Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
waren oder ob manche von ihnen bei der Großen Spaltung die Anderwelt vorgezogen hatten.
    Ich wollte gerade in den Schacht steigen, da klingelte mein Handy. Ein Blick auf das Display sagte mir, dass der Anruf von Delilahs Handy kam.
    »Ja, was gibt’s? Wisst ihr was Neues von Morio?« Ich wartete ungeduldig auf ihre Antwort.
    Sie sprach sehr langsam. »Er hat die Operation überstanden. Jetzt kann man nur abwarten. Sharah glaubt, dass er es schaffen wird, aber die nächsten vierundzwanzig Stunden sind entscheidend. Camille ist ein nervliches Wrack. Trillian sorgt dafür, dass sie nicht völlig zusammenbricht. Morios Leber wurde schwer verletzt, und er hat sehr viel Blut verloren.«
    »Vierundzwanzig Stunden, hm. Er ist ein Yokai, ein Dämon. Er müsste es schaffen.« Aber der Gedanke, dass er vielleicht nicht überleben würde, blieb. »Delilah, falls es schlecht aussieht … Glaubst du, Camille würde sich wünschen, dass ich …« Ich brachte die Worte nicht einmal über die Lippen, aber ich musste das ansprechen. Es durfte später keinen Streit und keine Schuldzuweisungen deswegen geben, was ich getan oder nicht getan hatte.
    Delilah stieß ein leises Maunzen aus. »Ich weiß nicht. Aber das finde ich heraus.« Sie legte auf.
    Ich überlegte kurz und rief dann zu Hause an. Iris ging ran.
    »Ist Vanzir da?«
    Mein barscher Tonfall nützte nichts – so leicht ließ Iris mich nicht davonkommen. »Ja, aber du kommst jetzt gefälligst sofort nach Hause und sagst mir, was hier vorgeht. Nerissa und ich sitzen schon seit Stunden hier und warten darauf, dass das Telefon klingelt.«
    Verdammt. Ich hätte Delilah bitten sollen, Nerissa anzurufen. »Ich habe zu tun …«
    »Es ist schon fast vier Uhr morgens. Dir bleiben vielleicht noch ein paar Stunden, aber, Mädchen, du musst mir sagen, was da draußen los ist.«
    Ich warf einen Blick zu dem Schacht hinüber. »Gib mir zwanzig Minuten, dann bin ich bei euch. Bleibt, wo ihr seid.« Ich hatte eigentlich Vanzir fragen wollen, ob er herkommen und mir helfen könnte, aber Iris’ Laune gab den Ausschlag. Ich schob den Kanaldeckel wieder an seinen Platz, wandte mich mit einem letzten sehnsüchtigen Blick davon ab und rannte zu meinem Auto, um nach Hause zu rasen.
     
    Iris wartete auf mich. Sie sah todmüde aus, war aber stur die ganze Nacht lang aufgeblieben. Bruce O’Shea, ihr Leprechaun-Freund, war zu Besuch bei seiner Familie in Irland, aber Vanzir saß mit ihr im Wohnzimmer, und unser Cousin Shamas war auch da.
    »Hallo, Cousinchen«, sagte er. »Wie geht’s Camille? Und Morio?« Er hatte sich noch nicht ganz in unsere erweiterte Familie integriert, gab sich aber die größte Mühe.
    »Camille geht es morgen Abend sicher viel besser. Wenn Morio bis dahin überlebt. Sharah schätzt seine Chancen auf sechzig zu vierzig. Wenn er die ersten vierundzwanzig Stunden nach der Operation übersteht, müsste er es schaffen.«
    Iris schüttelte den Kopf. »Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass manche Geister so stark werden können. Ich frage mich, ob es eine Möglichkeit gibt, sie aus dieser Gegend zu verbannen, damit ihr unbehelligt nach dem Mörder suchen könnt.«
    »Ich … also … darum habe ich mich schon gekümmert. Zumindest was das Lokal und die Tunnel angeht.« Ich hatte niemandem davon erzählen wollen, zumindest noch nicht. Aber Iris hatte so eine Art, einem das Gefühl zu geben, dass man sie belog, wenn man nur irgendetwas unter den Tisch fallen ließ.
    »Und wie hast du das angestellt?« Sie starrte mich durchdringend an.
    »Ich bin einen Handel mit einer der Alten Feen eingegangen – der Maid von Karask. Sie hat die Geister beseitigt, für zwanzig Pfund Rindfleisch.«
    Iris schnappte nach Luft und schlug die Hand vor den Mund. »O nein, mein Mädchen. Nicht das. Bitte sag mir, dass das ein schlechter Scherz war.«
    Vanzir blickte verwirrt drein, doch Shamas starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. »Bist du von Sinnen, Mädchen? Die Alten Feen? Sogar die Feenfürsten lassen sie hübsch in Ruhe. Sie sind unsere Titanen, und oft genug unsere Feinde.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wir mussten etwas tun, und ich wollte nicht, dass Camille versucht, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, vor allem, wenn Morio so schwer verletzt ist. Ihr kennt sie doch – sie wird es als ihre Pflicht ansehen, sich darum zu kümmern. Das habe ich von vornherein verhindert.«
    »Aber – die Maid von Karask? Mädchen, ihre Geschichte ist schaurig. Wir haben Geschöpfe wie

Weitere Kostenlose Bücher