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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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... Hat er? Gut, und war alles zu Ihrer Zufriedenheit?... Oh, sehr schön. Ich habe noch eine Frage an Sie, und das kommt Ihnen jetzt vielleicht komisch vor, aber ich versichere Ihnen, ich würde Sie nicht danach fragen, wenn es nicht wichtig wäre. Kam Paulo Ihnen irgendwie seltsam vor?... Na ja, ich will das wissen, weil er vermisst wird, und wir versuchen nachzuvollziehen, wo er an diesem Tag gewesen ist. Wir wissen, dass er nach der Arbeit kurz zu Hause war, aber wir hatten gehofft, dass er vielleicht irgendetwas gesagt ... Nicht? Sie waren ... Gut, also dann, vielen Dank.«
    »Lass mich raten: Er war da, hat den Auftrag erledigt, nichts Ungewöhnliches, und sie wollte dich schnell wieder loswerden.« Ich lächelte. »Deshalb überfällt man die Leute mit so etwas persönlich. Glaub mir, du bekommst eine Menge mehr Hinweise darauf, was passiert sein könnte, wenn du ihnen ins Gesicht schaust. Aber ich glaube, in diesem Fall ist alles klar. Er hätte den Auftrag nicht abgehakt, wenn ihm auf dem Heimweg von dort etwas passiert wäre.«
    »Dann ... sehen wir uns also im Rodgers Park um? Vielleicht kann ich von dort aus einen Findezauber versuchen.« Sie sammelte ihre Sachen ein, und wir gingen hinaus zum Auto. Ich klappte mein Netbook auf und startete Google Maps.
    »Da ist der Park - nicht weit weg. Fahren wir erst dorthin und dann zu dem Zauberladen.« Ich seufzte tief. »Ich überlege die ganze Zeit, was diese Irren wohl mit einem Geistsiegel anfangen wollen. Und dass sie bereit sind zu morden, um ihre Spuren zu verwischen, ist ein schlechtes Zeichen. Ein ganz schlechtes Zeichen.«
    Bis wir den Park erreichten, hatte ich es allmählich satt, Spuren zu verfolgen, die ein ums andere Mal ins Leere führten. Wir standen an der Straße und starrten auf den dicht bewaldeten Park vor uns. Wie sollten wir hier irgendetwas finden? Ich schüttelte den Kopf und wollte schon aufgeben und kehrtmachen, als Camille die Hand hob.
    »Warte. Ich rieche etwas. Da ist ein Hauch von ... beinahe wie ...« Sie rannte los, und ich folgte ihr den Weg entlang. Als wir um eine Kurve kamen, witterte ich selbst etwas, aber ich kam beim besten Willen nicht darauf, was das war. Es erinnerte an Honig oder Blumen oder sonst etwas Verlockendes. Jedenfalls nicht an Wolfsdorn.
    Wir verlangsamten den Schritt, als wir das Wäldchen betraten und nun von Zeder und Ahorn, Kiefer und der einen oder anderen Eiche umgeben waren. Der blumige Duft hing auch hier in der Luft und lockte uns an, nicht so unwiderstehlich wie ein Zauber, aber eindeutig anziehend.
    In der nächsten Kurve führte ein Trampelpfad nach links vom Weg ab, und ich übernahm die Führung. Ich deutete auf mein Stilett, und Camille nickte und blieb hinter mir.
    Der Pfad wand sich eine kleine Schlucht entlang, und dann sahen wir vor uns offenen Himmel - allerdings schien die Fläche nicht groß genug zu sein für einen Baseballplatz oder sonst eine von Menschen angelegte Lichtung. Wir erreichten den Waldrand und spähten zwischen den letzten Bäumen hindurch, und da, inmitten einer kleinen Lichtung, stand ein großer Felsbrocken. Und auf dem Felsen saß ein Geschöpf, das ätherisch aussah, aber dennoch einen Hauch von Gefahr ausstrahlte.
    Ihr Haar war golden und schimmerte in einem Strahl kalten Sonnenlichts, der durch das Blätterdach fiel. Sie war sehr dünn und groß und wirkte zerbrechlich. Aber als sie den Kopf hob und uns mit verweinten Augen anblickte, sah ich ein kaltes Glitzern in ihren Augen, ein eisiges, erbarmungsloses Feuer. Doch sie bedeutete uns nur, ihre Lichtung zu betreten, und wies auf einen umgestürzten Baumstamm.
    Wir setzten uns darauf und warteten.
    Nach ein paar Augenblicken sprach sie. »Ihr seid nicht ganz menschlich. Gehört ihr zum Stamm-der-fortging?«
    Camille und ich wechselten einen Blick. So konnte man es auch ausdrücken. »Ja, wir stammen aus der Anderwelt«, sagte ich. »Unsere Mutter war menschlich, unser Vater vom Volk der Sidhe. Und du bist...?«
    »Dryade. Erdgeboren. An diesen Wald gebunden. Oder das, was davon übrig ist.« Sie seufzte theatralisch und wischte sich die Augen. »Jeden Tag komme ich hierher und trauere um den Verlust des Landes. Und jeden Tag wache ich über dieses Fleckchen - diesen Park, wie sie das nennen. Ich beobachte.«
    »Wir haben dein Parfüm gerochen«, sagte ich sanft. »Wir wollten dich nicht in deiner Trauer stören.«
    »Ihr habt meinen Duft gerochen? Dann haben wir eine Verbindung. Nur jene, die auf irgendeine Weise

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