Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
manchmal etwas anstrengend sein, aber sie lieben Camille sehr. Und du hast recht. Camille hat ihren Vater vergöttert - ein dunkler Tag für sie, da er so etwas fertigbringt.« Sie schüttelte den Kopf.
»Ich bin so wütend auf ihn. Ich finde gar keine Worte dafür, wie stinksauer ich bin. Menolly und ich werden ihn bald damit konfrontieren müssen.« Während ich dasaß, zufrieden meine Cheetos mampfte und zuschaute, wie Iris mit ihrer Magie kleine Schneezeichnungen auf den Tisch kritzelte, trieb ich allmählich davon. Der Raum verschwamm, und als ich wieder aufblickte, stand ich in dichtem Dunst.
»Du bist hier.« Die Stimme und die Präsenz kamen mir vertraut vor. Ich drehte mich um, konnte aber nur vage Schemen im Nebel um mich herumhuschen sehen.
»Ich ... ich weiß nicht ... Was tue ich denn hier? Wer bist du?« Verwundert blickte ich mich um. Ich war irgendwo im Astralraum, das konnte ich immerhin erkennen.
Augen schimmerten im Nebel, sie leuchteten wie die einer Katze, aber das war keine Katzenenergie. Die Präsenz fühlte sich an wie Hi'ran, und doch ... war sie irgendwie anders. Die Stimme war weicher als seine, aber mit demselben Timbre. »Du musst müde sein. Mir war nicht klar, dass du so stark senden kannst.«
»Bist du ...« Hi'rans Name wollte mir nicht über die Lippen kommen. »Du bist nicht ...« Meine Stimme versagte. »Aber du fühlst dich so ähnlich an wie er. Wer bist du? Sag es mir.«
Ein Schatten bewegte sich auf mich zu. Er trug das Flackern von Herbstfeuern mit sich, den Duft kalter Nordwinde, und dann zog die Silhouette eines Mannes, etwa so groß wie ich, mich in seine Arme. Obwohl ich ihn nicht einmal deutlich sehen konnte, fühlte sich das völlig natürlich an.
»Oh, ich wünschte, ich könnte dich hier nehmen. Jetzt... « Er schmiegte das Gesicht an meinen Hals, und ich schloss die Augen und ließ die Leidenschaft wie eine gewaltige Welle über mich hinwegrollen. Es fühlte sich an, als würde ich von einem dunklen Meer verschlungen. Ich schmiegte mich in seine Umarmung und wollte ins süße, erholsame Nichts hinabgleiten.
Der Schatten küsste mich, und ich kostete Loganbeerwein. Er presste die Lippen an meinen Hals, und seine Hände glitten forschend über meinen Körper und lösten kleine Explosionen aus - einen Funkenregen, einen Schauer kleiner petits morts. Plötzlich erkannte ich, dass ich bei Hi'ran zwar gespürt hatte, wie seine Energie mich umfing und liebkoste - aber das hier war greifbarer. Dies waren wirkliche Finger, die mich berührten, echte Hände, die über meinen Körper strichen.
Mit einem schaudernden Beben kam ich zum Höhepunkt. Der Schatten küsste mich, während ich nach Luft schnappte. Ich fühlte mich erfrischt und neu gestärkt.
»Ich weiß ja nicht, wer du bist«, flüsterte ich. »Aber so habe ich nur bei einem einzigen anderen Wesen empfunden.«
»Nicht mehr lange ...« Er hielt inne, und ich starrte den dunklen Schemen an, der nach Holzrauch, Moos und Eichenlaub roch.
»Nicht mehr lange, bis ... was? Werde ich bald sterben?« Ich wollte es nicht wissen, aber - wissen musste ich es doch.
»Nein, meine Liebe. Nein ... nichts dergleichen. Aber halte die Augen offen. Höre auf dein Herz.«
»Was ist mit ... dem Herbstkönig?«
Und dann erschien Hi'ran selbst. Stark und riesig ragte er hinter mir auf, und der Schatten verblasste. Hi'ran schlang seinen Umhang um mich, und auch diesmal war es seine Energie, die meine berührte, keine Finger auf meiner Haut.
»Während du letzten Endes mir gehörst, bin ich kein eifersüchtiger Herr. Solange du nicht vergisst, dass ich dein Herr bin. «
Und dann, wie der Wind, war er plötzlich verschwunden, und ich öffnete die Augen. Iris starrte mich grinsend an.
»Er ... schon wieder?« Sie konnte die Energie spüren, das sah ich ihr an.
»Ja, er. Der Herbstkönig. In seiner Nähe fühle ich mich ... schön und strahlend und mächtig. Ich fürchte und begehre ihn auf eine Weise, wie ich noch nie jemanden gewollt habe. Aber ...« Wie sollte ich ihr erklären, dass da noch jemand gewesen war, der sich zwar anfühlte wie Hi'ran, aber nicht er war? Ich beschloss das vorerst lieber für mich zu behalten. »Ich fühle mich nicht mehr so erschöpft.«
Ich war müde, aber das Herz tat mir nicht mehr so weh. Es fühlte sich an, als hätte ich gerade die beste Massage aller Zeiten bekommen, und in gewisser Weise stimmte das auch. Von Göttern gegebene Orgasmen - unschlagbar. Ich trank meinen Tee aus und schnappte
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