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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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dir. Sie verschwand wieder, wie Quecksilber, das sich in den nächtlichen Schatten auflöste. Ich fragte mich, wie es wäre, wenn sie überlebt hätte. Dann wären wir zu viert gewesen - und vieles vielleicht anders. Welche Wendung unser aller Leben dann wohl genommen hätte ? Aber das waren müßige Überlegungen. Wir waren die, die wir waren, und zumindest wussten wir inzwischen, dass sie glücklich war und wir Verbindung zu ihr aufnehmen konnten. Im Augenblick ging es darum, dass Iris in Gefahr schwebte und wir mehr Feinde hatten, als wir zählen konnten.
    Ich tapste durch den Garten und versuchte, die Witterung der Eindringlinge aufzunehmen. Ein plötzlicher Aufschrei von der Rückseite des Hauses schrillte durch die Nacht, und ich raste los und flitzte um die Ecke. Camille und Morio sprachen gerade irgendeinen Zauber gegen - o Mist, ein Blähmörgel. Hatten wir in den letzten Monaten nicht genug von denen niedergemacht?
    Er öffnete den Mund und spie ihnen einen Flammenstrahl entgegen, und die beiden mussten ausweichen, einer nach links, der andere nach rechts. Der Zauber, den sie gerade aufgebaut hatten, war unterbrochen. Morio kramte hastig in seiner Tasche und holte einen kleinen Sarg heraus, etwa dreißig Zentimeter lang. Scheiße. Rodney, der chauvinistische Knochenmann, den Großmutter Kojote ihm geschenkt hatte. Aber wir brauchten alle Unterstützung, die wir kriegen konnten.
    Camille sprang auf und schleuderte dem Blähmörgel einen Blitz entgegen. Der kreischte laut, als er in den aufgetriebenen Bauch getroffen wurde, und schlug mit den Armen um sich, die zu lang für seinen Körper waren. Aber er ging nicht zu Boden. Die Mistkerle waren gefährlich, weil sie so schwer zu töten waren - und wegen ihres feurigen Atems.
    Ich schlich mich, verborgen in Gebüsch und Unkraut, in seinen Rücken, sprang ihn an und packte seinen Hals mit beiden Vorderpfoten. Dann fuhr ich ihm mit den Klauen einer Pranke über die Kehle, während Morio Rodney befahl, seine volle Größe anzunehmen. Zugleich wuchs der Yokai-kitsune ebenfalls zu seiner vollen Dämonengestalt. So konnte er viel mehr Schaden anrichten als in seiner menschlichen Gestalt.
    Er sprang vor und schlitzte dem Blähmörgel mit langen, schwarzen Krallen den Bauch auf. Ich zerrte den Dämon zugleich am Hals nach hinten, und das Biest verlor das Gleichgewicht, glitt aus und fiel auf den Rücken. Morio stürzte sich auf ihn und brachte es zu Ende, während ich mich umsah und versuchte, Iris' Witterung aufzunehmen. Ein Laut ließ mich herumfahren, und ich sah Arials geisterhafte Gestalt auf mich zurennen. Ich rieb die Schnauze an ihrer.
    Was hast du gesehen?
    Im Haus sind Schlangen und eine Gruppe Männer, die alles zerschlagen. Und Menolly und eure Freunde, der Drache und der Incubus, kämpfen mit ihnen. Sie brauchen Hilfe.
    Treggarts! Und Schlangen ... Verdammt, Stacias Truppe. Wir können jede Unterstützung gebrauchen.
    Ich werde auf der Astralebene tun, was ich kann. Sie wandte sich ab und verschwand.
    Ich nahm so schnell meine menschliche Gestalt an, dass es weh tat. Noch während ich ein lautes Jaulen ausstieß, stand ich wieder auf zwei Beinen vor Camille, Morio und dem toten Blähmörgel.
    »Treggarts sind im Haus, und Schlangen. Sie kämpfen mit Menolly, Smoky und Roz. Kommt, schnell!«
    Wir rannten zur hinteren Veranda. Ich sprang die Treppe hinauf, stieß die Hintertür auf und platzte in die Küche, dicht gefolgt von Camille und Morio. Der Raum war verwüstet worden. Wir hielten uns nicht auf, um den Schaden zu begutachten, sondern liefen weiter. Als wir den Hausflur erreichten, hatte sich der Kampf auf die vordere Veranda verlagert. Eine Gruppe Männer, die wie Motorradrocker aussahen, schwang Ketten und Schwerter.
    Menolly kämpfte am Ende der Veranda mit zwei dieser Typen, und einer verstecke einen Holzpflock hinter dem Rücken.
    »Weg da, Menolly! Er hat einen Pflock!«
    Menolly sagte nichts, sondern sprang geschickt auf das Geländer und von dort auf den Boden. Die Dämonen schwangen sich über das Geländer und folgten ihr. Inzwischen hatte Smoky zwei Treggarts erledigt, war aber auf dem Weg die Vordertreppe hinab von drei der Dämonen umzingelt worden. Roz rang bei Camilles Kräuterbeeten mit einem Blähmörgel.
    Ich stürzte mich ins Getümmel, machte einen Riesensatz über das Geländer und landete neben Menolly. Ehe der Kerl sich auch nur umdrehen konnte, stieß ich dem Treggart mit dem Pflock meinen Dolch in den Rücken. Er jaulte auf.

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