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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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mir die Cheetos.
    »Ich gehe jetzt nach oben, esse die hier auf und gönne mir gute acht Stunden Schlaf. Bis morgen, liebe Iris.« Ich küsste sie auf die Wange, und sie lächelte, doch hinter diesem Lächeln spürte ich Besorgnis. Und dann fiel es mir wieder ein - sie hatte selbst ein Geheimnis, von dem sie Menolly und mir noch nicht erzählt hatte. »Und dann kannst du mir vielleicht sagen, was mit dir los ist - warum du in die Nordlande musst.«
    Der Hausgeist senkte den Kopf. »Irgendwann wirst du es erfahren. Aber jetzt schlaf gut, meine Liebe. Schlaf gut.«
    Ich stieg die Treppe hinauf und dachte darüber nach, was das für ein Geheimnis sein könnte. Es war immerhin so wichtig, dass Camille Iris versprochen hatte, sie in die Nordlande zu begleiten, und das war nichts für Feiglinge. Nein, diese Reise war ziemlich beängstigend und - da Smokys Vater möglicherweise Rachepläne gegen meine Schwester und ihren Mann hegte - womöglich gefährlich.
    Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Ich schlüpfte in mein Hello-Kitty-Nachthemd, schaltete den Fernseher in meinem Zimmer an und machte es mir für ein, zwei Stündchen Glotzen und Knabbern gemütlich. Und obwohl die andere Seite des Bettes leer war, wurde mir bewusst, dass ich nicht einsam war. Ich fühlte mich geborgen und behaglich, und ausnahmsweise einmal war ich froh, mit meinen Gedanken allein zu sein. Das war ein sehr beruhigender Ausklang eines unglaublich stressigen Tages.

 
Kapitel 13
     
    Ausnahmsweise einmal fiel am nächsten Morgen ein Sonnenstrahl durch mein Fenster herein. Ich wachte auf, blinzelte geblendet und stellte fest, dass ich nicht nur mich, sondern auch die fast leere Schüssel Cheetos, einen halb gegessenen Snickers-Riegel und eine Flasche Wasser unter dem nagelneuen Quilt begraben hatte, den ich erst vor einem Monat gekauft hatte. Der Schokoriegel war auf meinem Kissen geschmolzen. Wunderbar. Die Wasserflasche war nicht ganz zu gewesen, und ich lag in einem feuchten Fleck. Entzückend. Die Cheetos hatten Flecken auf dem Bettlaken hinterlassen, doch auf den Erdtönen der Kuscheldecke fiel das Orange kaum auf. Na immerhin.
    Da ich einen wasserdichten Matratzenschoner unter dem Laken liegen hatte - meine Haarballen stellten eine ständige Bedrohung dar -, war nur das Laken nass und fleckig. Ich erinnerte mich nur zu gut daran, dass Iris mir erst neulich eine Lektion erteilt hatte, indem sie den Inhalt meines Katzenklos auf mein Bett gekippt hatte. Also zog ich das Laken ab und steckte es ordentlich in den Wäschekorb. Iris hatte nichts dagegen, die Betten zu machen, aber sie und meine Schwestern versuchten mir schon lange in den Schädel zu hämmern, wie schlampig ich war, und eine Zumutung für Iris. Ich bemühte mich ehrlich, im Haushalt mehr zu helfen.
    Ich öffnete das Fenster und knallte es sofort wieder zu. Die Sonne schien vielleicht, aber draußen konnte es höchstens vier Grad warm sein. Ich kramte in meinem Kleiderschrank herum und zog eine braune Cordhose und einen grünen Pulli heraus.
    Dazu schlüpfte ich in Cowboystiefel, zupfte mit ein wenig Gel mein zipfeliges Haar zurecht und putzte mir die Zähne. Die Erdwelt war der Anderwelt haushoch überlegen, was moderne Zahnhygiene anging, so viel stand fest. Und da wir halb menschlich waren, waren unsere Zähne nicht so stark wie beim Volk meines Vaters üblich.
    Als ich fertig war, schnappte ich mir meine Handtasche und ging nach unten. Der Duft von Speck und Eiern trieb die Treppe herauf, und mit knurrendem Magen sog ich ihn ein. Wir hatten heute eine Menge zu tun, und mich ließ der Gedanke nicht los, dass Amber mit jedem Moment in der Hand ihrer Entführer in größerer Gefahr schwebte.
    Iris und Camille saßen am Küchentisch, Maggie in ihrem Laufstall. Ansonsten war die Küche leer. Ich blickte mich um.
    »He, wo sind denn alle?« Zum Frühstück war der Tisch normalerweise voll besetzt. Ich schaute zur Spüle und sah einen Stapel abgewaschener Teller. »Sieht so aus, als hätten schon alle gegessen.«
    Camille lächelte. Sie sah viel besser aus. »Trillian, Smoky und Morio haben Roz und Vanzir dazu überredet, das Gästehaus zu mehreren Räumen auszubauen. Das Wetter ist nicht ideal für so etwas, aber ich denke, sie müssten heute eine Menge schaffen, wenn es nicht regnet. Die Jungs könnten wirklich mehr Platz brauchen, und hin und wieder will ich mein Schlafzimmer für mich und alle drei aus dem Haus haben. Ehemänner hin oder her, sie können einem ziemlich auf den Keks

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