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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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suchen.«
    Sie verzog das Gesicht. »Großartig. Na los, fahren wir. Dieser Tag wird ja immer schlimmer.«
    Da war ich ganz ihrer Meinung. Aber um ehrlich zu sein, glaubte ich, dass nicht mehr viel Schlimmeres kommen konnte als die tote Mary Mae, die wir vorhin gefunden hatten. Zumindest betete ich darum, dass ich mich da nicht täuschte.

 
Kapitel 15
     
    Im AETT-Hauptquartier fühlte ich mich nach den vergangenen Tagen entschieden zu heimisch. Wir parkten und eilten nach drinnen zu Chases Büro, doch er fing uns schon kurz hinter der Eingangstür ab.
    »Kommt mit, wir müssen ins Leichenschauhaus.«
    Wir stiegen in den Aufzug. Das erste Untergeschoss des Gebäudes diente als Arsenal, in dem Chase auch eine Reihe Waffen verwahrte, von denen die Stadtverwaltung nichts wusste. Die meisten wären denen sowieso ein Rätsel gewesen - Silbermunition, Knoblauchbomben und alle möglichen, auf sehr sonderbare Weise umgebaute Schusswaffen. Der Aufzug glitt weiter hinab, vorbei am zweiten Untergeschoss - Gefängniszellen für Übeltäter aus der Anderwelt. Das dritte Kellergeschoss war das unterste, soweit ich wusste, obwohl Chase angedeutet hatte, es könnte noch ein weiteres geben. Allerdings wollte er mir partout nicht sagen, wofür.
    Im dritten Untergeschoss waren die Leichenhalle, das hauseigene Labor und die Archive untergebracht. Wir traten aus der Kabine auf den Betonboden. Camille stieß den angehaltenen Atem aus. Sie hasste beengte Räume und fuhr nur unter Protest mit dem Aufzug, weil niemand bereit war, mit ihr die Treppen hinunterzulaufen. Und um diese Treppen betreten zu dürfen, brauchte man einen besonderen Ausweis.
    Während wir Chase den Flur entlang folgten, klapperten ihre Absätze im Staccato, und ich lauschte unwillkürlich und zählte die Schritte mit. Seit unserer Trennung hatten Chase und ich mehr Zeit miteinander verbracht als in den Wochen davor. Irgendwie fand ich das gerade gar nicht gut.
    Wir blieben vor einer Doppeltür stehen, die zur Leichenhalle führte. Als Menollys Meister im vergangenen Dezember aus der Anderwelt herübergekommen war, um sie zu vernichten, hatten sich reihenweise neue Vampire erhoben. Menolly hatte eine Menge Neulinge erlegen müssen und dabei die Leichenhalle völlig verwüstet. Jetzt war von dem Schaden nichts mehr zu sehen.
    Wir betraten den nach Desinfektionsmittel stinkenden Saal, und ich konzentrierte mich darauf, meinen plötzlich flauen Magen zu beruhigen. Bei manchen Dingen war ich eben immer noch empfindlich, und dazu gehörten Leichen, obwohl sie mir längst nicht mehr so zu schaffen machten wie früher. In den Regalen standen bauchige Flaschen mit gummiartigen, glitschig aussehenden Organen in diversen chemischen Mixturen. Die Behälter waren beschriftet, und ich gab mir Mühe, nicht zu genau hinzuschauen. Mein Magen hätte es nicht verkraftet, auch noch Namen zu den ekligen Bildern geliefert zu bekommen.
    Camille und ich näherten uns einem langen Metalltisch. Daneben stand Mallen in voller OP-Montur mit Maske, Haube und Handschuhen. Er sah aus wie ein durchgeknallter Elfen-Wissenschaftler und hielt etwas in Händen, das nur ... o Scheiße, es war tatsächlich eine. Eine Lunge. Ich wandte mich ab.
    »Konntest du schon feststellen, womit wir es hier zu tun haben?«, erkundigte sich Chase.
    »Sieht ganz nach Werwolf aus.« Mallens Stimme klang gedämpft, doch die Worte waren deutlich zu verstehen.
    Ich riss mich zusammen und drehte mich wieder zu dem Tisch um. Der Leichnam war gründlich seziert worden - zumindest sah es jetzt so aus. Der Körper war aufgeschnitten, und dünne Schichten waren so säuberlich voneinander getrennt worden, als hätte jemand fachmännisch eine Hühnerbrust zerlegt. Die einzelnen Schichten waren auseinandergeschält, beiseitegeklappt und mit Klammern befestigt worden.
    »In welchem Zustand war er, als ihr ihn gefunden habt?«
    »So wie jetzt - aufgeschlitzt wie ein Briefumschlag. Die Duftdrüsen fehlen. Die Hirnanhangsdrüse, Nebennieren, Hoden, alles weg. Und das Herz fehlt. Wer auch immer diesen armen Kerl erwischt hat, benutzt mehr als nur seine Duftdrüsen, aber ich wüsste nicht, wozu. Man bräuchte weder das Herz noch die Hoden, um Wolfsdorn herzustellen.« Langsam klappte er das Gesicht wieder auf den Schädel, von dem oben eine dicke Scheibe fehlte, so dass man das Gehirn sehen konnte. »Erkennst du ihn?«
    Der Anblick drehte mir den Magen um, und ich verzog das Gesicht. »Nein, aber Katrina müsste ihn erkennen, wenn er

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