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Schwesternmord

Schwesternmord

Titel: Schwesternmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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weitergewandert.«
    »Und jetzt? Wo ist er jetzt?«
    »Die letzte Entführung wurde vor einem Monat gemeldet. In Albany, New York.«
    »Albany?« O’Donnell wandte sich zu Rizzoli um. »Das bedeutet …«
    »… dass er inzwischen in Massachusetts ist«, sagte Rizzoli. »Die Bestie steht vor der Tür.«
    Frost schaltete den Overheadprojektor aus, und nach dem plötzlichen Verstummen des Ventilators trat eine fast unheimliche Stille ein. Die Leinwand war jetzt wieder leer, und doch sahen sie alle noch diese Karte vor sich; die Punkte hatten sich in das Gedächtnis jedes Einzelnen eingebrannt. Das Läuten von Frosts Handy zerriss die Stille und ließ sie alle zusammenfahren.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Frost und verließ den Raum.
    Rizzoli wandte sich an O’Donnell. »Sagen Sie uns etwas über die Bestie. Wie können wir ihn finden?«
    »Genauso, wie Sie jeden anderen Menschen aus Fleisch und Blut finden können. Ist das nicht Ihr Job? Sie haben doch schon einen Namen. Benutzen Sie den als Ausgangspunkt.«
    »Er hat keine Kreditkarte, kein Bankkonto. Das macht es sehr schwer, ihn aufzuspüren.«

    »Ich bin kein Spürhund.«
    »Sie haben mit dem Menschen gesprochen, der ihm am nächsten steht. Der einzigen Person, die wissen könnte, wie er zu finden ist.«
    »Unsere Gespräche waren vertraulich.«
    »Hat sie ihn je beim Namen genannt? Gibt sie Ihnen irgendwie zu verstehen, dass es sich tatsächlich um ihren Cousin Elijah handelt?«
    »Es steht mir nicht frei, irgendetwas weiterzugeben, was zwischen mir und meiner Patientin unter vier Augen gesprochen wurde.«
    »Elijah Lank ist nicht Ihr Patient.«
    »Aber Amalthea ist meine Patientin, und Sie versuchen auch gegen sie Beweise zu sammeln. Sie wollen sie wegen Massenmordes vor Gericht bringen.«
    »Amalthea interessiert uns nicht. Ihn will ich in die Finger kriegen.«
    »Es ist nicht meine Aufgabe, Ihnen bei der Suche nach Ihrem Tatverdächtigen zu helfen.«
    »Und was ist mit Ihrer gottverdammten Verantwortung als Staatsbürgerin?«
    »Detective Rizzoli«, mahnte Marquette.
    Rizzoli fixierte weiter O’Donnell. »Denken Sie an diese Karte. An all die Punkte, all die Frauen. Er ist hier, in diesem Moment. Auf der Jagd nach der nächsten.«
    O’Donnell senkte den Blick zu Rizzolis kugelrundem Bauch. »Dann sollten Sie wohl ganz besonders vorsichtig sein, Detective. Nicht wahr?«
    Rizzoli sah in erstarrtem Schweigen zu, wie O’Donnell nach ihrer Aktenmappe griff. »Ich glaube kaum, dass ich Ihren Beobachtungen noch etwas Entscheidendes hinzufügen könnte«, sagte die Psychiaterin. »Wie Sie schon sagten – der Täter wird von logischen, praktischen Erwägungen getrieben, nicht von Wollust. Er tötet nicht aus Freude am Töten; er muss schlicht und einfach seinen Lebensunterhalt bestreiten. Nur dass er sich dafür eine etwas ungewöhnliche
Methode ausgesucht hat. Mit Profilanalysen werden Sie ihn jedenfalls nicht schnappen. Denn er ist kein Monster.«
    »Und mit denen kennen Sie sich ja aus.«
    »Ich habe gelernt, sie zu erkennen. Aber Sie doch auch.« O’Donnell wandte sich zum Gehen. An der Tür hielt sie inne und blickte sich mit einem gekünstelten Lächeln auf den Lippen um. »Übrigens, da wir gerade von Monstern sprechen, Detective – Ihr alter Freund fragt immer nach Ihnen. Jedes Mal, wenn ich ihn besuche.«
    O’Donnell musste seinen Namen nicht aussprechen; Rizzoli wusste auch so, dass die Rede von Warren Hoyt war. Dem Mann, der sie immer noch in ihren Albträumen verfolgte; dem Mann, der vor fast zwei Jahren mit seinem Skalpell die Wunden in ihre Handflächen geschlagen hatte, deren Narben noch immer zu sehen waren.
    »Er denkt noch an Sie«, sagte O’Donnell. Wieder ein Lächeln, leise und verschlagen. »Ich wollte nur, dass Sie es wissen: Er hat Sie nicht vergessen.« Sie ging zur Tür hinaus.
    Rizzoli spürte, wie Marquette sie ansah und auf ihre Reaktion wartete. Würde sie explodieren, würde sie einen Wutanfall bekommen? Sie war erleichtert, als er ebenfalls hinausging und sie mit dem Overheadprojektor allein ließ. Sie sammelte die Folien ein, zog den Stecker und rollte das Kabel zusammen. Mit ruckartigen Bewegungen schlang sie es um ihre Hand, reagierte ihre ganze aufgestaute Wut an diesem unschuldigen Kabel ab. Dann rollte sie den Projektor hinaus auf den Gang und wäre fast mit Frost zusammengestoßen, der gerade sein Handy zuklappte.
    »Komm, wir fahren«, sagte er.
    »Wohin?«
    »Nach Natick. Da wird eine Frau vermisst.«
    Rizzoli sah

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