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Schwiegermutter inklusive. Einen Mann gibt es selten allein (German Edition)

Schwiegermutter inklusive. Einen Mann gibt es selten allein (German Edition)

Titel: Schwiegermutter inklusive. Einen Mann gibt es selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Harenberg
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zerbersten drohte. Igerich , für den
keine Liege mehr frei war, stand hinter ihr und lächelte sein stummes Lächeln.
                „Kinder,
war das eine Reise!“, stöhnte die Traum-Ingrid. „So etwas habe ich noch nie
erlebt, erst die Verspätung und dann keiner am Flughafen, um uns abzuholen. Unglaublich!“
                „Ihr
Armen!“, hörte ich nun Rigoletto in meinem Traum
sagen. „So ein Pech. Tut mir so leid, dass wir uns gestern Abend in der Bar
nicht mehr getroffen haben. Ich habe ewig auf Euch gewartet, aber irgendwann
musste ich einfach ins Bett.“
                „Sag
mal, Rigolettolein , schläft Mandy etwa? Ist sie
krank? Kein Mensch schläft morgens um 9 Uhr am Strand“, fragte die Traum-Ingrid
plötzlich.
    Beleidigt von meinem eigenen Traum schlug ich die Augen auf und
blickte direkt auf einen Berg weißen Fleisches mit ein paar rosa Streifen
darüber. Schnell schloss ich meine Augen wieder. Als ich sie erneut öffnete,
erkannte ich, dass es sich bei dem Berg weißen Fleisches tatsächlich um Ingrid
handelte. Schnell machte ich die Augen wieder zu und beschloss, dass ich mich
in einem dieser Tiefschlafträume befinden musste, in denen man denkt, man sei
wach, aber doch noch schläft. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte.
Ingrid konnte und durfte nicht wirklich neben mir auf der Sonnenliege sitzen.
                „Es
ist sehr ungesund, wenn man so viel schläft. Hat sie nicht eben die Augen
aufgemacht? Vielleicht hat sie einen Hitzschlag? So jung ist sie ja auch nicht
mehr, da steckt man die Umstellung vom kalten Regenwetter in Deutschland auf
die Sonne hier nicht mehr so leicht weg.“ Ingrid begann an meinem Arm zu
ziehen.
                „Mandy,
Mandy! Wach auf! Igerich , hol schnell einen Eimer
kaltes Wasser! Wenn sie einen Hitzschlag hat und ohnmächtig ist, müssen wir sie
wecken!“
                „Nein,
ich glaube sie ist einfach nur wirklich erschöpft. Die Arme hatte vor dem
Urlaub so einen Stress im Job“, hörte ich Rigoletto einwerfen.  
                „ Rigoletto “, Ingrid wurde nun energisch, „du musst sie
aufwecken. Sie hat bestimmt einen Hitzschlag. Wo bleibt nur Igerich mit dem Wasser?“
    Ich spürte eine Hand, die sich auf meine Schulter legte und mich
leicht schüttelte.
                „Miranda,
Schatz, wach doch mal auf und schau wer hier ist!“
    Ich war noch dabei zu überlegen, ob ich die Augen aufmachen und der
‚Rosa-Fleischberg-Realität’ ins Auge sehen sollte oder ob ich eventuell durch
reine Willenskraft in ein erlösendes Koma fallen könnte, als eine Ladung
Eiswürfel auf mich niederprasselte.
                „Aua!“,
schrie ich auf.
    Damit war die Entscheidung gefallen: Ich war wach und alle   anderen wussten es.
                „Mandy,
da bist du ja! Wir haben uns ernsthaft Sorgen um dich gemacht! Ein Hitzschlag
in deinem Alter kann leicht in einen Schlaganfall übergehen.“
    Ingrid rieb zwei Eiswürfel über meinen Bauch. Was das sollte und
woher sie ihr Wissen über Hitze-Schlaganfälle hatte, war mir nicht klar. Doch
ich war so fassungslos, dass ich nichts sagte.
                „Guck
mal, Rigoletto , wie das schwabbelt“, kicherte Ingrid
plötzlich los und schubste meinen Bauch ein wenig, so dass die Eiswürfel
darüber rutschten.
                „Du
solltest Mandy wirklich sagen, dass sie mal ein Fitnessstudio besuchen könnte.“
    Nachdem sie mich mit roher Gewalt geweckt hatte, sprach meine
Vielleicht- Schwiegermutter nun über mich, als würde ich noch fest schlafen.
Ich schüttelte ungläubig den Kopf.
                „Sorry
wegen der Eiswürfel“, entschuldigte sich Igerich in
diesem Moment. „Aber das war alles, was ich so schnell auftreiben konnte. An
der Strandbar hatten sie keine Eimer, nur einen Krug mit Eiswürfeln.“
    Ich ignorierte ihn und sah Rigoletto , der
seine Hand beruhigend auf meinen Arm gelegt hatte, mit einem Blick an, der so
kalt war, dass die Eiswürfel auf meinem Bauch ans Auftauen nicht zu denken
brauchten.
                „Na,
wen haben wir denn da?“, fragte ich ihn mit einem so zuckersüßen Unterton, dass
jeder der mich kannte, nur das Schlimmste befürchten konnte. „Hier in unserem
Erholungsurlaub zu zweit ?“
    Ich war jetzt definitiv wach. Und ich war sauer.
                „ Wiiiir “, zwitscherte Ingrid. „Wir sind hier.

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