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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Tür kramte er in den Taschen nach Münzen für den Snackautomaten.
    Chase kam zu uns, nachdem er kurz in die Notaufnahme geschaut hatte. »Er lebt noch. Sie haben den Pflock entfernt und kümmern sich jetzt um seine inneren Verletzungen. Sharah und Mallen werden ihr Möglichstes tun, um ihm zu helfen. Bitte vertrau ihnen.«
    Camille schniefte, und Chase reichte ihr sein Taschentuch. Sie tupfte sich die Tränen ab und putzte sich die Nase. Die Krankenschwester hastete herbei, legte ihr eine Decke um die Schultern und führte sie zu einem Stuhl.
    »Bleiben Sie schön sitzen, und falls Ihnen schlecht oder schwindelig wird, sagen Sie uns Bescheid. Wir sind im Moment alle bei Ihrem Mann, aber falls Sie Hilfe brauchen, melden Sie sich am Empfang.« Sie eilte mit besorgtem Blick weiter.
    Vanzir kam wieder und reichte ihr zwei große Erdnussbutter-Schoko-Kekse und ein Päckchen Cashewnüsse. »Es gab kein Milky Way, tut mir leid. Aber die helfen vielleicht erst mal. Ich treibe noch irgendwo einen Kaffee für dich auf.«
    Camille warf ihm einen langen Blick zu, nahm dann die Knabbereien entgegen, packte einen der Riesenkekse aus und zwang sich zu essen. »Ich habe Vertrauen zu ihnen – immerhin hat Sharah mir schon selbst das Leben gerettet. Aber … aber … er ist so schwer verletzt …«
    Sie verstummte und seufzte niedergeschlagen. »Ich verstehe das nicht. Wie konnten diese Geister so stark werden? Todesmagie wirkt bei ihnen nicht, so viel kann ich dir sagen. Die sind wie mit Starkstrom geladen.«
    »Ich weiß auch nicht, was da los ist. Ich kenne mich mit Geistern nicht so aus. Meinst du, das Gebiet könnte auf einer Ley-Linie liegen?« Ich runzelte die Stirn. Wo war Delilah, wenn wir sie und ihren Alleskönner-Computer brauchten? Scheiße – Delilah! Ich hatte nicht mal daran gedacht, zu Hause anzurufen und Bescheid zu sagen, wo wir waren.
    Ich entschuldigte mich mit einer Geste bei Camille, trat beiseite und drückte die Kurzwahltaste mit unserer Nummer. Delilah ging ran.
    »Wir haben uns schon gefragt, was zum Teufel bei euch los ist. Geht es euch gut? Ich sitze schon den ganzen Abend wie auf Kohlen. Ich hatte das Gefühl, dass irgendwas furchtbar schiefgegangen ist.«
    »Ist es auch.« Ich senkte die Stimme, damit Camille nichts mitbekam. Wir alle hatten ein phantastisches Gehör. »Morio wird gerade operiert. Ein Geist hat versucht, mich zu pfählen, stattdessen Morio getroffen und ihm die Leber durchbohrt.«
    »Heilige Scheiße.« Delilah schwieg kurz. Dann fragte sie: »Wird er es überleben? Ist sonst jemand verletzt?«
    »Wie gesagt, sie operieren ihn gerade. Wir können nur hoffen, dass wir ihn schnell genug hierhergebracht haben. Was die anderen angeht … Chase hat da unten ein paar ziemlich spektakuläre Tricks hingelegt, wir müssen ihn unbedingt testen lassen. Etwas in ihm hat sich verändert. Er entwickelt offenbar die Fähigkeit, Geister irgendwie aus seiner Aura zu vertreiben oder so. Und … ich weiß, dass irgendwas Seltsames zwischen Vanzir und Camille vorgefallen sein muss, und keiner von beiden will ein Wort darüber sagen. Aber sie wirken erschüttert.«
    »Ich wusste doch, dass ich hätte mitkommen sollen.«
    »Unsinn. Deine Rippen brauchen noch ein paar Wochen, um sich ordentlich zusammenzuflicken. Verletzungen heilen bei uns sehr schnell, ja, aber dich hat es ganz schön erwischt, Kätzchen. Sharah hat dir gesagt, dass du dich ausruhen musst, und das hat sie sehr ernst gemeint. Stacia hätte dir beinahe eine echte Wespentaille verpasst.«
    Die Dämonengeneralin hatte ihre natürliche Gestalt als Riesenschlange mit dem Oberkörper einer Frau angenommen. Sie hatte Delilah mit dem Schwanz erwischt, sie umschlungen, zugedrückt und ihr dabei mehrere Rippen gebrochen und mehr Schaden an Delilahs Muskeln angerichtet, als wir zunächst angenommen hatten.
    »Wann kommt ihr nach Hause?«
    »Ich weiß es nicht. Ich will Camille nicht allein lassen … nur vorsichtshalber. Aber ich schicke Vanzir nach Hause.«
    »Gut. Er soll unterwegs irgendwo anhalten und was zu knabbern mitbringen.« Kurze Pause, dann stieß sie hervor: »O ihr Götter, wie herzlos sich das anhört. Es tut mir leid – bitte sag Camille nichts davon, dass ich ans Essen gedacht habe, während Morio auf dem OP-Tisch liegt.« Sie klang so zerknirscht, dass ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte.
    »Ich weiß, ist schon gut. Ich werde es niemandem sagen.« Ich legte auf, ging zu Vanzir hinüber und tippte ihm auf die Schulter.

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