freundlich zu mir, und sie haben ihn dabei erwischt, wie er versucht hat, meine Schellen zu lockern, damit es nicht mehr so weh tut. Sie haben ihn vor meinen Augen zusammengeschlagen und ihn lachend weggeschleift. Etwa eine Stunde später hat er angefangen zu schreien. Eine weitere Stunde lang, und ... dann nicht mehr.«
    Das beantwortete meine Frage. Die beiden Männer in den anderen Käfigen mussten Doug und Saz sein. Paulo war gefoltert und ermordet worden. Und nach dem, was Amber eben erzählt hatte, sprangen sie mit ihresgleichen genauso grausam um wie mit ihren Feinden. Was eigentlich Widerstand hervorrufen müsste, außer die Angst vor Strafe war sehr viel stärker.
    Chase kam mit seinen Leuten herein, und sie begannen, sich um die aufgeputschten Werwölfe und den gehäuteten Kadaver zu kümmern. Ich sagte ihm, dass wir Amber ins Hauptquartier bringen würden, weil sie medizinische Versorgung bräuchte und ihre Aussage machen müsse. Er warf einen Blick auf den Anhänger ihrer Kette, nickte aber nur stumm.
    Während wir unsere Sachen einsammelten - Roz hob den magischen Elektroschocker auf und verstaute ihn in seinem Gürtel - und das Gebäude verließen, wollte ein Teil von mir die Bude in die Luft fliegen sehen. Ich dachte kurz daran, zurückzukommen, wenn alle weg waren, und das Dynamit anzuzünden, um diesen Ort des Elends und der Folter dem Erdboden gleichzumachen. Aber ich wusste, dass dieser Drang besser eine Wunschvorstellung blieb. Ich war keine Barbarin - noch nicht. Aber ich lernte recht schnell, wie weit unsere Feinde gehen konnten, ehe sich das änderte.

 
Kapitel 20
     
    Von unterwegs rief Menolly Luke an und bat ihn, uns im AETT-Hauptquartier zu treffen. Sie versicherte ihm, dass Amber am Leben und relativ unversehrt war.
    Ich sah Amber an. »Weißt du, was für eine Kette du da trägst?«
    Sie runzelte die

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