Schwiegermutter inklusive. Einen Mann gibt es selten allein (German Edition)
müssen. Also
entschloss ich mich dagegen und lächelte still vor mich hin, wenn Rigoletto von meiner Schwarzwälder-Kirsch-Torte schwärmte.
Und das war oft! Jedem Gratulanten, der anrief, erzählte er von meinem
Meisterwerk. Schließlich wurde ich regelrecht übermütig, so dass ich, als mein
Freund mit seiner Mutter telefonierte, aus dem Hintergrund rief:
„Wenn
deine Mutter möchte, können wir ja mal die Rezepte vergleichen!“
Das
Lachen verging mir erst, als ich am nächsten Morgen meine Schublade mit der
Unterwäsche aufmachte. Ein süßlicher Sahne-Geruch schlug mir entgegen. Drei
Handwaschgänge später hatte ich immer noch Flecken von der Kirschsoße auf
meinen teuersten BHs!
Kapitel 16
In den Wochen nach der Sache mit der Schwarzwälder-Kirsch-Torte
hatte ich viel im Büro zu tun und bekam Rigoletto kaum zu Gesicht, der ebenfalls viel arbeitete. Der Trip nach New York hatte
tatsächlich eine Beförderung nach sich gezogen und mein Hase war auf einmal in
seinem Büro sehr wichtig. So waren wir beide mehr als urlaubsreif, als wir
endlich an einem grauen Samstagmorgen mit dem Taxi zum Berliner Flughafen
fuhren, um Rigolettos Weihnachtsgeschenk einzulösen
– den Golf-Urlaub in Portugal.
„Unser
erster gemeinsamer Urlaub“, seufzte ich erleichtert, als ich das Schild des
Flughafens durch das Taxifenster vor mir auftauchen sah. „Ich freu mich ja so!“
„Ich
mich auch“, stimmte Rigoletto mir zu. „Ich kann einen
schönen, ruhigen Urlaub wirklich gebrauchen. Essen, Trinken, in der Sonne
liegen, Golf spielen und sonst nichts.“
„Genau,
und sonst nichts“, pflichtete ich ihm bei. „Gar nichts und gar niemand, nur wir
zwei.“
Der Mann, den ich zu heiraten gedachte, lächelte stumm zu meinen
Worten und begann, in seiner Jackentasche nach den Flugtickets zu suchen.
Fünf Stunden später stiegen wir in Portugal aus dem Flugzeug.
Nachdem wir einige Zeit auf unsere Koffer gewartet hatten, verließen wir endlich
das Flughafengebäude. Draußen
wartete bereits Fahrer Antonio vom Hotel auf uns.
Ich war entzückt. So einen Luxus hatte ich in meinen bisherigen
Urlauben noch nie genossen. Sofort fiel mir wieder die Marokko-Rentner-Bus-Tour
ein. Danach hatte ich auf Urlaube so gut wie verzichtet. Als Single musste man
mit ebenfalls übrig gebliebenen Freundinnen reisen, die nicht zwingend die
gleichen Vorstellungen von Urlaub oder dasselbe Budget hatten. Aber nun hatte
ich meinen Rigoletto und wir standen am Beginn eines
romantischen Luxus-Urlaubs.
„ Hasilein , ich glaube ich kann mich an Pärchen-Urlaube
gewöhnen, wenn sie so anfangen“, zwitscherte ich meinem Hasen zu, der mich
erneut stumm anlächelte.
Zwei Stunden dauerte die Fahrt in unser Hotel und auch hier wurde
ich nicht enttäuscht. Während sich Antonio um unser Gepäck kümmerte, liefen wir
durch eine riesige Eingangshalle, an deren Ende eine freundliche Frau mit zwei
Cocktailgläsern in der Hand auf uns wartete.
„Herzlich
willkommen!“, begrüßte sie uns in
bestem Deutsch. „Ich zeige Ihnen gleich ihre Zimmer. Hier habe ich für Sie erst
einmal ein kleines Gläschen zum Anstoßen auf die erfolgreiche Ankunft. Sie sind
die Ersten ihrer Gruppe.“
Das mit den Ersten verstand ich nicht, aber vielleicht waren wir
die Ersten, die heute einen Cocktail bekamen, schließlich war es genau fünf Uhr
und das war bekanntlich der Beginn der Cocktailstunde.
Zehn Minuten später standen wir in einem wunderbaren Hotelzimmer
mit Meerblick.
„Ich
glaub, ich bin im Himmel“, seufzte ich zufrieden, während ich mich in einen der
Sessel fallen ließ und Antonio zusah, wie er unsere Koffer ins Zimmer brachte.
„Du,
ich, das Meer, der Golfplatz und hin und wieder Antonio, der uns bedient - was
kann es Besseres geben? Mehr brauche ich nicht zum Glücklichsein “,
erklärte ich meinem Freund.
Rigoletto lächelte stumm.
Wir ließen den ersten Urlaubstag langsam angehen. Nachdem wir
unsere Koffer ausgepackt hatten, machten wir einen kleinen Strandspaziergang
und fanden uns bereits gegen sieben Uhr abends in einem der Restaurants wieder.
Das 3-Gänge-Menü ließ nichts zu wünschen übrig und ein weiteres Mal
wähnte ich mich glücklich, dass ich nicht mehr Single war und jetzt die Freuden
und den Luxus eines Urlaubs zu zweit genießen
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