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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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schaute erst im Gästebad nach Nerissa, doch sie hatte den Fön schon gefunden und war quietschsauber und fidel.
    »Hast du Hunger? Iris ist mit dem Mittagessen fertig.« Ich bedeutete ihr, mir zu folgen. Wir gingen in die Küche, und ich sah auf die Wanduhr. Drei Uhr nachmittags, ein bisschen spät fürs Mittagessen, aber viel zu früh fürs Abendessen.
    Iris hatte selbstgekochte Tomatensuppe und getoastete Käsesandwiches aufgetischt, dazu Obstsalat und ein atemberaubendes Tablett voller Kekse. Ich klatschte in die Hände. »Kekse!«
    Camille schnaubte. »Du und deine Kekse.«
    »Ich kann nun mal nicht anders. Ich liebe Süßigkeiten.« Ich rutschte auf meinen Stuhl, biss brav in meinen Käsetoast und löffelte meine Suppe. Beides schmeckte köstlich, aber mein Blick blieb auf das Allerbeste fixiert: Kekse mit Hagelzucker ... o ja.
    Während wir aßen, ging die Tür auf, und das Dämonische Duo kam hereingestapft. Roz und Vanzir hatten ihre Mäntel und matschigen Stiefel auf der hinteren Veranda ausgezogen und sahen durchgefroren aus. Sie ließen sich am Tisch nieder, und Roz griff nach einem Keks. Iris gab ihm einen Klaps auf die Finger.
    »Erst Mittagessen, dann Nachtisch. Wascht euch, ich mache euch etwas zurecht.« Sie eilte geschäftig zum Herd, während die beiden reuig an die Spüle traten und sich die Hände wuschen. Iris stellte zwei Teller Suppe und mehr Käsetoast auf den Tisch.
    Roz biss in seinen Toast und lehnte sich seufzend zurück. »Ehe ihr fragt«, nuschelte er, »nichts. Nada. Wir haben absolut keinen Schimmer, wo die anderen vier Geistsiegel versteckt sein könnten.«
    »Mist. Na ja, ihr habt es versucht.« Ich nahm meinen Suppenteller in beide Hände, hob ihn trotz Iris' mahnenden Kopfschütteins zum Mund und trank den Rest Suppe aus. »Mm, das war so lecker, dass ich gern noch einen Teller davon hätte, und noch einen Käsetoast.« Um mich bis dahin über Wasser zu halten, schnappte ich mir einen Keks.
    Iris warf Camille einen Blick zu. »Du auch?«
    »Ja, bitte. Ich würde dir gern helfen, aber ich fühle mich wie durchgekaut und ausgespuckt.« Sie sah mich stirnrunzelnd an, und ich brauchte eine Sekunde, um zu kapieren, was sie meinte.
    Ich sprang auf. »Schon gut, Iris, ich mache das. Setz dich und iss.« Ich übernahm den Dienst am Herd, während Iris sich dankbar auf ihrem hohen Barhocker an den Tisch setzte und zu essen begann. Als ich gerade die Suppenkelle hochhielt und in die Runde fragte »Sonst noch jemand?«, ging die Haustür auf.
    »Sonst noch jemand was? Und was riecht hier so gut?« Smokys Kopf erschien im Türspalt. »Essen?« Seine gletscherblauen Augen leuchteten auf.
    »Essen, ja. Jede Menge Suppe, und ich überbacke noch mehr Toast. « Ich werkelte herum, während Morio, Smoky und
    Trillian in die Küche schlenderten. Sie hängten ihre Jacken auf und setzten sich an den Tisch. Aber ein einziger Blick auf Camille, und ihre joviale Stimmung war wie weggeblasen.
    »Camille ... zum Teufel, wie siehst du denn aus?« Morio war unverblümt direkt, und kaum hatte er zu Ende gesprochen, drängten sich alle drei um sie wie Bienen um eine Blüte.
    »Das wird schon wieder«, sagte sie und schickte sie mit einem Wink zurück zu ihren Stühlen. »Setzt euch einfach, dann erzählen wir euch, was passiert ist.«
    »Jemand muss Menolly auf dem Laufenden halten, sobald sie aufgestanden ist«, sagte ich und wendete die Toastscheiben in der Pfanne. Der Duft von schmelzendem Käse, heißer Butter und geröstetem Brot stieg mir in die Nase, und ich merkte, dass ich immer noch riesigen Hunger hatte. Wir hatten einen schnelleren Stoffwechsel als die meisten VBMs und konnten scheinbar ständig essen. Allerdings war das Essen zu Hause in der Anderwelt meist gehaltvoller, so dass wir dort eher satt wurden.
    Camille und ich erzählten, was wir erlebt hatten und was Carter uns über seine Herkunft enthüllt hatte. Währenddessen streckte ich mich nach der Brottüte.
    Trillian kam herüber, nahm sie mir ab und griff sich das Buttermesser. Er bestrich die Scheiben mit Butter und reichte sie mir an, und ich lächelte ihm ein wenig schüchtern zu.
    Tatsache. Er war so arrogant und eingebildet wie immer, aber irgendetwas hatte sich verändert. Er war freundlicher zu uns anderen und ließ uns nicht mehr völlig links liegen, sobald Camille im Raum war. Ob es daran lag, dass wir jetzt eine Familie waren, oder ob er im Krieg irgendetwas hatte durchmachen müssen, das ihn verändert hatte, wusste ich nicht,

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