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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Städtchens, in dem er spielte, zwang ihn spätnachts, den Ort zu verlassen, und so fiel Terrance einem Vampir in die Hände.«
    »Wie ist er so geworden, so … na ja …«
    »So weltmännisch? Gebildet?«
    »Ich wollte sagen, so beliebt, aber das ist mir auch recht.« Der Terrance, den ich kannte, kam mir älter vor als gerade einmal zweihundert Jahre. Er wirkte lässig, weltgewandt, kultiviert, nicht wie ein Kleinkrimineller, der von Ort zu Ort zog, um ein paar Dollar zu ergaunern.
    »Ein Mensch kann Bildung durch Lernen erreichen, und Manieren mit Hilfe eines Tutors, aber er wird niemals wahre Klasse entwickeln, wenn sie nicht in seinem Wesen und Herzen angelegt ist. Und Terrance hat keine Klasse. Er ist raffgieriges Gesindel, und obwohl er keine unmittelbare Bedrohung für den Thron darstellt, ist er uns hinderlich.« Roman lehnte sich zurück und schlug ein Bein über. »Meine Mutter ist sehr streng, aber durch ihre königliche, erhabene Ausstrahlung passt sie sehr gut an ihren Platz. Sie ist niemals derb oder ungehobelt. Terrance ist kein guter Repräsentant unserer Art, und deshalb muss er sterben. Denn im Gegensatz zu deinem jungen Freund wird er keinesfalls zurücktreten, wenn man ihn dazu auffordert.«
    »Wie sieht unser Plan aus?«
    »Wir treffen meine Verbündeten vor dem Club, gehen rein und töten Terrance.«
    »Ich war schon mal im Fangzabula. Die haben eine Menge Sicherheitsleute.«
    »Du warst nicht mit mir da, oder mit meiner Wache.«
    »Das stimmt.« Jetzt hatte er meine Neugier geweckt. Wie groß war seine Truppe eigentlich, und wer gehörte dazu? Ehe ich weitere Fragen stellen konnte, hielt der Wagen.
    Das Fangzabula lag unten im Industrial District, ganz im Süden von Seattle. Nachts hier herumzulaufen, war nicht ratsam. Es gab zwar Vorschläge, mehr Wohngebiete in dem Viertel zu bauen, aber bisher war nichts geschehen. Wenn die Leute weiterhin scharenweise in die Stadt zogen, würden die Apartment-Hochhäuser zweifellos irgendwann auch bis in den schmuddeligen Betondschungel hier vordringen. Der Industrial District war ein Labyrinth aus Eisenbahnschienen und alten Lagerhallen. In dem Gebäude, in dem sich jetzt das Fangzabula befand, war früher einmal ein fleischverarbeitender Betrieb gewesen.
    Als wir auf den Parkplatz einbogen, stand der Club so auffällig vor uns wie immer, mit knallroten Türen und schwarz-weiß gestreiften Mauern. Das Fangzabula war drei Stockwerke hoch und immer gut besucht, obwohl es auf Chase’ Liste der Läden stand, die geschlossen gehörten. Es hieß, dass sich oft Minderjährige dort aufhielten, und obwohl Chase schon ein paar Razzien durchgeführt hatte, war Terrance immer einen Schritt voraus gewesen, und keine der kontrollierten Personen hatte sich je als minderjährig erwiesen.
    »Da wären wir. Komm, meine Liebe. Wir haben etwas zu erledigen.« Roman stieg aus der Limousine und reichte mir die Hand. Ich nahm sie und ließ mir von ihm aus dem Wagen helfen. »Bleib dicht bei mir, was du auch tust. Das wird eine blutige Angelegenheit.«
    Als ich mich aufrichtete und umschaute, sah ich vier weitere Wagen vorfahren, alle schwarz, und aus jedem stiegen vier Vampire aus. Die meisten waren Männer, aber es waren auch ein paar Frauen darunter, und alle trugen die gleichen schwarzen Jeans und Rollis wie Roman, mit einem in Weiß gestickten Wappen auf der Brust. Sie trugen schwarze Sonnenbrillen – Ray-Bans, vermutete ich – und nahmen in zwei Reihen Aufstellung, stramm und mit verschränkten Armen.
    Roman drehte sich um, und ich sah dasselbe Wappen, nur viel größer, das auf den Rücken seines Pullis gestickt war. So war das Bild gut zu erkennen. Zwei weiße Schwerter kreuzten sich im Mittelpunkt eines Kreises. Der Kreis ruhte auf dem Rücken eines mächtigen Löwen, der einen Kelch zwischen den Pranken hielt.
    »Dein Familienwappen?«
    Er nickte. » Mein Wappen, aber der Kelch zeigt meine Abstammung an – dass ich ein Kind der Blodweyn bin. Und dies«, er blieb stehen und begrüßte die Vampire, die sich vor uns versammelt hatten, mit einem Nicken, »sind sämtlich meine Kinder. Ich habe sie alle selbst erweckt.«
    Als ich von einem Gesicht zum nächsten schaute, sah ich nur eine Gemeinsamkeit – bedingungslose Loyalität. Romans Kinder gehörten ihm, ihm allein, und sie würden für ihn leben oder sterben, ganz wie es ihm beliebte.
    Die Vampire reihten sich hinter uns auf, und wir gingen auf den Club zu. Die Türsteher, zwei Vampire, sahen uns und standen

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